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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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lokalisiert.«
    »Großartig!« sagte er erleichtert.
    Da sie sich nun einmal auf dieser Achterbahn befanden, zog er es vor, die Fahrt nach vorne fortzusetzen. Die Vorstellung, hier zu bleiben oder in die Blizzardwelt zurückzukehren, hatte ihm ganz und gar nicht geschmeckt.
    »Wie sind Sie auf die richtige Box gekommen?«
    »Töne. Die Boxen sind hohl. Der Projektor veränderte die Akustik.«
    »Oh. Sie haben sich also auf die Musik gestützt. Clever.«
    Musik und Hexaflexagone, dachte er. Er folgte ihr zu der Stelle.
    Es handelte sich um den Sitz eines Baßgeigenspielers. Die oktopusartige Kreatur umarmte die Box fast völlig, wobei vier ihrer Tentakel die Enden der vier Saiten niederdrückten, während vier andere den Bogen handhabten. Die Töne waren tief und süß. Das Wesen hatte wirklich ein Gefühl für Musik!
    »Du bist ziemlich gut«, sagte Veg zu ihr.
    Aber das Klangvolumen war wieder angeschwollen und ließ seine Worte untergehen. Der Musiker ging nicht auf ihn ein.
    Tamme hockte sich nieder, griff nach der Box und entfernte eine Platte. Im Inneren befand sich einer der

kleinen Öffnungsprojektoren. Sie fragte nicht, ob er bereit war; sie wußte es. Sie langte hinein, wobei ihr Arm beinahe den überlappenden Körper des Oktopus gestreift hätte, und stellte die Maschine an.
    Und sie befanden sich auf einer steil abfallenden Fläche.
    »He!« rief Veg, hilflos rollend.
    Tamme packte sein Handgelenk und zog ihn hoch. Er hatte gewußt, daß sie stark war, aber dies brachte ihn aus der Fassung. Scheinbar ohne Anstrengung stützte sie den überwiegenden Teil seines Gewichts.
    Vegs pendelnde freie Hand fand Halt, und er richtete sich auf. Sie hockten auf einer scharf geneigten Platte aus Kunststoff. Sie war orangefarben, aber durchsichtig. Durch sie hindurch konnte er die zusammengewürfelten Kanten anderer Platten erkennen. Er hatte an der schrägen oberen Kante Halt gefunden. Tamme hatte dasselbe ein Stück höher geschafft.
    Unter ihnen befanden sich weitere Platten, einige hochkant, andere winklig oder breitseitig. Über ihnen gab es weitere. Und noch mehr seitlich. In allen Größen und Farben. Was sie an Ort und Stelle hielt, war ein Rätsel. Sie erschienen ganz fest, wie in klarem Glas gebettet, aber es gab nichts, was sie stützte.
    Veg schielte nach unten, hielt Ausschau nach dem Boden. Alles, was er sehen konnte, war ein unregelmäßiges Netzwerk von Platten. Der Dschungel war, genau wie das Orchester, das sie gerade verlassen hatten, überall und endlos.
    Tamme ließ sich los, glitt abwärts und landete elegant seitlich auf einer purpurfarbenen, horizontalen Platte. Sie bedeutete Veg, zu bleiben, wo er war.
    »Es paßt«, murmelte Veg und zog sich hoch, um auf der schmalen Kante Platz zu finden. Die Welten waren
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    faszinierend in ihrer Variationsbreite, aber bisher war er keine große Hilfe gewesen.
    Bald war sie zum Teil hinter der Transparenz verwinkelter Platten verschwunden. Er konnte ihre Bewegungen wahrnehmen, nicht aber ihr Bild. Natürlich suchte sie den nächsten Projektor.
    Angenommen, sie fand ihn nicht? Es gab keine Garantie, daß eine bestimmte Welt einen Projektor hatte oder daß sich dieser innerhalb von fünfzehnhundert Kilometern befand. Irgendwo mußte die Kette ein Ende haben.
    Ein Schauder von Besorgnis überlief ihn. Es gab auch keine Garantie dafür, daß die nächste Welt über atembare Luft verfügte! Sie spielten ein verdammt höllisches Roulettspiel! Vielleicht würden sie bis in alle Ewigkeit weitergehen und eine so verwirrende Ansammlung von Alternativwelten antreffen, daß sie schließlich vergaßen, von welcher sie aufgebrochen waren, daß sie die Erde selbst vergaßen.
    Nun, er hatte sich freiwillig auf diesen Weg begeben!
    Tamme war jetzt unsichtbar. Veg blickte sich um, zunehmend gelangweilt von der örtlichen Konfiguration. Er wollte selbst etwas davon erforschen, aber er wußte, daß er als Bezugspunkt an Ort und Stelle bleiben mußte. Diese Alternativwelt war auf ihre Art sehr hübsch, aber was konnte man hier tun?
    Er bemerkte, daß sich die Plastikplatte, auf der er saß, nicht in einem idealen Zustand befand. Schmale Streifen blätterten ab. Vielleicht war sie in der Mauser oder häutete sich, während sie wuchs. Hahaha!
    Gedankenlos puhlte er eine Bahn ab, getrieben von demselben milden Zwang, der Leute veranlaßte, die Plastikumhüllung von neuen, glänzenden Buchrestaurationen abzupuhlen. Das Zeug war durch und durch fast farblos, biegsam und leicht

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