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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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knisternd. Er bog es, und es
    nahm die Gestalt eines sauberen, geraden Eselsohrs an, ohne zu zerbrechen.
    Das brachte ihn auf einen Gedanken. Er begann dreiwinklige Sektionen zu falten. Er machte ein Hexaflexa- gon!
    »Gehen wir«, sagte Tamme.
    Veg blickte hoch. »Sie haben ihn gefunden, ja?« Er steckte seine Schöpfung in die Tasche und folgte ihr, wobei er von Platte zu Platte sprang und endlich seine Beine ausstrecken konnte.
    Er war an einer Stelle verborgen, an der drei Platten zusammenliefen, sicher untergebracht.
    »Klar, Kilroy war hier«, murmelte er.
    Tamme blickte ihn scharf an. »Wer?«
    »Sie kennen Kilroy nicht? Er stammt aus den alten Zeiten.«
    »Oh, eine Redensart.« Sie beugte sich über den Projektor.
    Es gab also bei der Agentenschulung eine Lücke: Sie wußten nichts über Kilroy. Offenbar betrachteten sie ihn nicht als wichtig genug, um ihn ins Programm aufzunehmen.
    Der Projektor wurde aktiv.
    . und sie waren zurück im Blizzard.
    »Ein Kreislauf!« schrie ihm Tamme erbittert ins Ohr. »Nun, ich weiß, wo der Projektor ist.« Sie packte ihn in ihre Kleider und stürmte los.
    »Vielleicht ist es nicht derselbe!« rief Veg.
    »Es ist derselbe. Da ist unser Iglu.«
    Und wirklich, sie kamen daran vorbei. Aber Veg fiel auf, daß sie diesmal an einer etwas anderen Stelle gelandet waren, denn sie hatten den Iglu an ihrer vorangegangenen Landungsstätte errichtet. Diesmal waren sie ungefähr fünfzehn Meter seitlich davon angekommen.
    War dies bedeutsam? Er fror zu sehr, um es richtig zu durchdenken.
    Innerhalb von ein paar Minuten fanden sie ihn.
    »Die Zeit hat gerade ausgereicht, ihn wieder aufzuladen«, sagte sie. Dann: »Das ist komisch.«
    »Was?« fragte er, zitternd im Wind.
    »Dies ist ein linkshändiger Projektor, mehr oder weniger.«
    »Derselbe, den wir vorher benutzt haben«, sagte er. »Gehen wir weiter mit ihm.«
    »Ich scheine nachzulassen«, sagte sie. »Ich hätte das vorher merken müssen.«
    »In diesem Blizzard? Allein ihn zu finden, reicht vollkommen!«
    Sie zuckte die Achseln und aktivierte den Projektor.
    Sie befanden sich jetzt in dem fremden Orchester.
    Veg schüttelte den Schnee von Mantel und Haube und blickte sich um. Diesmal schienen sie an genau derselben Stelle gelandet zu sein wie zuvor. Er sah die Flecken ihres vorangegangenen Wasserabstreifens, als der Schnee geschmolzen war.
    »Wir stecken in einer Schleife von Alternativwelten fest«, sagte Tamme. »Das gefällt mir nicht.«
    »Es muß einen Weg geben, um herauszukommen. Es gab einen Weg, um hereinzukommen.«
    »Das muß nicht zwangsläufig so sein.« Sie blickte sich um. »In jedem Fall sollten wir uns ausruhen, während sich der örtliche Projektor wieder auflädt.«
    »Sicher«, stimmte er zu. »Wollen Sie, daß ich Wache stehe?«
    »Ja«, sagte sie zu seiner Überraschung. Und sie legte sich auf den Fußboden und schlief ein.
    Einfach so! Vegs Blicke huschten über ihren Körper,
    denn sie war noch immer in BH und Höschen. Von ihren Ausrüstungsgegenständen war nichts zu sehen, und in Ruhestellung wirkte Tamme sehr weiblich. Und wieso sollte sie auch nicht? fragte er sich selbst wütend. Nicht alle Frauen der Welt mußten aus derselben Form gestampft sein wie Aquilon.
    Natürlich war Tamme überhaupt keine Frau, sondern eine Agentin. Sie war wirklich aus einer Form gezogen worden - aus der TA-Serien-Form, Reihe weiblich. Überall in der Welt gab es weitere, die genauso waren wie sie, jede ebenso hübsch, leistungsfähig und selbstsicher.
    Er scheute vor der Vorstellung zurück. Statt dessen blickte er sich im Orchester zwischen den nun vertrauten Wesen um. Sie sahen gleich aus: Oktopoden, Kiemenvögel, Schlagstocktrommler. Aber irgend etwas hatte sich irgendwie verändert? Was war es?
    Er konzentrierte sich, und es wurde ihm klar: Diese Alternativwelt war dieselbe, aber die BlizzardAlternative war anders gewesen. Der Iglu - als er daran vorbeigegangen war. Nein, er bekam es nicht richtig hin. Anders und doch gleich, unerklärbar.
    Veg stieß den Atem aus, legte Tammes Mantel ab und entdeckte sein Kunststoff-Hexaflexagon. Dies war wenigstens ein Beweis dafür, daß er in der Plattenwelt gewesen war. Er brachte die Faltungen zum Abschluß, biß auf die Enden, um sie richtig zu befestigen, und flektierte das Arrangement spielerisch.
    Es war ein Hexa-Hexaflexagon. Es hatte einen hexagonalen Umriß, und wenn man es flektierte, trat aus dem Inneren eine neue Stirnseite hervor, die eine der vorangegangenen

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