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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Bilder zu einer Beurteilung kommen. Aber wenn es anders ist als die Herbivoren und Omnivoren.«
    »Nennen wir es die Ahnung eines Paläontologen«, sagte Cal lebhaft. »Diese Kreatur vermittelt den Eindruck eines Karnivoren. Die Geschmeidigkeit, die Schnelligkeit, die Bewaffnung. Seht euch die messerscharfen Seiten des Schwanzes an! Dieses Ding ist wie dafür geschaffen, während des Laufens Beute zu schlagen. Aber eins stört mich. Wenn, es wirklich unser Karnivore ist, warum hatten die Herbivoren dann keine Angst vor ihm? Es muß sich mitten in der Herde versteckt haben.«
    »Er hat recht, weißt du das?« sagte Veg überrascht. »Du hast es zuerst gesehen Quilon. Du sagst, daß es aus der Herde kam. Aber es ist ganz einfach unnatürlich, daß die Herbies keine Angst vor dem Jäger haben.«
    Diesmal blickte Aquilon auf. »Herbies?«
    »Nun, wie würdest du sie nennen? Du hast dem Manta seinen Namen gegeben.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Herbies.«
    »Nicht lächeln jetzt.«
    Aquilon lächelte nicht.
    »Es sei denn, sie haben gewußt, daß es unmöglich ist zu entkommen«, überlegte Cal. »Seine Geschwindigkeit ist phantastisch.«
    »Aber es kam erst zum Vorschein, als wir da waren«, stellte Aquilon fest. »Warum griff es uns an, obwohl die. Herbies doch viel einfacher zu erbeuten waren?«
    »Es wollte wieder ein Wettrennen veranstalten«, sagte Veg. »Es wollte herausfinden, wie es abschneidet, wenn wir unsere Maschine nicht bei uns haben. Wie ein Hund.« Er wurde ganz ernst, denn wenn er das geglaubt hätte, würde er seine Hemmnisschwelle, es zu töten, nicht überwunden haben. »Aber wir können uns so ein Wettrennen nicht erlauben - mit ihm nicht und mit dem Omnivoren auch nicht.«
    Für eine gewisse Zeit kam Schweigen auf. Die Erwähnung des Omnivoren hatte eine niederdrückende Wirkung.
    »Dieses Auge«, sagte Aquilon. »Nie zuvor habe ich so etwas gesehen. Es ist fast so schwer wie das Gehirn. Und dieses Gehirn hat sehr viele Windungen.«
    »Das gibt mir auch zu denken«, gestand Cal ein. »Ich wollte, ich könnte mir die Details näher ansehen, aber ohne meine Brille.«
    Veg blickte auf den Wasserbehälter und stellte ihn bedauernd zur Seite. »Wie gut kann es deiner Meinung nach sehen?«
    »Das Auge ist über zwanzig Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von fast acht«, sagte Aquilon ernst. Das scharfe Messer in ihrer Hand blinkte, als sie den Lichtkegel darauf richtete und geschickt Gewebeteile durchtrennte. »Es gibt so viele größere Nervenstränge, die es mit dem Gehirn verbinden, daß es fast unmöglich ist zu sagen, wo der eine aufhört und der andere anfängt. Das Auge selbst ist gefüllt mit einer Art lichtbrechender Flüssigkeit. Fast wie eine elektronische Röhre. Man kann die Eigenschaften nicht einmal abschätzen, aber meine Meinung ist, daß der Manta viel besser sehen kann als wir.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Cal. Sein ganzes Verhalten war anders, wenn es ein Problem gab, mit dem er sich auseinandersetzen konnte. »Insgesamt ist diese Kreatur eine erstaunliche.«
    »Wie ich es sehe, bleibt uns kaum noch eine Stunde Tageslicht«, unterbrach Veg. »Wir müssen weiter, wenn wir nicht in der freien Ebene von der Nacht überrascht werden wollen.«
    Cal runzelte die Stirn. »Veg, ich möchte dir sagen.«
    »Quilon, du nimmst den Packen, wenn du ihn tragen kannst. Ich kümmere mich um Cal.«
    Veg hob den kleineren Mann hoch und setzte ihn vorsichtig auf seine Schulter.
    »Wir haben hier einige Zeit verloren. Aber wir können sie wieder aufholen, wenn wir jetzt losgehen.«
    Schweigend rollte Aquilon ihre anatomischen Skizzen zusammen, stieß das Seziermesser in den Boden, um es zu säubern, und legte sich die Riemen um. Veg bestimmte das Tempo, gute sechs Kilometer in der Stunde, trotz der Last. Cal versuchte nicht, noch etwas zu sagen.
    Es gab am Rand des Bergkamms eine Art Pfad, der sich zwischen regenbogenfarbenen Pilzen und Felsvorsprüngen hindurch wand. Am Fuß des Bergs waren die Pilze prächtig - ganze Reihe von ihnen, Trichter, Spiralen und Türme, die wie ein Märchenland aus Zuckerguß wirkten. Aber drei Kilometer aufwärts hingen nur noch weiße, müde Klumpen an den Rändern der Simse, unfähig auf den Felsen festen Fuß zu fassen, aber auch nicht gewillt, die schmalen Brückenköpfe aufzugeben, die sie erobert hatten. Sogar der Staub erschien dünn und trocken.
    Es war ein mühevoller Aufstieg - aber irgend etwas hatte den Pfad geschaffen, und irgend etwas mußte ihn auch

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