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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ein komplexes Problem sein. Er besaß keine Sinnesorgane, mit denen er etwas verifizieren konnte, abgesehen von Berührungen mit Fuß, Schwanz oder Haut, aber diese waren hier fast unbrauchbar. Der Manta war jedoch erfahren genug, um sich klarzumachen, daß das Medium den Impuls beeinflußte, genauso wie der Mensch Trugbilder sah und ein Klingeln in den Ohren hörte, während er genau wußte, daß diese Dinge nicht die wirkliche Situation widerspiegelten. Tatsächlich konnte ein Mensch ein ganzes System von Stimuli in sich aufnehmen und wissen, daß sie alle falsch waren. So wie er es selbst unter dem Einfluß des Halluzinogens erlebt hatte.
    So wie die Dinge lagen, hatte ihn dieser Dialog verwirrt. Er war sich jetzt im unklaren über kleine Dinge, zum Beispiel darüber, was genau ein bestimmter Rennwagenpionier gesagt hatte. Es mußte Bugatti gewesen sein!
    Der Manta konnte also nicht auf das vertrauen, was er unter den wogenden Wellen sah. Immerhin, er konnte weiter auf das verräterische Auftauchen seines Kopfes warten, nur daß sein begrenztes Sichtfeld die Sache weitgehend vom Zufall abhängig machte. Wie wahrscheinlich war es, daß ein Mensch mit einer Taschenlampe eine Gestalt im Ozean entdeckte - einen Kopf, der alle drei Minuten für eine oder zwei Sekunden kurz auftauchte?
    Trotz allem standen die Wetten also gut für ihn. Er konnte unter Wasser schwimmen und jederzeit in der Nähe des Mantas hochkommen - und wieder untertauchen, wenn er entdeckt wurde. Er konnte einen Stock finden und ihn wie einen Speer nach dem Feind schleudern, ohne überhaupt aus dem Wasser herauszukommen. Kein Wunder, daß die Kreatur verzweifelt versuchte, ihn zu lokalisieren.
    Subble durchbrach die Oberfläche und blickte sich um. Er befand sich jetzt im tiefen Wasser und hatte den ganzen Golf zu seiner Verfügung, um sich darin zu verbergen. In seinem Sichtfeld war es immer noch dunkel. Offenbar hatte er sein Infrarot auf Dauer verloren. Er konnte das allerdings in beträchtlichem Maße kompensieren, da dies die böseste seiner Verletzungen zu sein schien, abgesehen von dem Schnitt auf dem Rücken und den Kopfschmerzen, die er unterdrücken konnte. Er war imstande, den weißen Strand und die hohen Sterne zu sehen, nur das Schwarz in Schwarz des Mantas entging ihm optisch. Aber er konnte ihn in der Entfernung gut genug hören und das unverwechselbare pilzartige Aroma riechen.
    Er hatte einiges Blut verloren, und sein Hals war steif. Dennoch hatte er einen wichtigen taktischen Vorteil zu verbuchen. Er befand sich insgesamt in guter Verfassung.
    »Hierher, Bruder«, rief er.
    Und der Manta schnellte herum und kam auf ihn zu. Er hatte gehört!
    Hastig tauchte Subble unter und suchte eine andere Position. Wie konnte eine Kreatur ohne Hörapparat auf Schallwellen reagieren? Cal hatte ihm eine Kopie von Aquilons Sektionsbildern gezeigt. Der Manta besaß keine Ohren, und seine Haut war nicht für sonische Vibrationen empfänglich. Er hatte nur sein Auge.
    Oder er konnte tatsächlich Schallwellen sehen...
    Er durfte es nicht riskieren. Offensichtlich konnte der Manta ihn lokalisieren, wenn er Geräusche von sich gab. Und selbst wenn ihm das leise Plätschern des Kopfhebens im entfernten Wasser entging, würde er Geräusche in nächster Nähe ebensowenig übersehen wie die Dampfwölkchen seines Atems.
    Wieder unentschieden.
    Er kam hoch, machte den Manta in der Nähe seines letzten Auftauchens aus. Als er dies tat, wechselte der Gegner den Kurs und schoß auf ihn los. Wieder einmal hatte er aus der Erfahrung gelernt. Er erkannte Subbles charakteristische Geräusche und beobachtete die sich ausbreitenden atmosphärischen Wellen, die seine Töne waren. Subble hatte seinen Hauptvorteil verschenkt.
    Wieder blieb ihm nur die Wahl zwischen weiterem Rückzug und. Tod.
    Die Ozeanepisode hatte ihm einen gewissen Aufschub und neue Erkenntnisse gebracht, seine Mission aber nicht sonderlich gefördert. Es war besser, den Feind auf dem Land zu stellen, wo eine Niederlage genauso wahrscheinlich war wie der Sieg. Wenn er den Manta nur besser verstehen könnte!
    Und plötzlich tat er es. Die Sache, die Cal angedeutet hatte, ohne sie ausdrücken zu können, die Sache, die den Manta so unglaublich gefährlich für die Erde machte, das Offensichtliche, das von seinem eigenen, auf herkömmliche Angelegenheiten gedrillten Bewußtsein vernebelt worden war - die Teile des Puzzles fügten sich endlich zusammen und deuteten auf die verheerenden Konsequenzen der

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