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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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etwas zusammengefügt worden, was sehr einer Hütte ähnelte, einschließlich schräg überhängender Nebelziegel auf dem Dach. Jenseits davon bildeten sie eine Mauer oder einen Zaun aus Nebel.
    »Das müssen wir uns von innen ansehen«, sagte Tamme. Sie bewegte sich auf das Haus zu.
    Ein Nebelvorhang teilte sich und gab den Blick auf einen Türdurchgang und eine Gestalt darin frei.
    »Sogar bewohnt«, murmelte Tamme. Ihre Hände griffen nicht nach den Waffen, aber Veg wußte, daß sie bereit war, sie augenblicklich einzusetzen.
    »Erkundigen wir uns nach dem Weg«, schlug er
    scherzhaft vor.
    »Ja.« Und sie ging vorwärts.
    »He, ich habe doch nicht gemeint.« Aber er wußte, daß sie gewußt hatte, was er meinte, da sie schließlich seine Emotionen lesen konnte. Verlegen folgte er ihr.
    Ganz nahe herangekommen gab es den nächsten Schock. Der Bewohner des Hauses war eine menschliche Frau, mittleren Alters, aber gut erhalten - mit einer gewaltigen Hakennase.
    Veg versuchte, sie nicht anzustarren. Die Frau war haargenau das, was er sich unter einer typischen Wildwest-Pionierhausfrau vorstellte - abgesehen von diesem Zinken. Er wand sich vor ihrem Gesicht wie der Rüssel eines Elefantenbabys. Er machte sie viel fremdartiger, als es eine ganze Batterie nichtmenschlicher Züge hätte tun können - weil er das unmittelbare Zentrum der Aufmerksamkeit verkörperte. Er war auf abstoßende Weise faszinierend.
    Tamme schien es nicht zur Kenntnis zu nehmen. »Verstehen Sie meine Sprache«, fragte sie freundlich.
    Die Nase der Frau kräuselte sich zu einem lebendigen Fragezeichen.
    Tamme versuchte es mit einer Anzahl anderer Sprachen und verblüffte Veg dabei durch ihr Können. Dann ging sie zu Zeichen über.
    Jetzt reagierte die Frau. »Hhungh!« schnaubte sie, wobei ihre Nase für den Moment steil nach vorne zeigte.
    »Projektor«, sagte Tamme. »Alternativwelten.« Sie formte den Projektor mit den Händen. Die Frau kratzte sich mit der Nase nachdenklich die Stirn. »Hwemph?«
    »Hex«, sagte Veg ein und hielt das Hexaflexagon hoch.
    Die Augen der Frau leuchteten verstehend auf. »Hhehx!« wiederholte sie. Und ihre Nase zeigte auf die
    Nebelbank, aus der sie gekommen waren, ein bißchen seitlich davon.
    »Hdankeh«, sagte Veg lächelnd.
    Die Frau lächelte zurück. »Hshug.«
    Veg und Tamme wandten sich wieder dem Nebel zu.
    »Nette Leute«, bemerkte Veg, wobei er sich selbst nicht ganz sicher war, wie er das meinte.
    »Es sind andere vor uns da ( gewesen«, sagte Tamme. »Die Frau ist instruiert worden, sich dumm zu stellen und von sich aus nichts zu sagen. Aber wir haben einen günstigeren Eindruck auf sie gemacht als unsere Vorgänger, und so ist sie über ihre Vollmacht hinausgegangen und hat uns schließlich doch geantwortet.«
    »Woher wissen Sie das alles?« Aber noch als er redete, erinnerte er sich. »Sie können auch Fremde lesen! Weil sie Emotionen haben, genau wie wir.«
    »Ja. Ich war im Begriff, sie wie eine Zeugin der anderen Seite ins Verhör zu nehmen, aber Sie haben das überflüssig gemacht.«
    »Ich und mein Flexagon!«
    »Sie und Ihre direkte, naive Art eines Jungen vom Land haben uns wieder Glück gebracht.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich muß es zugeben: Einfachheit hat etwas für sich. Sie erweisen sich als überraschend große Hilfe.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte Veg mit übertriebenem Akzent.
    »Natürlich waren unsere Vorgänger dieselben: Tamme und Veg. Deshalb haben sie sie auch zur Kooperation gebracht.«
    »Mir ist aufgefallen, daß sie nicht überrascht war, uns zu sehen. Ich nehme an, unsere Nasen sehen wie amputiert aus.«
    »Entrüsselt, ja.«
    Er lachte. »Jetzt macht sie Scherze!«
    Sie hatten die Nebelbank erreicht. »Bleiben Sie hier. Ich brauche wieder einen Orientierungspunkt. Der Projektor wird sich in einem Radius von zwanzig Metern befinden.«
    »Sie können wirklich eine ganze Menge von einer Nasenspitze ablesen!«
    Sie stürzte sich in die Bank. Die Substanz war so dicht, daß ihr Durchgehen ein gezacktes Loch zurückließ, so als ob sie sich durch eine Wand aus Schaum bewegt hätte. Von den Kanten aus floß der Nebel in das Loch und füllte es hinter ihr allmählich wieder aus.
    »Reden Sie«, sagte Tamme aus dem Inneren. »Die Töne werden mir helfen, mich zu orientieren, durch das Echo.«
    Typisch! Sie bat ihn nicht zu reden, weil sie irgendwie daran interessiert war, was er vielleicht zu sagen hätte!
    »Dieser Ort erinnert mich in gewisser Weise an Nacre. Dort war auch

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