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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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gehabt, die Kooperation der Mantas zu erreichen. Subble glaubte, daß die Grundlagen stimmten. Nun lag es an den schnelleren Reaktionen eines geschulten Mannes: an den seinen. Er würde es zuerst ohne das Halluzinogen versuchen. Er war nicht davon überzeugt, daß dieser Aspekt von Cals Verfahrensweise angebracht und sicher war. Es gab keine Garantie, daß ihn die Pilzdroge den Repräsentanten der Pilz weit näher bringen würde. Viel eher würde sie ihm die Illusion einer Verbindung geben, was ganz gewiß nicht, seine Mission war. Und wenn er wie ein Süchtiger den Überblick verlor und eine Überdosis inhalierte.
    Es war dunkel, als er alles abgeschlossen hatte, aber das war kein Nachteil. Als voll ausgebildeter Agent war Subble in der Nacht zu Hause. Er wußte, daß die Mantas auf der Erde weitgehend nachts aktiv waren. Anders als die Menschen waren sie im hellen Tageslicht ernsthaft gehandicapt. Nur in der Dämmerung eines Waldes oder eines geschlossenen Gebäudes konnten sie sich richtig entfalten. Ein bewölkter Tag mochte ihnen jedoch eine gewisse Bewegungsfreiheit verschaffen. In erster Linie war nicht das einzige Auge, sondern der Körper empfindlich. Das Sonnenlicht würde die zarte Haut verbrennen und das Druckkraftvermögen beeinträchtigen, das für eine akkurate Bewegungskontrolle unabdingbar war. Jedes Lebewesen mit den Eigenschaften des Manta mußte damit fertig werden: Spezialisierung brachte unweigerlich spezielle Anfälligkeiten mit sich.
    Er war bereit.
    Cal hatte gesagt, daß die Mantas ihn finden würden, wenn er da war. Falls sie es wollten! Sie waren jetzt halb erwachsen und kannten sich aus. Ihre Nahrung bestand aus Fischen und Nagetieren. Sie würden kommen. Und danach.
    Subble bereitete sich auf eine längere Wartezeit vor. Wenn sie in dieser Nacht nicht zu ihm kamen, würde er am nächsten Tag nach ihnen sehen. Es war angenehm, auf dem weichen Sand zu sitzen und sich mit moosähnlichen Gewächsen und bandförmigen Gräsern zu beschäftigen, aber die Mission konnte auf fremde Launen keine Rücksicht nehmen.
    Es gab keine Wartezeit.
    Wie fliegende Untertassen tauchten sie über dem Strand auf, nassen Sand hochwirbelnd und etwa sieben Meter voneinander entfernt. Ohne irgendwelche Manöver ließen sie sich in einem weit geschwungenen Kreis um ihn herum nieder, sechs einbeinige Buckel, ganz ruhig jetzt, die Schwänze um den Fuß geschlungen.
    Das Spiel hatte begonnen.
    Auf dem Präsentierteller sitzend schätzte er sie nacheinander ab. Aus dieser Nähe hatte er sie noch nie gesehen. Abgesehen von der flüchtigen Begegnung in Vegs Wäldern und von Aquilons Porträt hatte er bisher nur die Beschreibungen der drei Raumfahrer gehabt, um sich leiten zu lassen. Hier hatte er junge Individuen vor sich, kleiner als die, die dem Trio begegnet waren. Er schätzte ihr Gewicht auf vierundvierzig Pfund, plus oder minus drei Prozent. Über das spezifische Gewicht von Mantafleisch war er sich noch nicht ganz sicher.
    Ihre Farbe war ein mattes Schwarz. Alle sechs zusammen würden nicht viel schwerer sein als er selbst, und in dieser - für sie - dünnen Luft würde ihr Flugvermögen eingeschränkt sein. Auch ihr Sehvermögen würde beeinträchtigt sein, weil es nicht genug atmosphärische Dichte gab, um ihre Signale zu reflektieren. Obwohl er ohne seine stärkste Waffe erschienen war, kam es ihm unwahrscheinlich vor, daß sie eine solche physische Drohung verkörperten, wie Cal es angedeutet hatte. Bei einem konzentrierten Angriff konnte es allerdings sehr kritisch aussehen.
    Subble war nicht gekommen, um zu kämpfen. Er war darauf konditioniert, das physische Potential aller Menschen, Tiere und Maschinen, die er traf, einzuschätzen. Dies war ein automatischer Prozeß, der keinerlei Aggressivität beinhaltete. Es ging ihm um einen intellektuellen Kontakt, gleichgültig auf welcher Ebene.
    Er stellte den Kommunikator an.
    Ein Manta hüpfte nach vorne. Ein einziger Sprung, ein einziger Meter, und das Gruppenbild war wie zuvor, nur daß der Kreis jetzt an der einen Stelle unterbrochen war.
    Er fragte sich, ob all dieses Drum und Dran erforderlich war. Bestimmt konnte die Kreatur die Nuancen im Erscheinungsbild eines Menschen besser deuten als jeder Mensch und jede irdische Maschine. Ausgewählte Frequenzen drangen vermutlich in der Art von Röntgenstrahlen in das Untersuchungsobjekt ein und nahmen die innere Struktur wahr, vielleicht sogar die Gehirnwindungen selbst. Der Manta mochte über keinen Geruchssinn

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