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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wie ich es bin. Natürlich bin ich es gewohnt, mit Agenten umzugehen, die wie ich sind - aber das sind Tara, Tank und Taphe gewesen, keine alternativen Tammes. Ich habe vor, die andere Agentin zu finden und zu töten. Und das wird schwierig werden.«
    »Ja. Unterschiedliche Philosophien«, sagte Veg. Er wußte, daß sie seine Mißbilligung las. Vielleicht würde es besser sein, sie zu verlassen, wenn es dazu kam.
    »Genau«, sagte Tamme.
    Und aktivierte den Projektor. Sie befanden sich in einer gewölbten Halle. Auf dem Boden gab es Fliesen im Schachbrettmuster, und die glatte Decke wies ein ähnliches, wenn auch feineres Muster auf. Die Wände waren grauweiß. Aus Platten im Deckenmuster, die in regelmäßigen Abstand angebracht waren, schien Licht nach unten. Es war angenehm warm, und die Luft ließ sich atmen.
    »Sie hatten also recht«, sagte Veg. »Eine neue Alternativweit, ein größeres Muster. Keiner kann sagen, wie viele Agenten sich herumtreiben.«
    »Es ist auch möglich, daß dies alles Schauplätze auf derselben Welt sind«, sagte Tamme. »Das würde die Beständigkeit von Schwerkraft, Klima und Atmosphäre erklären.«
    »Dieser Blizzard war nicht beständig!«
    »Immer noch im Bereich normaler Temperaturen.«
    »Wenn es sich bei allen um Variationen der Erde handelt, erklärt das Schwerkraft und Klima. Sie haben selbst gesagt, daß es andere Alternativwelten sind. Andere Spurenelemente in der Luft oder sowas.«
    »Ja. Aber vielleicht war ich voreilig. Es dürfte genauso leicht sein, die Luft einer speziellen Örtlichkeit zu regulieren wie das Reisen zwischen Alternativwelten zu arrangieren. Eine Materietransmission von einem Punkt
    auf dem Globus zu einem anderen würde dafür sorgen. Ich will nur sagen, daß ich mir nicht sicher bin, ob wir tatsächlich.« Sie unterbrach sich. »Oh!«
    Veg blickte dorthin, wo sie hinblickte, sah jedoch nichts Besonderes. »Was ist los?«
    »Die Wände bewegen sich. Auf uns zu.«
    Er nahm keinen Unterschied wahr, vertraute jedoch auf ihre Sinne. Er litt nicht an Klaustrophobie, aber der Gedanke machte ihn nervös.
    »Eine Mausefalle?«
    »Vielleicht. Wir sollten besser den Projektor finden.«
    »Es gibt nur zwei Wege, die wir einschlagen können. Warum gehe ich nicht hier entlang und Sie dort? Einer von uns müßte ihn finden.«
    »Ja«, sagte sie.
    Ihre Stimme hatte einen leicht schrillen Unterton, so als sei sie nervös. Das war eigenartig, denn Agenten verfügten über eine hervorragende Selbstkontrolle. Sie waren höchst selten nervös, wenn überhaupt, und wenn sie es waren, dann zeigten sie es nicht.
    »Okay.«
    Er ging in die eine Richtung, sie in die andere. Aber es nagte in ihm: Was beunruhigte sie so sehr, daß selbst er es merken konnte?
    »Nichts«, murmelte er vor sich hin. »Wenn ich es merke, dann nur deshalb, weil sie will, daß ich es merke.« Aber was hatte sie versucht, ihm zu sagen?
    Er drehte sich um, um Ausschau nach ihr zu halten. Und stand da wie vom Schlag getroffen.
    Die Wände bewegten sich - nicht mehr langsam jetzt, sondern schnell. Sie schoben sich von beiden Seiten zwischen ihm und Tamme vor und verengten die Halle in alarmierendem Maße.
    »He!« schrie er und wollte zurück.
    Tamme hatte in die andere Richtung geblickt. Jetzt
    drehte sie sich wie eine losschnellende Feder um und rannte auf ihn zu, so schnell, daß er verblüfft staunte. Ihr Haar flog in gerader Linie hinter ihr her. Sie näherte sich mit nahezu fünfzig Stundenkilometern: schneller als er jemals für möglich gehalten hätte, daß ein menschliches Wesen zu Fuß sein konnte.
    Die Wände beschleunigten. Tamme machte einen Sprung nach vorne, wand sich gerade noch durch, bevor die Lücke geschlossen wurde. Sie landete auf den Händen, machte eine Rolle vorwärts und sprang auf die Füße. Sie kam auf ihn zu, nicht einmal außer Atem.
    »Danke.«
    »Diese Mausefalle!« sagte er mitgenommen. »Fast hätte sie Sie erwischt!« Dann: »Danke für was?«
    »Dafür, daß Sie auf normale menschliche Weise reagiert haben. Die Falle war offensichtlich auf Ihre Fähigkeiten ausgerichtet, nicht auf meine. Das wollte ich bestätigt haben.«
    »Aber was war der Zweck?«
    »Es geht darum, uns zu trennen und dann in aller Ruhe mit uns zu verfahren. Zweifellos ernährt es sich von tierischem Fleisch, das es auf diese Weise fängt.«
    »Eine karnivorische Welt?« Veg spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte.
    »Vielleicht. Oder auch bloß ein Gefängnis, wie die Stadt. Wir sehen sehr wenig

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