Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
angebracht. Er schneidet fast alles und fast ohne Druckeinwirkung. Glauben Sie es mir und reiben Sie nicht mit dem Daumen darüber.«
    Veg nahm die Klinge und hielt sie argwöhnisch vor sich. Offensichtlich hatte er eine solche Waffe noch nie benutzt, aber sie hatte jetzt keine Zeit, ihn zu trainieren. »Tun Sie einfach das, was sich von selbst ergibt. Stechen und hacken. Sie werden schnell ein Gefühl dafür kriegen.«
    Er machte einen Schritt nach vorne und hieb nach einem Zweig der nächsten Pflanze. Das Schwert glitt glatt hindurch, wobei die breite Seite den Schratt aufklaffen ließ, den der Draht hervorgerufen hatte.
    »Aha, es funktioniert!«
    Tamme überließ es ihm, die Pflanzen abzuwehren, während sie nach dem Projektor suchte. Sie hoffte, daß es einen gab. Sie gingen stets das Risiko ein, in einer Sackgasse zu landen, einem Gefüge, wo der Originalprojektor zerstört oder nicht erreichbar war.
    Die wandernden Pflanzen schienen kaum Schmerz zu empfinden, aber nachdem Veg eine ganze Reihe von Zweigen und Stengeln abgehackt hatte, begriffen sie die Spielregeln und zogen sich zurück. Veg konnte einen Weg bahnen, wo auch immer Tamme hingehen wollte. Sie wußte, es machte ihm Spaß. Obgleich er kein tierisches Leben töten würde, um es zu verzehren, würde er angreifendes Gemüse töten.
    Dann tauchte etwas anderes auf. Keine Pflanze; es war entfernt humanoid, aber doch ziemlich fremd. Es besaß Gliedmaßen, an deren Ende Scheiben saßen, und einen Kopf, der an einen Klecks in einem Rorschachtest erinnerte. Es stieß einen dünnen, durchdringenden Ton aus.
    »Ist das Maschine, Pflanze oder Pilz?« fragte Veg.
    »Eine Mixtur«, antwortete sie angespannt. »Feindselig.«
    »Ich werde es fernhalten«, sagte Veg. »Suchen Sie den Projektor.«
    »Nein, das Ding ist gefährlich. Ich werde es mir vornehmen.«
    »Vielen Dank«, sagte Veg säuerlich. Aber er trat zur Seite, um ihr die Verteidigung zu überlassen, während er sich auf die Suche machte.
    Fremde waren schlecht zu lesen, aber aus diesem Ding schien die Bösartigkeit förmlich herauszustrahlen. Offensichtlich erkannte es ihre generelle Art und beabsichtigte, sie zu vernichten. Hatte ein menschlicher Agent anläßlich eines früheren Besuchs etwas getan, was gerechtfertigte Antipathie hervorgerufen hatte, oder war die Kreatur ein Hasser aller Fremden? Oder konnte es der Farmer sein, der die von ihnen verstümmelten Pflanzen anbaute? In diesem Fall war seine Handlungsweise mehr die eines Mannes mit einer Dose Insektenspray. Es spielte jetzt kaum eine Rolle. Sie mußte damit fertig werden.
    Die Kreatur kam näher und griff plötzlich an, mit den Handrädern zuerst. Sie drehten sich wie kleine Kreissägen, was sie sicherlich auch waren. Tamme sprang zur Seite. Sie wollte ihre Technologie nicht preisgeben, indem sie eine Energiewaffe benutzte. Je länger sie ausweichen konnte, desto mehr würde sie lernen. War die Kreatur intelligent, zivilisiert oder mehr wie ein bösartiger Wachhund? Der Augenschein ließ bisher keine schlüssigen Folgerungen zu.
    Die Sägenräder drangen wieder auf sie ein. Diesmal machte sie einen Schritt nach vorne, blockierte die Arme mit ihren eigenen und zwang die Räder zur Seite, während sie die Muskulatur und die Wahrnehmungsorgane des Rumpfes studierte. Die Haut des Wesens war kalt und behaart, wie bei einer Spinne.
    In dem Augenblick, in dem ihr Gesicht ganz nah war, tat sich eine Öffnung auf und versprühte einen feinen Nebel. Überrascht zog sie ihr Gesicht nicht mehr rechtzeitig zurück. Es war Säure, und diese verbrannte ihr Haut und Augen und blendete sie.
    Sie berührte ihre Hüfte. Ihr Blaster feuerte durch den Rock und badete die Kreatur in Feuer. Deren Körper knisterte, als er in Brand geriet. Der durchdringende Ton brach ab.
    »Hallo!« hörte sie Veg rufen.
    Sie rannte zu ihm hinüber, wobei sie sich an den Geräuschen orientierte. Sie war so geschult worden, daß sie auch im verletzten Zustand mit sich selbst zurechtkam. Um Hindernissen auszuweichen, wie etwa den großen, wandernden Pflanzen, machte sie sich das Echo ihrer eigenen Schritte zunutze.
    »Hier, in einem Haufen von Steinen«, sagte Veg, als sie herankam.
    »Ist er aufgeladen?«
    »Glaube schon. Ich habe nie ganz durchgeblickt, wie Sie das feststellen konnten.«
    »Zeit, es zu lernen.« Während sie sprach, konzentrierte sie sich auf ihr vegetatives Nervensystem und schaltete den Schmerz aus. »Im unteren Teil befindet sich eine kleine Skala mit

Weitere Kostenlose Bücher