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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verrückte Idee«, gestand er. »Kam aber nichts bei raus.«
    »Was für eine verrückte Idee?«
    »Daß hier ein weiterer Projektor sein könnte, Teil eines Schemas.«
    Sie seufzte. »Ich hatte gehofft, Sie würden nicht darauf kommen.«
    »Sie meinen, daß Sie ebenfalls danach gesucht haben?« fragte er ergrimmt.
    Sie nickte. »Ich habe den Verdacht, daß wir es mit einer Alternativweltkette zu tun haben. Wir sind in der Stadtalternative gestartet - aber andere mögen in anderen Alternativen gestartet sein, wobei sie ihre Projektoren genauso zurückgelassen haben wie ich. Einer startete im Wald. Ein anderer mag hier gestartet sein. In diesem Fall wäre ein Projektor in der Nähe.«
    »Das ist es, was ich mir ausgedacht hatte - nur habe ich nicht wirklich daran geglaubt. Projektoren, die überall in der Alterkeit verstreut sind.«
    »Alterkeit! Wunderschön.«
    »Nun, der Name ist dafür so gut wie jeder andere«, verteidigte er sich. »Egal, wenn sich wirklich alles so abspielt - was kümmern Sie sich darum? Keiner versucht, die Erde zu torpedieren.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte sie.
    »Nun, ich kann natürlich nichts beweisen, aber wie wäre es mit der Goldenen Regel? Wir versuchen nicht, ihnen etwas zu tun, also.«
    »Wirklich nicht?« Er stockte. »Sie meinen, wir tun ihnen etwas?« Er hatte gedacht, sie war lediglich hinter einem Agenten her, nicht hinter dem ganzen Universum.
    »Unsere Regierung ist paranoid, wenn es um die Verteidigung der Erde geht.
    Wir sind darauf aus, jede mögliche Konkurrenz zu vernichten, bevor sie uns vernichtet. Erinnern Sie sich an Paleo?«
    »Ja.«, stimmte er zu und wünschte sich, daß sie ihn nicht daran erinnert hätte. Sie war, wie alle Agenten, ein erbarmungsloser Killer.
    »Es ist also zu unserem Nutzen, wenn wir sie erwischen, bevor sie uns erwischen.«
    »Aber wir sind nicht paranoid. Wir müssen nicht.«
    »Sie sind es nicht. Als eine Agentin unserer Regierung bin ich es.«
    Es gefiel ihm nicht, aber er verstand es. »Sie müssen Ihrem Herrn dienen, schätze ich. Aber wenn Sie an der Regierung wären.«
    »Die Dinge würden sich ändern. Ich liebe keine Para-

noia - sie ist nicht effizient. Ich liebe es auch nicht zu töten, um ein kaputtes System aufrecht zu erhalten. Aber das ist alles akademisch. Hier und jetzt muß ich dieser Kette - wenn es eine ist - bis zu ihrem Ende nachgehen. Und mich mit dem auseinandersetzen, was ich dort finde.«
    »Ja.«
    »Sie haben angenommen, daß sich der Projektor in einem Umkreis von fünfzehn Metern befindet, weil das bei dem letzten auch der Fall war. Das muß nicht notwendigerweise daraus folgen.«
    »Verdammt bessere Chance, ihn zu finden, als fünf Kilometer weit draußen zu suchen.«
    »Ja. Ich habe knapp fünf Kilometer zurückgelegt. Der Schnee verdeckt alle Spuren.«
    »Vielleicht ist er versteckt - in einem hohlen Baum oder unter einem Felsbrocken oder sowas. Weil wir schließlich Winter haben.«
    »Gute Idee. Ich werde es überprüfen.« Sie entfernte sich wieder. Sie fand ihn. Der Hügel darüber verriet ihn. Ein weiterer Öffnungsprojektor, den anderen sehr ähnlich.
    »Sie können immer noch zurückgehen«, sagte sie zu Veg.
    »Ich werde neugierig«, antwortete er. »Gehen wir. Es ist kalt hier.«
    Sie zuckte die Achseln und stellte das Gerät an. Sie traten hindurch.
    Veg wappnete sich gegen extreme Klima- oder Ortsverhältnisse - heiß, kalt, üppig, öd, Metropolis, Wildnis. Und stand der Realität verblüfft und völlig ungewappnet gegenüber.
    Es war ein fremdrassiges Orchester.
    Die Instrumente waren herkömmlich, sogar archa-
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    isch: Streichinstrumente, Blasinstrumente, Pauken. Für sein untrainiertes Ohr war die Technik makellos. Die Melodie war voller Leidenschaft, rührte Kopf, Herz und Bauch. Lediglich die Musiker waren fremd.
    Tamme blickte sich wachsam um, so verwirrt wie er. Veg wußte, daß sie nach dem nächsten Projektor Ausschau hielt.
    Es war nichts von ihm zu sehen.
    Unterdessen spielte das fremde Orchester weiter, ohne von den Eindringlingen Kenntnis zu nehmen. Die Geiger hatten mindestens zwölf Gliedmaßen, die in einen einzigen Finger ausliefen. Diese Finger huschten über die Saiten und veränderten die Tonhöhe. Ein halbes Dutzend Finger ballte sich zusammen, um den Bogen zu halten. Die Kreaturen an den Flöten waren vogelartig und besaßen tüllenartige Münder mit kiemenartigen Öffnungen im Hals, durch die abwechselnd Luft geholt wurde, so daß immer Druck vorhanden war. Die an den

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