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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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solche Dinge sehr empfänglich. Das Programm muß genau auf jede Art abgestimmt werden, sonst sinkt die Profitrate.« Ihr Tonfall ließ erkennen, daß sie eine absinkende Profitrate wenig kümmerte. »Es ist natürlich alles automatisiert, und deshalb ist er abgesehen von einem Mechaniker der einzige, der Dienst tut, bis er seine Aufgabe erfüllt hat. Er muß gegenwärtig auch den Veterinär spielen, obwohl er dafür nicht ausgebildet ist. Und er haßt es.«
    Subble nickte. Solche Dinge waren alltäglich. Programmierer fanden sich oft in verrückten Situationen wieder, genau wie Agenten. Aber die öffentliche Vorstellungskraft kleidete sie beide oft in Glanz, der seltsamerweise von einer gewissen Unbeliebtheit begleitet wurde.
    »Dies sind unsere Häschen«, sagte sie.
    Sie standen in einem gut beleuchteten Raum, der beidseitig mit Käfigen vollgestellt war. Die unterste Reihe reichte fast bis zur Raummitte, so daß es für die Füße nicht einmal einen Meter Bewegungsfreiheit gab. Die zweite Lage war etwa dreißig Zentimeter nach hinten versetzt und die dritte noch einmal dreißig Zentimeter. In Kopfhöhe war also genug Platz, unmittelbar unterhalb der zischenden Belüftungsdüsen. Es gab keine Klimaanlage in dem Raum, sondern es wurde offenbar nur Sauerstoff zugeführt. Und es war heiß. Der Geruch war bedrückend.
    »Das sind die Ställe der Jungstiere«, erklärte sie. »Sehen Sie, es gibt keine Böden, nur ein Drahtgeflecht, so daß die Exkremente durchfallen können. Die Boxen der älteren Tiere sind komfortabler - sie haben einen festen Boden aus Plastik und eine weiche Unterlage. Wie würde es Ihnen gefallen, wenn Sie Ihr Leben in einem dieser Kästen verbringen müßten?«
    Subble inspizierte den Käfig neben ihr. Ein Rollband brachte die Nahrungspille heran, und ein Träufelventil sorgte für Wasser. Ein anderes Band beförderte langsam den herabfallenden Dung weg. Der Käfig war ungefähr einen Meter zwanzig lang und halb so breit. Die Kopfhöhe reichte kaum aus, die Insassen eine normale Körperhaltung einnehmen zu lassen. Darin befand sich ein Mutterkaninchen, schneeweiß, und ihr Wurf von neun rosaohrigen Babys.
    »Sie muß zwölf Familien in zwei Jahren aufziehen, dann wird sie selbst geschlachtet«, sagte Aquilon. »Ihr Fell wird seinen Weg in irgendeinen Herrenhut finden, und ihr zartes Fleisch wird als Qualitätsbraten abgepackt. Sie wird nie richtiges Tageslicht zu sehen bekommen, und ihr einziges Vergnügen, wenn man es so nennen kann, ist es, wenn der Rammler zu ihr kommt. Er hat nicht viel Zeit, denn er wird genau nach der Anzahl der Muttertiere gefüttert, die er bedient, und wenn er schwach wird, dann ist es aus mit ihm.«
    Sie war soweit, ihm etwas Wichtiges zu erzählen, scheute jedoch davor zurück und führte ihn in eine andere Abteilung. Was war es, das diese Leute so mit Sorge erfüllte? Veg hatte keine Angst um sich selbst gehabt und Aquilon auch nicht, aber beide hatten vor irgend etwas Angst.
    »In ihrer Nahrung befinden sich Antibiotika, aber es sterben immer noch eine ganze Menge in ihren Käfigen. Fliegen geraten irgendwie hinein. Und Schimmel. Pilze tauchen überall auf und sie scheinen so schnell zu mutieren, daß man nicht damit Schritt halten kann.«
    »Wie auf Nacre?«
    Die Frage verwirrte sie. »Manchmal wünschte ich mir, daß es so wäre. Hier ist das Hühnerhaus.«
    Hier waren die Lichter schwach und rot. Subble hatte keine Schwierigkeiten, aber Aquilon mußte einen Augenblick warten, bis sich ihre Augen angepaßt hatten.
    »Das ist so, damit sie nicht umherflattern und aufeinander einhacken«, sagte sie. »Einigen sind sowieso die Schnäbel entfernt worden, oder sie haben Augenklappen. Aber da nur jeweils vier in einem Käfig untergebracht sind, gibt es nicht allzuviel Ärger. Alles eine Frage der Wissenschaft. Auch die Musik hilft.«
    Und wirklich: Die Lautsprecher spielten »Mögen die Schafe friedlich weiden«, als ob liebliche Melodien die Frische der Eier erhöhen könnten.
    »Es sind keine Schafe, sie können nicht weiden, und friedlich sind sie auch nicht«, bemerkte Aquilon bitter.
    »Was halten Sie davon?« erkundigte sie sich, als sie zu einem anderen Raum weitergingen.
    »Gute standardmäßige Ausstattung«, sagte er. »Scheint so effizient zu sein, wie es die Kunst des Handwerks erlaubt.«
    Sie ging schweigend weiter.
    In der Schlachtabteilung ging es betriebsamer zu, obwohl auch hier alles vollautomatisiert war. Die ausgewählten Hähnchen wurden in

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