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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ging, selbst den zartesten Getreidekeimling zu schützen.
    Er glitt über die zahllosen, erhöht liegenden Pipelines der sich rapide erschöpfenden Ölfelder Oklahomas und landete schließlich auf einem der Wohntürme, die unmittelbar nördlich von der texanischen Grenze lagen. Auf dem breiten Asphaltdach stand reichlich Parkraum zur Verfügung, und er rollt ohne Zwischenfälle bis zum Besucherparkplatz. Ein Laufband brachte ihn zum nächsten Aufzug. Die ganze Anlage war standardmäßig und phantasielos. Alles lief bisher ab wie gewohnt.
    Im zwanzigsten Stockwerk stieg er aus und kämpfte sich durch das kubistische Labyrinth, bis er das richtige Apartment fand. Auf sein Läuten öffnete sich die Tür sofort, und warme Luft strömte ihm entgegen.
    Eine überwältigend schöne Frau stand vor ihm. Das Abbild von Nacre mit ihrem langen Rock und dem kurzen Leibchen einer Pseudozigeunerin erwachte zu fabelhaftem Leben. Ihr langes helles Haar war achtlos zu einem Knoten zusammengebunden, aber dieser Umstand konnte kaum von den klassischen Linien ihres Gesichts ablenken. Sie war blauäugig und barfuß und lächelte sanft.
    »Sie sind.«
    »Quilon«, sagte sie sofort. »Kommen Sie rein. Ich brauche Sie.«
    Subble trat ein, den Frühlingsduft des einfachen Parfüms registrierend, das sie benutzte. Sein Wahrnehmungsvermögen sagte ihm, daß diese Frau viel komplizierter und gestörter war, als Veg sie gesehen hatte, aber nicht gefährlich im physischen Sinne. Sie ergänzte sich auf vielerlei mit dem derben, starken Vegetarier, und es war gar nicht verwunderlich, daß sie sich liebten.
    »Ich bin.«
    »Einer dieser Agenten«, sagte sie. Sie gab ihm einen Packen mit zusammengefalteten Sachen. »Ziehen Sie das an, bitte.«
    Subble zog sich in ihr kleines Schlafzimmer zurück und wechselte die Kleidung, wobei er seinen harmlos aussehenden Anzug auf ihr Bett legte. Er machte sich keine Gedanken über die Dinge, die sie darin vielleicht finden mochte. Nur ein geschulter Waffenkenner würde die leichten Modifikationen an Stoff und Leder erkennen können, und außerdem würde er wachsam sein.
    Sie hatte ihn mit einem archaischen, fremd aussehenden Raumkostüm von jener Sorte versehen, die angeblich in den frühen Tagen der Weltraumforschung in Gebrauch gewesen war: plump, schwerer Stoff und ein kugelförmiger Transparenthelm. Dies war jedoch ein Kostüm und konnte kaum mit etwas anderem verwechselt werden. Der Stoff war porös, und der Helm bestand aus Fiberglasgewebe.
    »Gut«, sagte sie, als er wieder zum Vorschein kam. »Stellen Sie sich jetzt vor diesen Hintergrund und sehen Sie müde aus. Sie sollen den zweiten Mann auf dem Mond darstellen, damals um 1970 herum. Sie haben sich im Grenzgebiet der Dunkelzone verirrt, und die Sonne geht auf. In sechs Stunden müssen Sie einen Unterschlupf gefunden haben, oder Sol wird Sie braten. So ist es gut.«
    Sie hatte eine Staffelei aufgebaut und war halb hinter einer großen Leinwand verborgen. Ihre rechte Hand beschäftigte sich mit Farbe und Bild, während sie ihm mit der linken Zeichen gab, um ihn in die Position zu bringen, die sie wünschte.
    »Wenden Sie Ihr hübsches Gesicht von mir ab. ein bißchen tiefer. Beugen Sie die Knie. mehr. gut! Bleiben Sie so. Jetzt können Sie reden oder das tun, warum Sie gekommen sind, wenn Sie dabei ihre Pose nicht verändern.«
    »Sie stellen kommerzielle Illustrationen her«, sagte Subble, ohne sich zu bewegen.
    »Im Augenblick«, stimmte sie zu. »Aber ich male die ganze Zeit, ob ich dafür Geld bekomme oder nicht.«
    »Sie bekommen noch andere Bezahlung als Geld?«
    Obgleich sie ihn so plaziert hatte, daß er sie jetzt nicht beobachten konnte, informierten ihn seine Ohren und die Nase doch über ihre genaue Position und Verfassung. Ihr Atem ging ein bißchen unregelmäßig, der Herzschlag war beschleunigt, und das Parfüm konnte nicht den Geruch der Nervosität verbergen, den sie ausstrahlte. Sie war bei weitem nicht so selbstsicher, wie sie ihn glauben machen wollte.
    »Die beste Bezahlung«, sagte sie. »Inneren Frieden.«
    Aber sie war im Moment weit von einem solchen Lohn entfernt.
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    Sie lachte. »Ein komischer Mann, der so etwas zu mir sagt! Aber es stimmt ja wohl - man zwingt sie, alles selbst herauszufinden, nicht wahr? Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß dies ziemlich gefährlich ist.«
    »Wir sind dafür ausgerüstet.«
    Sie war jetzt ruhiger, so als ob sie einen Pluspunkt

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