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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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normale Männerweise könnten Sie mir geholfen haben«, sagte Tamme. »Kommen Sie her.«
    Veg kniete neben ihr nieder.
    Sie nahm seinen Kopf in die Hände, zog ihn an sich und küßte ihn. Es war wie jener Moment im freien Fall, in dem ein Raumschiff die Beschleunigung stoppt, um die Orientierung zu ändern. Sein ganzer Körper schien zu schweben, während er seinen eigenen Pulsschlag pochen hörte.
    Sie ließ ihn los. Er brauchte einen Augenblick, um sich wieder zu fassen.
    »So haben Sie mich letztes Mal nicht geküßt!«
    »Letztes Mal war es eine Demonstration. Diesmal war es Gefühl.«
    »Sie haben Gefühle? Ich dachte.«
    »Wir haben Gefühle. Aber abgesehen von Amüsement und Abscheu werden unsere Emotionen selten von Normalen geweckt.«
    Veg begriff, daß sie ihm ein außerordentliches Kompliment gemacht hatte. Aber das war schon alles. Er hatte ihr geholfen, und sie erwies sich als dankbar. Sie hatte ihn mit einer professionell ausgeführten Geste entlohnt. Fall erledigt.
    »Wir stehen hier wohl vor einer Wahl«, sagte sie. »Entweder wir wiederholen die Triade bis in die Unendlichkeit - oder wir brechen aus ihr aus. Der einzige Weg auszubrechen wäre woandershin zu zielen als auf die Plattenwelt. Aber wie können wir dies tun, ohne mit den Projektoreinstellungen in Konflikt zu kommen?«
    Veg erkannte das Problem. Machten sie sich an den Einstellungen zu schaffen, konnten sie aus diesem Sechseckgefüge geschleudert werden und verlorengehen - oder tot sein.
    Damit wäre nichts verdient. Sie wollten den existierenden Pfaden folgen, wohin diese auch führten, und aufschließen zu. wem?
    »Diese Einstellungen sind in das Hexaflexagon eingebaut«, sagte er. »Sie brauchen Sie nur zu finden.«
    »Ja. Zu dumm, daß die Alterkeit nicht aus gefaltetem Plastik besteht.«
    Sie schwiegen für eine Weile, während die Musik anschwellend auf sie eindrang. Und Veg hatte eine zweite Erleuchtung.
    »Die Musik!«
    Wieder begriff sie so schnell, wie er den Gedanken erfaßt hatte, und dachte sofort noch ein Stück weiter
    als er.
    »Phasengleich mit der Musik! Natürlich. Erwischt man sie während einer bestimmten Passage, geht es zur Plattenwelt. Erwischt man sie während einer anderen.«
    »Jetzt ist der richtige Zeitpunkt!« rief Veg.
    Sie rannten zum Projektor. Tamme hatte ihn augenblicklich eingeschaltet.
    Und sie waren im Wald.
    »Sieg!« rief Veg glücklich aus. Dann blickte er sich unsicher um. »Aber ist sie .:.«
    »Ja, die Welt ist gedreht«, sagte Tamme. »Sie ist also Teil einer anderen Triade. Es wird ein weiterer linkshändiger Projektor hier sein.«
    Sie lokalisieren ihn, und es stimmte.
    »Hypothese bestätigt«, sagte sie. »Wenn unsere Interpretation also korrekt ist, brauchen wir nicht zu fürchten, nach Blizzard zurückgeschickt zu werden, weil diese umgekehrte Weltvision Teil einer anderen Schleife ist. Die nächste sollte neu sein. Wappnen Sie sich.«
    Sie griff nach dem Schalter.
    »Klare Sache«, sagte Veg. »Ich bin gewappnet für eine.
    . neue Welt.«
    Sie war neu, ganz sicher. Vegs erster Eindruck war der von Nebel. Sie standen in einem körperlich spürbaren dichten Dunst.
    Er hustete, als das Zeug seine Lungen verstopfte. Es war nicht giftig, nur zu kompakt zum Atmen.
    »Runter«, sagte Tamme.
    Er ließ sich zu Boden fallen. Unter der Nebelbank gab es eine dünne Schicht klarer Atmosphäre, wie Luft, die unter dem Eis eines Flusses gefangen war. Mit gespitzten Lippen saugte er sie ein.
    »Kriechen«, sagte sie mit einer Stimme, die durch den Nebel dumpf klang.
    Sie krochen, wobei sie den Nebel mit den Schultern zur Seite stießen. Plötzlich neigte sich der Grund, aber der Boden des Nebels blieb konstant. Er war zu unnachgiebig, um sich den Konturen der Landschaft genau anzupassen. Erst konnte man darunter hocken, dann stehen.
    »Das ist schon eine Wolke!« bemerkte Veg und schielte nach oben. Die Substanz hing drohend undurchdringlich über ihnen, eine Decke, die den ganzen Himmel verdunkelte. Diffuses Licht sickerte hindurch.
    »Das Zeug ist nahezu massiv!«
    »Ihnen hat es unter dem Nadelbaum besser gefallen nicht wahr?« erkundigte sich Tamme. Sie hielt bereits nach dem nächsten Projektor Ausschau.
    »Und ob!« Er hatte das nagende Gefühl, daß die Nebelbank jeden Augenblick nach unten fallen konnte, alles zerquetschend.
    Vor ihnen öffnete sich ein Tal. Tamme starrte hinein.
    Veg folgte ihrem Blick. »Ein Nebelhaus?« fragte er verblüfft.
    So war es. Blöcke aus verfestigtem Nebel waren zu

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