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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ihrer Definition eine Schwäche.«
    »Nicht unbedingt. Man kann hart sein und trotzdem jemanden brauchen. Aber dieses Thema hatten wir schon.« Zur gegebenen Zeit wechselten sie über in
    das Nebelgefüge und das
    fremde Orchester, wobei sie dem Muster des He- xaflexagons folgten. Ihre Strategie, den direkten Weg nach vorne zu nehmen, schien sich auszuzahlen. Sie blieben nicht in irgendwelchen Subschleifen stecken. Vermutlich waren sie auch vorher nicht steckengeblieben, sie hatten nur das Muster nicht verstanden.
    »Jetzt werden wir in ein neues Gefüge vorstoßen«, sagte Tamme.
    »Sie sind bereit?«
    »Mein Sichtvermögen liegt bei achtzig Prozent und verbessert sich weiter. Meine übrigen Fähigkeiten haben ihren normalen Standard. Ich bin bereit.«
    »Okay.«
    Und sie traten hindurch.
    Tamme taumelte nach vorne und hielt sich fest, bevor sie stürzte. Veg sackte nach unten, fand jedoch einen Halt, bevor er sich zu weit entfernte.
    Es handelte sich um eine endlose Konstruktion aus Metallstäben. Sie kreuzten sich und bildeten offene Ku- bikel mit einer Seitenlänge von knapp zwei Metern. Es war nicht zu erkennen, daß sie irgendwo aufhörten.
    »Ein Klettergarten!« rief Veg. »Als ich ein Junge war,
    hatten wir so einen in unserer Schule!« Er kletterte und schwang glücklich hin und her.
    »Suchen wir einen Projektor«, sagte Tamme.
    »Muß sich auf einer dieser Streben befinden.«
    »Wir müssen nach einem dreidimensionalen Such- muster vorgehen. Genau wie bei den bunten Platten sieht es überall gleich aus. Wir wollen vermeiden, daß wir uns einen bereits überprüften Sektor nochmals vornehmen.«
    »Klar. Vielleicht sollten wir da, wo wir anfangen, eine Markierung anbringen, und uns von diesem Punkt aus vorarbeiten. Das dauert, ist aber sicher.«
    Sie banden sein Hemd an einer Querstange fest und begannen mit der Überprüfung. An den Stäben entlangzusehen, brachte nicht viel. Die endlosen Querstreben sorgten dafür, daß die Sichtlinie unterbrochen wurde, wodurch die Gegenwart des Projektors nicht verifiziert werden konnte. Es war notwendig, in jeden Kubikel hineinzublicken. Aus der Entfernung war die Wirkung des Meers von Stangen eigenartig: Aus einigen Blickwinkeln wurden sie zu einer scheinbar festgefügten Wand. Vom Zentrum eines Kubikels aus gesehen schien es sechs quadratische Tunnel zu geben, die nach oben, nach unten und in die vier horizontalen Richtungen führten.
    Als Tamme routinemäßig einen dieser Tunnel hinunterblickte, nahm sie einen Schatten wahr. Er sah aus wie ein Mann.
    Sie sagte nichts. Statt dessen bewegte sie sich seitwärts über mehrere Kubikel hinweg, unterbrach dabei die Sichtlinie in allen drei Dimensionen und machte sich auf die Suche nach Veg.
    Sie war in der Lage, ihn anhand der Geräusche zu orten. »Sie haben die falsche Position«, sagte sie.
    »Nein, ich folge unserem Muster. Sie sind abgewi- chen.«
    »Ich habe meine Position verlassen. Wir haben Gesellschaft.«
    »Oh! Fremde?«
    »Menschliche.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Wir sollten ihn beobachten, wenn wir Gelegenheit dazu bekommen.«
    »Hier ist die Gelegenheit!« flüsterte Veg.
    Und wirklich schob sich längs einer horizontalen Achse eine Gestalt ins Blickfeld.
    »Das sind Sie!« flüsterte Tamme. »Ein anderer Veg!«
    Sie wußte, was er jetzt sagen würde: Ihre Augen scheinen nur vierzig Prozent zu sehen! Ich bin HIER!
    Aber sie irrte sich.
    »Nun, wir wußten, daß dies passieren könnte«, sagte er. »Ein anderes Paar, genau wie wir, aus einer nahen Alternativwelt. Wir müssen den Projektor eben zuerst finden.«
    Tamme machte sich in Gedanken eine Notiz: Die Episode mit dem Säurewerfer mußte ihr Wahrnehmungsvermögen getrübt haben. Nicht nur, daß sie Vegs Reaktion falsch gelesen hatte - er klang auch anders, weniger besorgt, als er eigentlich sein sollte. Sie würde sich bei nächster Gelegenheit neu orientieren müssen, um zu vermeiden, daß sie einen ernsthaften Fehler beging.
    In der Zwischenzeit konzentrierte sie sich. »Wir sind im Vorteil, weil wir sie zuerst gesehen haben. Wir können unsere Chancen weiter erhöhen, indem wir unserem Suchmuster vor ihnen folgen. Auf diese Weise werden sie einen Raum überprüfen, den wir schon hinter uns gelassen haben und von dem wir wissen, daß es dort keinen Projektor gibt.«
    »Clever«, stimmte er ihr zu.
    Gestützt auf ihr zweimaliges Sehen des fremden Veg
    und die Annahme, daß das andere Paar nicht weit von ihrem eigenen

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