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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Omnivoren Angst zu haben«, murmelte Cal. »Könnte eine menschliche Mutter jemals so viel Vertrauen zeigen? Diese acht werden unsere Lebensweise verstehen lernen. Jetzt können wir Nacre besiedeln. Und.«, er brach in ein Lächeln aus, das die Agonie von Jahren zur Seite vergessen ließ, ». wir werden lernen, sie zu verstehen.«
    »Für mich«, wiederholte Aquilon und umarmte die kleinen Körper.
    »Nicht lächeln, Quilon«, warnte Veg, biß sich dann aber auf die Lippe.
    Cal bemerkte es und fing an zu erkennen, was geschehen war, um diesem Scherz die Grundlage zu entziehen.
    Denn Aquilon lächelte.
    Ganz allmählich löste sich der seit so vielen Jahren unterdrückte Reflex, und die Winkel ihrer schön geschwungenen Lippen zogen sich nach oben. Ihr Gesicht leuchtete, strahlte einen emotionalen Glanz aus, der Menschen und Mantas gleichermaßen berührte und sich in den zuschauenden Augen aller widerspiegelte. Jetzt, im Unterbewußtsein die ganze Tragweite des Mantageschenks enthüllend, den physischen Vorwand und die psychologische Wirklichkeit, zeigte sie die ganze Schönheit, die in ihrem Herzen war, und entfaltete sie wie eine prächtige Blume. Warm und rein und edel, so überwältigend, daß die Betrachter wie betäubt waren.

IV Wildnis
     
    Aber der Liebreiz einer blühenden Blume ist ein vergänglich Ding, dachte Subble, als er das Wasser durchpflügte. Nacre hatte keinerlei Probleme gelöst, hatte ihre Namen nur auf noch schwereren Ketten eingegraben. Solange die Heimat eine hoffnungslos übervölkerte Erde war, würden die Schrecken in der einen oder anderen Form weiterexistieren.
    Er zog einen Korb hinter sich her, der durch ein Seil an seine Hüfte gebunden war. Anderhalb Kilometer vor ihm erhob sich der vorgeschobene Keil einer halbtropischen Insel, die als Wildpark diente und nur von Vögeln, Nagetieren, Gliederfüßlern und Vertretern des Zweiten und des Dritten Königreichs bewohnt wurde. Die Abenddämmerung war angebrochen. Die Insel hob sich gegen die untergehende Sonne ab, schwarze Palmen gegen rote Wolken. Ein paar Möwen flogen umher, und in dem schattigen Wasser unter ihm bewegte sich allerlei. Das war schon alles.
    Er schwamm und genoß das Gefühl des kühlen Golfwassers, die Schläge der salzigen Brandung gegen seine Schultern und sein Gesicht. Entdeckungen und Gefahr lagen vor ihm, vielleicht sogar der Tod, aber der Tod war für ihn eine unpersönliche Angelegenheit. Er hatte eine Mission, und ihre Erfüllung war nahe, wie auch immer sie aussehen mochte.
    Die Geschichte von Nacre ging ihm durch den Kopf. Was war es doch für ein Abenteuer für dieses so unterschiedliche Trio gewesen! Ein Vegetarier, ein normaler Omnivore und ein Karnivore im technischen Sinne lösten die Rätsel einer Welt, deren Fauna ihre eigene Sinnesart widerspiegelte. Aber die Lösung war nicht vollständig gewesen, denn nun waren die tödlichen Karnivoren auf der Erde, und es gab eine Gefahr, die niemand so richtig verstanden hatte, die aber alle argwöhnten. Es ging nicht um die menschlichen Probleme des Mann-Frau-Dreiecks.
    Diese würden sich ganz von selbst lösen, wenn die Beteiligten wieder zusammentrafen. Es ging auch nicht um eine Bedrohung der Erde durch die Außerirdischen, denn die Mantas waren ausgesprochen ethische Kreaturen. Sie konnten die Menschen angreifen, würden es aber nicht tun. Subble war sich sicher, daß sie gekommen waren, um zu verstehen, nicht um zu erobern.
    Was denn? Es gab eine Gefahr, eine schreckliche Gefahr. Sein geschultes Wahrnehmungsvermögen spürte es nur allzu deutlich. Veg, Cal und Aquilon - sie alle strahlten eine Aura der Furcht aus, die mit dem Manta in Zusammenhang stand. Die Anwesenheit der Kreatur auf der Erde barg ein großes Mysterium, und dies war nicht eine Frage der Nahrungsbeschaffung, der Beutegier oder sonstiger Absichten. Die Zukunft der ganzen
    Erde mochte vom Erfolg seiner Mission abhängen. Und er konnte immer noch nicht erfassen, wie.
    Am Abend tauchte die Insel unmittelbar vor ihm auf. Subble legte sich auf den Rücken und blickte empor zu den Bäumen und den kalten Sternen darüber. Er hatte den Planeten niemals verlassen, dessen war er sich sicher. Agenten mußten für extraterrestrische Aufgaben besonders geschult werden. Es würde wenig Zweck haben, dafür einen an die Erde gewöhnten Mann einzusetzen. Er verstand, daß der Durchschnittsmensch von schwer beschreibbaren Gefühlen ergriffen wurde, wenn er die Sterne betrachtete. Es war eine Art von

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