Manta 03 - Ox
beraten, wenn Sie sich gleich jetzt dorthin begeben und an Ort und Stelle Ihr Lager aufschlagen. Dann werden Sie automatisch zurücktransportiert werden, selbst wenn Sie schlafen. Sagen Sie Ihren Freunden, wohin ich gegangen bin, und warten Sie dann in der Stadt. Cal wird es verstehen.«
Er war verwirrt.
»Wohin gehen Sie denn? Ich dachte.«
Sie kniete neben dem Generator nieder. »Ich folge dem Tiger. Es wird nicht sehr schön werden, und es ist möglich, daß ich nicht zurückkomme. Es ist nicht fair, Sie noch weiter hineinzuziehen.«
»Sie wollen mit diesem anderen Agenten kämpfen?«
»Ich muß es tun. Für unsere Welt, die Erde.«
»Sie nehmen mich nicht mit?«
»Veg, es tut mir leid, aber ich habe Sie ausgenutzt. Es war eine notwendige Sicherheitsvorkehrung. Meine Ziele sind nicht die Ihren, und dies ist nicht ihr Kampf. Gehen Sie zu Ihren Freunden zurück.«
Während sie redete, überprüfte sie den Projektor, vergewisserte sich, daß er funktionierte, und prägte sich die Einstellung ein.
»Das war also die Nachricht, die Sie zurückgelassen haben«, sagte er weise. »Eine Warnung an Cal und 'Quilon, nicht irgendwas zu versuchen, wenn sie nicht wollten, daß mir etwas zustößt.«
Sie nickte zustimmend. »Der Projektor ist verwundbar. Wenn Sie ihn verrücken oder die Einstellung verändern würden, selbst unbeabsichtigt.« Sie konnte natürlich dasselbe mit diesem hier tun und zur Stadt zurückkehren, aber das war keine sichere Methode, um das Problem zu lösen. Der andere Agent mochte einen weiteren Projektor bei sich haben, so daß ihre Aktion ihn nur aufmerksam machen würde - und ein Agent brauchte nicht mehr als eine einzige Warnung! Nein, sie mußte ihm folgen, mußte ihn fangen, bevor er wußte, was los war, und ihn töten - wenn sie konnte.
»Und jetzt lassen Sie mich gehen.« Die Mischung seiner Emotionen war zu komplex, um unverzüglich durch sie analysiert zu werden. Der Projektor war wichtiger.
»Es war nicht persönlich gemeint, Veg. Wir tun, was wir tun müssen. Wir sind Agenten, keine normalen Menschen.« Alles war in bester Ordnung. Der Projektor war seit Tagen nicht benutzt worden, so daß er erholt und sicher einsatzbereit war. »Wir lügen, betrügen und töten, wenn wir es müssen, aber wir tun diese Dinge nicht, weil sie uns Spaß machen. Ich nehme an, es schadet nichts, wenn ich es Sie jetzt wissen lasse: Es hat mir ungeheuer leid getan, die Dinosaurier auf Paleo vernichtet zu sehen. Wenn ich zu bestimmen gehabt hätte, würden wir Sie und die Tiere in Frieden gelassen haben. Aber ich folge meinen Befehlen buchstabengetreu und fälle, wenn ein Urteil zu fällen ist, dieses nur im Sinn meiner Instruktionen.« Sie blickte hoch und lächelte knapp. »Glauben Sie es einem trainierten Lügner und Killer: Aufrichtigkeit und Friedlichkeit sind normalerweise die beste Politik.«
»Ja. Ich wußte, daß Sie mich ausnutzten. Darum habe ich auch das Interesse verloren, nachdem ich es richtig durchdacht hatte. Ich bin etwas langsam, aber ich komme schon rechtzeitig dahinter. Bäume nutzen Menschen nicht aus.«
Sie nahm sich einen Augenblick Zeit, dies in ihm zu verifizieren. Er meinte es ernst. Täuschungsmanöver stießen ihn ab, selbst wenn er sie nicht bewußt durchschaute. Sie hatte ihn schon vorher falsch gelesen, und das war schlecht. Sie hatte die Wirkung ihres Sex Appeals überschätzt. Die Voreingenommenheit lag mehr auf ihrer als auf seiner Seite. Sie verlor den Boden unter den Füßen.
Veg hatte Aquilon geliebt - liebte sie noch, zum Teil wegen ihrer grundsätzlichen Integrität. Er hatte das Interesse an Tamme verloren, als sich ihre Agentennatur klar herausgestellt hatte. Er war ein ehrlicher Mensch. Jetzt steigerte sich sein Interesse wieder, weil sie ihm nichts vormachte.
»Ich habe Ihnen ein Versprechen gegeben«, sagte sie. »Da ich Sie möglicherweise nicht wiedersehen werde, ist es nur recht und billig, wenn ich dieses Versprechen jetzt einlöse.« Sie ließ den Finger am Saum ihrer tief ausgeschnittenen Bluse entlanggleiten und öffnete sie.
Veg kämpfte schwer mit der Versuchung. Sie las die Signale überall an seinem Körper. Kein Fehler diesmal!
Aber irgend etwas in ihm sperrte sich. »Nein, das ist bezahlte Liebe. Nicht die Art, um die es mir geht.«
»Keine schlechte Bezahlung. Sex ist für uns nicht mehr als eine Technik. Und. Sie sind schon ein Mann, Veg!«
»Trotzdem vielen Dank«, sagte er. »Machen Sie besser mit Ihrer Mission weiter.« Ein
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