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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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würde sowohl die Falle als auch ihre genaue Anwendung vorausgesehen haben. Ich bedaure, daß mein Nachlassen Ihr Wohlbefinden beeinträchtigt hat.«
    »Irrtümer sind menschlich«, sagte er und rieb sich die Stirn.
    »Genau.« Sie stellte ihn auf die Füße. »Ich glaube, die Explosion hat die Wände vorübergehend außer Funktion gesetzt. Sie sollten hier sicher sein, während ich mich schnell etwas umsehe.«
    »Menschlich gefallen Sie mir besser.«
    »Elend sucht Gesellschaft. Bleiben Sie hier.«
    »Okay.« Er fühlte sich benommen und etwas schwindlig. Er setzte sich hin und ließ den Kopf hängen.
    »Ich bin wieder da.«
    Er war sich ihrer Abwesenheit kaum bewußt geworden!
    Sie führte ihn zu einer »beständigen« Stelle, die sie lokalisiert hatte: Sechs Metallstäbe waren in Boden und Decke verankert und verhinderten jede Beeinträchtigung. Auf einem Podest innerhalb dieser Absperrung befand sich ein weiterer Projektor.
    »Dieser ist sicher«, sagte Tamme. Veg fragte sie nicht, woher sie das wußte. Vermutlich war es möglich, einen Projektor so mit einer Falle zu versehen, daß sie einige Zeit nach seinem Gebrauch explodierte, was auch einen echten Projektor gefährlich machen konnte, aber das würde riskant sein, wenn das Alternativweltmuster dieselbe Person zurückbrachte. Am besten war es, an den echten Projektoren überhaupt nicht herumzufummeln! Genau wie die Araber in der Wüste niemals das Wasser vergifteten, mochte die örtliche Politik auch noch so bösartig sein. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, wer gezwungen war, als nächster davon zu trinken.
    »Ich hoffe, die nächste Welt ist angenehmer«, sagte er.
    »Das muß sie sein.«
    Sie aktivierte das Gerät.

12 Bab

    Bab beendete sein Mahl aus Früchten, Wurzeln und Fleisch. Er hatte sich vollgestopft für den Fall, daß es lange dauerte, bis er wieder aß. Neben ihm putzte sich Ornet, gleichfalls bereit.
    Dec kam von seiner letzten Erkundung herangesegelt. Mittels minutiöser Ausrichtung seines Mantels gab er das Zeichen: Alles ist in Ordnung.
    Bab hob seinen Flügelarm und bog die fünf federlosen Finger nach innen, um OX zu signalisieren: Wir sind bereit.
    OX dehnte sich aus. Seine funkelnde Präsenz umgab sie, wie sie es schon so viele Male getan hatte. Aber diesmal war es etwas Besonderes. Das Feld intensivierte sich, hob sich - und sie waren in Bewegung. Nicht durch den Raum; durch die Zeit.
    Zuerst gab es kaum eine Veränderung. Sie konnten die grüne Vegetation der Oasis und die Hütte sehen, die sie zu ihrem Schutz und ihrer Bequemlichkeit gebaut hatten. Weiter draußen befanden sich die Gräben und Barrieren, die sie errichtet hatten, um die Raubmaschine abzuwehren.
    Die Maschine. Sie nannten sie Mech. Sie war gemeinsam mit ihnen gewachsen, weil sie Teil der Enklave war, die OX gealtert hatte. Sie war eine ständige Bedrohung, und doch respektierte Bab sie auch als einen zuverlässigen und zielbewußten Gegner. Hätte es in seiner Macht gelegen, sie zu vernichten, würde er dies nicht getan haben, denn ohne sie wäre die Gruppe weniger wachsam, weniger fit und gelangweilt.
    Brauchen wir Gegnerschaft, um zu gedeihen? fragte er sich selbst und verschränkte dabei seine Finger, so daß er den anderen seine Gedanken nicht unbeabsichtigt signalisieren würde. Offenbar ja. Die immer gegenwärtige Bedrohung ihres Überlebens hatte sie alle gezwungen, schneller und besser vorwärtszuschreiten, als das sonst der Fall gewesen wäre. Vielleicht war ironischerweise vor allem die Maschine für ihren Erfolg als Gruppe verantwortlich. Dies war eine Überlegung, von der er wußte, daß die anderen sie nicht verstehen würden, und vielleicht ergab sie auch keinen Sinn. Aber sie
    war interessant. Er schätzte interessante Dinge.
    Dann verschwand die Hütte. Die Bäume veränderten sich. Sie dehnten sich aus, alterten und vergingen. Neue wuchsen heran, reiften, gingen dahin. Dann blieb nur noch Gesträuch übrig, und schließlich war die Region eine öde Landsenke.
    Bab bewegte seine Finger, verdrehte sie in der Sprache, die Ornet, Dec und OX verstanden. Unsere Oase ist gestorben, signalisierte er. Das Wasser versickerte, die Erde trocknete aus, die Pflanzen starben. Wir wußten, daß dies passieren würde, wenn wir nicht da waren, um die Planzen zu pflegen und das Wasser zu bewahren, das sie brauchten.
    Aber in anderen Gefügen bleibt das Wasser, denn auch OX' Elemente bleiben.
    Ein Ableger formte sich in OX' Feld. Dies ist tempory, sagte er, seine

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