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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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turbulenter Entscheidungsprozeß spielte sich in ihm ab, eine vielschichtige Schmerz/Vergnügen-Metamorphose. »Zeit kann einen Unterschied ausmachen - vielleicht sogar eine halbe Stunde.«
    »Ich habe vorher versucht, Sie zu hintergehen«, sagte sie. »Das hat Ihnen den Mut genommen. Jetzt bin ich vollkommen bei der Wahrheit. Ich habe Sie in bezug auf das, was ich Ihnen anbot, nie hintergangen, nur was das Motiv angeht. Und das hat sich jetzt geändert. Ich würde es vorziehen, mich in Freundschaft von Ihnen zu trennen.«
    »Ich weiß das zu schätzen. Wir haben Freundschaft. Aber ich meinte das mit der Zeit, die einen Unterschied ausmacht. Sie sollten schnell gehen.« Sie las ihn noch einmal. Der komplizierte Knoten seiner Motive blieb unlösbar. Er wollte sie, würde sie jedoch nicht nehmen. Sie hatte nicht die Zeit, all die Fäden der Situation zu entwirren - Fäden, die weit bis in seine Beziehung zu Aquilon zurückreichten.
    »Gut.« Sie machte ihre Bluse wieder zu.
    Sie hatte nicht gelogen. Veg war ein besserer Mann, als sie gedacht hatte. Unter seiner oberflächlichen Simplizität steckte eine gewisse Qualität. Sich mit ihm einzulassen, wäre keine Quälerei gewesen, lediglich eine Ungelegenheit.
    Sie stellte den Projektor an. Das kugelförmige Feld baute sich auf.
    »Wiedersehen, Veg«, sagte sie und küßte ihn schnell.
    Dann trat sie in das Feld. Und er trat mit ihr hinein.

8 Enklave

    Die Episode des Maschinenangriffs hatte sie zusammengeführt, mit einem neuen Verständnis. Die Flecken waren eng miteinander verbunden - und OX verband sich mit ihnen. Dec, der mobile Gestaltwechsler. Ornet, der stabile Bewegliche. Bab, hilflos. OX, variabel und mobil.
    Die drei Flecken benötigten für ihre Energie gasförmige, flüssige und feste Materie, um sie verarbeiten zu können. Die Vorstellung war trotz OX' neuen, umfassenden Klarstellungsschaltungen fibrillierend eigenartig. Sie brauchten unterschiedliche Mengen dieser Materieaspekte in unterschiedlichen Formen und Kombinationen. Aber letzten Endes war alles doch verständlich, denn ihr ultimatives Bedürfnis war Energie, und auch OX benötigte Energie. Sie bezogen sie aus Materie, er aus Elementen. Energie war das gemeinsame Erfordernis zum Überleben.
    Konnte die Verarbeitungsmethode der Flecken OX' Notwendigkeit angepaßt werden? JA. Denn als OX handelte, um das Wohlbefinden der Flecken zu fördern, wurden seine Elemente stärker. Er hatte dies schon festgestellt, bevor die Maschine angriff. Wenn er die
    Flecken mit ihrer Notwendigkeit versah, halfen sie den Pflanzen, die wiederum ihre Elemente stärkten. Aber der spezifische Mechanismus war nicht augenscheinlich.
    OX konzentrierte sich und experimentierte mit geringfügigen Verschiebungen innerhalb des alternativen Gefügesystems. Allmählich wurde die Vorstellung klarer. Die Fundamente der Pflanzen waren in gewissen Alternativen verwurzelt, versahen in anderen ihre Elemente mit Blüten. Die Wurzeln benötigten Flüssigkeiten und gewisse Feststoffe. Die Blüten benötigten Musterbesetzung oder sie akkumulierten zuviel Energie und wurden unstabil. Ihre Energien würden überfließen und Chaos verursachen. Die Beschränkung dieser Energien durch die Muster hielt die Pflanzen unter Kontrolle, so daß sie gediehen. Die Pflanzen hatten sowohl Materie - als auch Energienotwendigkeiten, wobei die Flecken für das erste, die Muster für das zweite sorgten.
    Die Flecken erfüllten auch noch einen anderen Zweck. Einer von ihnen, Ornet, besaß Wissen - einen Fundus fremder Informationen, der OX' Aufmerksamkeit fesselte, nachdem er einmal die adäquaten Schaltungen aufgebaut hatte, um einen ausführlichen Dialog mit diesem speziellen Flecken führen zu können. Diese Informationen gaben ihm nämlich Hinweise, die mit dem Überleben in Zusammenhang standen.
    Ornet besaß eine Gedächtnisschaltung, die ganz anders war als OX' eigene. Aber OX ignorierte schwierige Vorstellungen jetzt nicht mehr so ohne weiteres. Das Überleben hielt ihn dazu an, Neues zu lernen. Ornets Gedächtnis sagte, daß sich seine Art seit sehr langer Zeit entwickelt und allmählich verändert hatte, wobei einige ihrer Aspekte fortwährend degenerierten und neu entstanden wie eine Reihe von selbst vergehender Ableger. So viel war verständlich.
    Aber Ornets Gedächtnis sagte auch, daß es sehr viele weitere Kreaturen gab, anders als Ornet oder die übrigen beiden Flecken oder die Maschine, und daß sich diese ebenfalls ausdehnten, teilten und

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