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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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war er im wahrsten Sinne des Wortes blind.
    Eine sengende Klinge zuckte über seine Schultern und legte das Fleisch offen. Schmerzhaft, aber nicht kritisch. Aber das Ende war nahe, wenn er nicht innerhalb von Sekunden davonkam.
    Subble tauchte. Der Ozean war hier nur einen guten Meter tief, aber das reichte. Der furchtbare Schwanz konnte ihn durch so viel Wasser nicht treffen. Er war sicher, solange er den Atem anhalten konnte.
    Er konnte das Stampfen des Fußes auf der Oberfläche hören, als der Manta, frustriert für den Augenblick, seine Kreise zog. Er würde ihm die obere Hälfte seines Kopfes wegfetzen, sobald er über dem Wasser erschien, aber er würde ertrinken, falls er nicht in der nächsten Minute auftauchte. Er hatte auch im Wasser gute Hilfsmittel und konnte normalerweise ziemlich lange unten bleiben, aber er war unter wenig vorteilhaften Umständen ins Wasser gegangen. Wenn er den Manta nicht irgendwie täuschen konnte, um Zeit für einen Atemzug zu gewinnen.
    Die Gestalt blieb unmittelbar über ihm, als er fortfuhr, aufs Meer hinauszuschwimmen. Subble schoß zur Oberfläche hoch und schnappte nach Luft, bevor der Manta drehen konnte. Das Handicap des Mantas war es, daß er über dem Wasser nicht an einer Stelle verharren konnte. Er mußte sich bewegen, und das gestattete Subble zwischen den Schwimmstößen ein paar Sekunden. Wenn der Manta wendete, war er schon wieder unten.
    Aber wie lange konnte er durchhalten? Bestenfalls war dies hier ein Patt und schlimmstenfalls eine Niederlage, dann nämlich wenn der Manta lernte, sein Auftauchen zeitlich richtig abzuschätzen und im geeigneten Augenblick zuzuschlagen. Er konnte seinen Widersacher nicht überwältigen, indem er sich vor ihm versteckte. Wenn er sich auf diese Weise bis zum Tagesanbruch hielt - noch viele Stunden lang hin -, würde sich die Kreatur wahrscheinlich in den Schatten einer anderen Insel zurückziehen. Dann würde die Nacht wiederkommen.
    Das Stampfen des Fußes hörte auf. Subble lauschte und interpretierte das Ausbleiben der lauten, klaren Töne, die das Wasser übermittelte, und die seltsamen Geräusche, die statt dessen zu ihm durchdrangen.
    Der Manta jagte ihn - unter der Oberfläche.
    Aber fast augenblicklich war er wieder aus dem Wasser heraus und setzte den Flug fort. Nun begriff Subble, was geschehen war: Der Manta war unter die Wasserlinie vorgestoßen wie ein fliegender Fisch über sie vorstieß, eine kurze, zeitlich begrenzte Aktion, die von der Anfangsgeschwindigkeit abhing. Eine Sekunde zu lang, und er würde gefangen sein, weil ihm der Schwung fehlte, wieder erfolgreich in die Luft zurückzukehren.
    Warum war er so ein Risiko eingegangen? Wenn er ihn nicht von der Oberfläche aus lokalisieren konnte.
    Subble durchdachte es. Der Manta war von einer Wahrnehmung abhängig: Sicht. Es war eine phänomenale Wahrnehmung, die jedoch immer noch durch das Medium begrenzt wurde. Notwendigerweise mußte ein Auge, das seine eigene Strahlung lieferte, den Energieausstoß scharf einschränken, wenn es seine Reserven nicht vorzeitig erschöpfen wollte. Selbst eine einfache Taschenlampe erschöpfte bald ihre Batterie. Menschliche Wesen, die externe Lichtquellen anwandten, verbrauchten fünfundzwanzig Prozent ihrer Körperenergien allein im Zusammenhang mit ihren Augen. Für die Selbstleuchter von Nacre würde das Verhältnis noch viel ungünstiger aussehen, wenn sie nicht beträchtlich effizienter waren.
    Aber ein scharf gebündelter Strahl war buchstäblich ziemlich unbrauchbar, wenn es galt, ein bestimmtes Objekt im Raum zu orten. Selbst die Weitwinkelwahrnehmung eines irdischen Auges benötigte besondere Synapsen, um Bewegung ausmachen zu können. Eine Kröte zwischen den trockenen Blättern eines Waldbodens war unsichtbar, obwohl sie sich mitten im Blickfeld befand, es sei denn, sie bewegte sich. Periphere Sicht und Empfänglichkeit gegenüber Bewegungen waren lebensnotwendig für jede Kreatur, die sich selbst bewegte. Der Manta schien keins von beidem zu besitzen. Er ließ seinen fein gebündelten Strahl über alle Objekte gleiten und wußte mit Hilfe seines biologischen Radars, was sie waren und wie sie sich bewegten.
    Was konnte die Brechung des Wassers dieser Fähigkeit anhaben? Für den Menschen waren die Verzerrungen von Objekten in Flüssigkeiten und die Reflektionen an der Oberfläche bloße Sonderfälle und gelegentliche Ärgernisse. Der Mensch hatte andere Möglichkeiten, Tiefen zu erkunden. Für den Manta konnte das jedoch

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