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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Dann bohrte sich der Kiel in etwas Solideres als Schlamm des Grundes, und das ganze Ding kam zu einem knirschenden Halt, wobei es sich nur für einen Augenblick aufbäumte und Schlagseite bekam. Das verklemmte Seil entspannte sich, und das Segel fiel geräuschvoll aufs Deck, befreite das Floß aus der Gewalt des Winds.
    Cal hatte sein Tauchmanöver ganz umsonst gemacht.
    Er watete heran und suchte den primitiven Anker. Dieser .mochte gegen einen starken Wind vom Land her nicht ausreichen, aber wiederum gab es nichts Besseres, was er tun konnte. Er würde die Nacre verlassen und darauf hoffen müssen, daß sie für einen oder zwei Tage sicher liegenblieb, bis er zurückkehren konnte. Wenigstens war er auf der richtigen Seite des Flusses.
    Er lud sich einen kleinen Packen auf, in dem er gerade gut genug gebackene Fische für einen Tag mitnahm, da er darauf hoffte, in Lager Zwei Vorräte aufzunehmen. Er wäre töricht, sich auf diesem leichtesten Stück seiner Reise vorzeitig zu erschöpfen. Einem Nachgedanken folgend, nahm er auch noch seinen Knüppel an sich.
    Es war jetzt früher Nachmittag, und er wußte, daß er vor der Dunkelheit die dreißig Kilometer nicht schaffen konnte, die der Kompaß anzeigte. Er würde seine Kräfte einteilen und den Weg etappenweise zurücklegen müssen. Zeit war so entscheidend wie Überleben.
    Er zog den ganzen Nachmittag durch den Morast und legte öfter Pausen ein, als er eigentlich mußte. Seine Kraft war gegenwärtig sein kostbarster Besitz, und er hütete sie eifersüchtig. Die Mantas blieben bei ihm, obwohl sie wohl allein glücklicher gewesen wären; augenscheinlich sorgten sie sich um seine Sicherheit. Als die Dämmerung anbrach, hatte er höheres Gelände erreicht. Er warf sich nieder, mit geschlossenen Augen, ohne sich anfänglich um eine ordentliche Schlafunterlage zu kümmern.
    Veg hätte diese Entfernung binnen einer Stunde zurücklegen können, das wußte er. Aber für Cal war es ein Sieg, denn ein Jahr zuvor hätte er kein Zehntel der Strecke geschafft. Er war zäher, als er es in den letzten zehn Jahren gewesen war, . und empfand einen ganz persönlichen Stolz.
    Aber noch immer sah er seine Erfolgsaussichten unter fünfzig Prozent.
    Er aß einen gesalzenen Fisch zum Frühstück und zog wieder los. Seine Beine waren steif, aber er fühlte sich stärker denn je. Dies war das erste Mal seit vielen Jahren, daß er allein unterwegs war, und die Feststellung, wie gut es ging, erfreute ihn. Auf diesem festen Terrain kam er viel schneller voran.
    Es gab mehr breitblättrige Laubbäume, als er zuerst vermutet hatte. Als er sie müßig zählte, fand er heraus, daß ein gutes Drittel der wesentlichen Gewächse vertrautes Hartholz war Buche, Birke, Ahorn, Esche, Ulme und so weiter. Obwohl die typische Kreidezeitflora vorherrschte, verschob sich das Gleichgewicht jetzt sogar zugunsten dieser neueren Arten. Das Land schritt, wie der Ozean, unaufhaltsam in die Periode des Känozoi- kums. Nur die Reptilien lebten noch fort. Um die Mittagszeit hatte er sich dem Lager bis auf acht Kilometer genähert. Der ausgeklügelte, entfernungsmessende Kompaß ließ ihn das wissen, denn er war auf Lager Zwei eingestellt. Er machte halt, um den letzten Fisch zu essen und ein paar Schluck Wasser aus einem kleinen, vom Regen gebildeten Teich zu trinken, und auch die Mantas schwärmten aus, um ihre Mahlzeit zu erlegen. Über die Ernährung machte er sich keine Sorgen; falls es erforderlich wurde, würden die Mantas gerne für ihn töten und ihm den Weg zu frischem Wasser zeigen. Er würde die Nacht in dem Anbau verbringen und dann versuchen, den Rückweg in einem weiteren Tag zu schaffen. Es würde natürlich viele dieser Wanderungen geben müssen, denn er konnte gleichzeitig nicht viel tragen, aber die Übung auf vertrautem Pfad sollte ihn für die kommende Hauptreise abhärten. Vielleicht konnte er ein Schleppnetz konstruieren und eine größere Last auf einmal transportieren. Er fühlte sich besser gerüstet, mit den Dingen fertig zu werden, als je zuvor.
    Hex kam heran, mit dem Schwanz knallend. Ärger!
    Ein räuberischer Dinosaurier hatte seine Spur aufgenommen und verfolgte ihn; Die Mantas hatten versucht, ihn abzulenken, aber er blieb beharrlich auf der einen Fährte. Deswegen waren sie so wachsam gewesen. Ein großer, verdeutlichte Hex: Tyrannosaurus Rex, König der Karnosaurier.
    Natürlich konnte die Kreatur gestoppt werden. Die Mantas konnten sie stören und vermutlich blenden. Tyrannosaurus

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