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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sich auf den Rücken, schloß die Augen, nahm seine Hand und erzählte ihm von dem Omnivore.
    Cal atmete mit einem Mitleid erregenden Keuchen, aber er redete, kaum daß Veg gegangen war. »Das hättest du nicht tun sollen, Quilon.«
    Aquilon ließ sich neben ihm niedersinken und kramte in dem Packen herum.
    »Er kann so etwas viel besser allein erledigen«, sagte sie. »Du und ich, wir würden ihm nur im Weg stehen.«
    Sie entfaltete eine Nottasse und holte den Wasserbehälter hervor. »Du solltest etwas hiervon trinken.«
    »Ich glaube nicht, daß du es verstehst«, sagte Cal vorsichtig und lehnte den Trunk ab. »Wie gut kennst du Veg?«
    Sie sah ihn überrascht an. »Nun, seit drei Monaten natürlich. Seit ich mich der Expedition anschloß. Wir sind gut miteinander ausgekommen. Aber ich dachte, ihr beiden seid alte Freunde.«
    »Mehr als das«, sagte er verdrießlich. »Wir sind ein Team: Gehirn und Muskel. Und nun ist Schönheit dazugekommen.«
    Aquilon errötete leicht.
    »Hast du dir nicht klargemacht.«
    Aus ihrer Röte wurde Erblassen. »Ich hatte es vergessen.« Sie sprang geschmeidig auf die Füße. »Ich gehe ihm nach. Es war nicht meine Absicht.«
    »Laß es.« Mit einer müden Handbewegung winkte Cal sie zurück. »Er würde niemals eine harmlose Kreatur töten. Er wird das Ganze als Witz hinstellen. Vielleicht wird er wirklich einen Herbivoren mitbringen, den du dann bestaunen kannst. Und das ist vielleicht auch gut so.«
    Er blickte auf das Wasser, das sie noch immer in der Hand hielt, und wandte sich ab. »Bisher können wir höchstens fünf Kilometer zurückgelegt haben. Ich schaffe es nicht.«
    »Natürlich schaffst du es«, sagte Aquilon. »Ich werde dir helfen.« Aber sie war bereits müde. Noch über dreißig Kilometer? Cal schüttelte bedauernd den Kopf und versuchte zu lächeln. »Darum geht es nicht allein. Mit deiner Hilfe könnte ich die Strecke bewältigen - vielleicht. Aber ich kann auch nichts essen, mußt du wissen.«
    »Du meinst, du bist ebenfalls ein.«
    »Nein. Es ist sehr schwierig zu erklären. Ich kann mich nicht, wie du wahrscheinllich, von dem ernähren, was das Land hergibt, und ich habe keinen eigenen Proviant bei mir. Und ohne den kann ich nicht lange überleben. Das Wasser wäre eine gewisse Hilfe, aber ich würde längst tot sein, bevor wir das Lager erreicht hätten.«
    Aquilon öffnete den Mund, war aber nicht fähig, etwas zu sagen.
    »Mach dir nichts draus«, sagte Cal sanft. »Ich habe es selbst heraufbeschworen, als ich darauf bestand, mitzukommen. Es war ein kalkuliertes Risiko. Ich wußte, daß es mein Ende sein würde, wenn der Traktor ausfiel. Ihr beide habt eine größere Chance, wenn ihr nicht darauf wartet, daß ich sterbe.«
    »Cal.« Sie zögerte. »Ich kenne dich bei weitem nicht so gut, wie ich dachte, aber.« Sie wedelte mit den Händen in der Luft herum, so als ob sie ein Gedankenbild formen wollte, das sich mit Worten nicht ausdrücken ließ. »Wie auch immer, ich kann dich hier nicht einfach zurücklassen. Der Omnivore.«
    Der kleine Mann zuckte die Achseln. »Ich kann dir nur sagen, daß ich mir schon längere Zeit gewünscht habe, zu sterben. Nun hat das Schicksal mir die Gelegenheit dazu gegeben. Ich fühle mich nicht als Opfer. Für mich ist das Ende klar - und ich möchte es allein erleben.«
    Aquilon blickte ihn an. Sie spürte, wie sich ihre Pupillen zu schwarzen Höhlen in der Bleiche ihres Gesichts zusammenzogen. Sie versuchte, ihre physischen Reaktionen zu kontrollieren, aber es war zu plötzlich zuviel auf sie eingestürmt. Cals Blick blieb ganz fest. Er war kein alter Mann, aber die scharfen Linien um die Augen und Mund verrieten, wie er litt. Nein, er wollte sich nicht opfern.
    Sie stellte die Tasse in dem Bewußtsein ab, daß er sich zu trinken geweigert hatte, damit er schneller sterben konnte.
    »Ich hole Veg«, sagte sie, unfähig ihn noch länger anzusehen.
    »Seltsam«, sagte Cal, als er Aquilon bei der Arbeit zusah. »Wenn diese Kreatur ein echter Karnivore, ein Fleischfresser, ist.«
    Aquilon blickte nicht von dem Leichnam hoch. Veg hatte ihn in ihr »Lager« geschleppt, und diese überraschende Entwicklung der Dinge hatte die Diskussion um Cals Schicksal für den Augenblick vertagt.
    »Wir können es nicht richtig beurteilen, nicht wahr?« sagte sie. »Wir kennen die Merkmale, die für Erdentiere typisch sind - die Form der Zähne und so weiter -, aber dieses hier hat keine Zähne. Ich hoffe, daß die Laborexperten auf Grund meiner

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