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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bin bereit! Züchten Sie mich und füttern Sie mich und rupfen Sie mich und.« »Wenn es Ihnen eine Beruhigung ist«, sagte Subble, »sollten Sie wissen, daß die intensive Tierhaltung im Rückschritt begriffen ist.« Er war beunruhigt wegen ihres Verhaltens. »Der Zwang, das Programm zu überarbeiten, ist ein Beweis dafür. Synthetik ist effizienter.«
    »Es spielt keine Rolle«, sagte sie, vor Verzweiflung fast zusammenbrechend. »Ich kann es immer noch nicht ertragen, Angehörige einer Spezies zu sein, die sich derart brutalisiert hat. Veg hat recht. Ich bin ein. Omnivore.«
    »Wir alle müssen das sein, was wir sind - und das ist nicht völlig schlecht. Es gibt Entschädigungen, sogar Glorie. Sie wissen das.«
    »Mit dem Verstand, nicht mit dem Herzen«, sagte sie und nippte an einem neuen Glas. »Ignoranz ist kein Segen. Ich wußte nie, was ich war, bis Nacre. Jetzt wünsche ich mir, ich könnte alles rückgängig machen - ein Leben voll gedankenloser Schlechtigkeit. Ich wünsche mir, daß ich wieder zurück wäre, wir drei auf Nacre, um für alle Ewigkeit dort zu bleiben.« Abrupt wechselte sie das Thema. »Wissen Sie, daß uns Veg Schönheit, Hirn und Muskel< genannt hat? Ich verstehe es als physisch, emotionell und intellektuell, nur daß ich die Reihenfolge durcheinandergebracht habe. Nun, Sie verstehen schon. Aber in Wirklichkeit ist es. Kennen Sie Omar Khayyam?«
    »Den Astronomen und Poeten aus dem elften Jahrhundert? Zeitgenosse und Freund von Hasan, dem Assassin, der.«
    »Hören Sie auf«, sagte sie mit plötzlicher Wildheit. »Ich meine das Rubaiyat, die Dichtung. >Ein Buch Verse unter dem Zweig, ein Krug Wein, ein Laib Brot und Du.<«
    »>Neben mir singend in der Wildnis / Oh, die Wildnis mir zum Paradiese würde. < Das müßte Edward FitzGeralds Fassung sein, dritte Ausgabe, glaube ich.«
    Sie blickte ihn düster an. »Sie revanchieren sich für das Posieren, zu dem ich Sie veranlaßt habe. In Ordnung, machen Sie sich Ihren Spaß. Welcher Unterschied besteht zwischen den Ausgaben?«
    »Gemäß der wörtlichen Übersetzung von Heron-Allen lautet der Text: >Ich begehre ein wenig roten Wein und ein Buch Verse / Gerade genug zum Leben, und ein halber Laib ist nötig / Und daß du und ich sitzen an verlassenem Ort / Ist wertvoller als das Königreich eines Sultans. < Von McCarthy gibt es zwei Prosavarianten, von Whinfield eine Alternative dazu, von Graves eine weitere, und Fitz-Geralds eigene erste und zweite Fassung differieren ein bißchen. Wollen Sie, daß ich sie zitiere?«
    »Warum sind Sie kein Englischlehrer geworden? Ganz bestimmt haben Sie die Gabe, etwas Wunderschönes zu zerstören!« Aber ihre Verzweiflungsstimmung war gebrochen.
    »Es mag sich eines Tages die Gelegenheit ergeben, in die Rolle einer solchen Person zu schlüpfen«, sagte er. »Viel wichtiger ist jedoch, daß die Literaturkenntnisse unter anderem dazu beitragen können, die Schlüsselaspekte einer komplexen Situation besser zu verstehen. Deshalb werden wir in dieser Beziehung sehr sorgfältig geschult.«
    »Genau wie mir meine Anatomiekenntnisse als Künstler hilfreich sind?«
    »Ungefähr so.«
    »Also, kommen Sie Cal nicht mit diesem Kram. Er haut sie in die literarische Pfanne, bevor sie das ganze Zitat rausgebracht haben.«
    »Ich werde mich daran erinnern«, sagte er lächelnd.
    Sie war bei ihrem dritten puren Drink. »Gleich als ich Ihr Gesicht sah, wußte ich, wer Sie waren und was Sie wollten«, murmelte sie in ihr Glas. »Aber es ist nicht so einfach, wie Sie denken. Nun, ich nehme nicht an, daß es Sie kümmert, ob es einfach ist oder nicht. Aber dies. Also, ich kann Ihnen nicht sagen, was es ist. Wenn ich vielleicht genug trinke, werde ich es Ihnen erzählen. Vielleicht müssen Sie doch mit mir schlafen, um mich zum Reden zu bringen. Sie könnten sich dazu zwingen, da bin ich ganz sicher. Vielleicht werde ich mich auch umbringen.«
    »Sind Sie gewillt, mir die Gemälde zu zeigen?«
    Sie blickte ihn scharf an. »Welche Gemälde?«
    »Diejenigen, die nicht an Ihrer Schlafzimmerwand hängen.«
    »Was soll's?« sagte sie und warf einen Eiswürfel in ihren Gin. »Er mußte darauf kommen. Er ist ein Agent.«
    Sie stand unsicher auf, ging zu einem abgeschlossenen Wandschrank hinüber und suchte in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel.
    »Ich habe diese Bilder noch niemandem gezeigt.«
    Sie brachte mehrere große Leinwände und lehnte sie gegen das Tischbein. Sie hielt die erste in die Höhe. »Das ist die Herde der

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