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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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jetzt noch benutzen. Und er führte weitgehend in die Richtung, in die sie gehen mußten.
    Als die Dämmerung kam, saßen sie gegen den Berg gelehnt und erholten sich von der Anstrengung. Veg hatte keine Klage geführt, aber Cal sah schlecht aus, und Aquilon fühlte sich von dem hautabschürfenden
    Gewicht des Packens am ganzen Körper wund. Die Luft war jetzt kühler, aber dies schien ihren Durst nur noch zu verstärken. Keiner von ihnen rührte die Wasserflasche jedoch an.
    Veg löste einen der fußballartigen Pilze von seinem unsicheren Standort. »Ihr wißt, daß ich gegen einen dieser Sorte getreten und einen nassen Fuß dabei bekommen habe.«
    Cal hob den Kopf. »Gib ihn mir«, sagte er.
    Veg reichte ihn hinüber, und der kleine Mann quetschte ihn versuchsweise. Einige Tropfen Flüssigkeit fielen auf den Boden.
    »Sehen wir uns das an«, sagte er.
    Aquilon reichte ihm eine Tasse, und er quetschte noch etwas und sammelte den Saft.
    »Warte«, sagte Veg. Er nahm den Pilz und preßte ihn mit beiden Händen.
    Flüssigkeit spritzte zwischen seinen Fingern hervor, füllte die Tasse und floß über seine Beine.
    »Es ist ein Wasserschwamm«, rief er aus.
    Cal hielt das randvolle Gefäß in den Händen und blickte tief hinein. Die Flüssigkeit war fast durchsichtig. Er schnupperte daran. Er setzte die Tasse an die Lippen.
    »He!« riefen Veg und Aquilon gleichzeitig.
    »Wasser«, sagte Cal behaglich. »Wir müssen praktisch sein. Wenn ich es überlebe, haben wir eine brauchbare Quelle. Ihr beiden teilt euch die Flasche. Zu dem Zeitpunkt, an dem ihr es braucht, werdet ihr es entweder bekommen, oder eure Last ist leichter geworden.« Aquilon blickte Veg an, und er blickte sie an. Cal war praktisch, in Ordnung. Er behauptete, daß er sterben wollte, und ohne Wasser würde er das mit Sicherheit auch tun. Er hatte bei dem Experiment nichts zu verlieren und konnte vielleicht eine Galgenfrist für sie alle herausholen.
    Sie beobachteten ihn, als er die Tasse austrank.
    »Ich kann mich an keinen Berg zwischen uns und der Basis erinnern«, sagte Aquilon zweifelnd. »Bist du sicher, daß der Kompaß.« Sie suchte nach einer Ablenkung von der morbiden Warterei, der sie ausgesetzt waren.
    »Der Kompaß zeigt richtig an«, sagte Cal und streckte sich bequem aus. »Er arbeitet nach dem Kreiselvektoren-Prinzip. Dieser hier wurde auf die Basis eingestellt. Solange er läuft, muß er genau anzeigen.«
    Veg blickte auf den gefährlich aussehenden Pfad vor ihnen. »Ich wünschte, sie hätten das Notsignal nach dem Kreiselopfer-Prinzip eingestellt oder so etwas Ähnliches«, murmelte er. »Noch immer fast dreißig Kilometer zu gehen. Immer aufwärts und abwärts, wie es scheint.«
    Das brachte die Unterhaltung zum Erliegen. Die Dunkelheit nahm langsam zu, und es blieb ihnen nur noch wenig Zeit, um einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden.
    »Keine Zeit mehr zum Reden«, sagte Veg. »Wenn wir ein ebenes Plateau oder einen anderen sicheren Platz finden, kann uns nichts passieren. Quilon, laß den Packen da liegen. Ich hole ihn später. Aber wir lassen jetzt besser alles zurück was wir erübrigen können. Du nimmst das Gewehr und etwas Munition.« Er durchwühlte den Packen und suchte nach den Gegenständen, die er entfernen konnte. Bald türmte sich ein kleiner Haufen neben der Nebelpistole auf. »Keine Omnivoren hier«, sagte er, als er ihren Blick auf sich ruhen sah.
    Sie wollte protestieren, wurde sich aber klar darüber, daß ihr die Kraft fehlte, den Packen oder die überzähligen Dinge noch weiterzutragen.
    »Dann.trink du wenigstens das Wasser«, sagte sie.
    Zu ihrer Überraschung nickte er und setzte die Flasche an den Mund. Sie war sicher, daß er nicht egoistisch handelte, obgleich sich ihr Durst plötzlich vervielfachte. Er hatte etwas anderes im Sinn. Möglicherweise wollte er seine Kräfte bewahren, um sie zu tragen, falls Cal.
    Veg hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Sie streifte den Riemen ab und folgte ihm müde den Berg hinauf.
    Sie kletterten. Der unermüdliche Veg trug seinen Kameraden, ohne auch nur ein bißchen langsamer zu werden, während sich Aquilon, obwohl sie unbepackt war, anstrengen mußte, Schritt zu halten. Die Nacht schlug über ihnen zusammen. Der Nebel schien physische Substanz anzunehmen und wurde so dicht, daß sie wenig mehr als den Pfad unmittelbar vor ihnen erkennen konnten. Der Staub, den ihre Füße aufwühlten, bedeckte ihre Körper mit Schmutz. Der Pfad ging weiter, strebte seinem

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