Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
früheren Missionen als Agent der TA-Serie, weiblich. Nach einem Einsatz wird alles gelöscht. Alle Agenten einer bestimmten Serie müssen ihre Missionen mit völlig identischen physischen und intellektuellen Vorraussetzungen beginnen.«
    »Vermissen Sie es nicht manchmal?«
    »Vermisse ich was?«
    »Eine Frau zu sein.«
    »Wie Aquilon Hunt? Kaum.«
    »Keine Spitzen gegen sie, ja?« schnappte er.
    »Ich gebe zu, daß ich in gewisser Weise neugierig bin, was das für eine Emotion ist, die Sie in dieser Beziehung beherrscht«, sagte sie. »Leidenschaft, Vergnügen, Schmerz, Begierde - das alles verstehe ich. Aber warum halten Sie eine Beziehung zu einer Frau aufrecht, von der Sie wissen, daß sie zu Ihrem besten Freund gehen wird, und vermeiden eine mit mir, die zu keinen weiteren Verwicklungen führen würde?«
    Die Frage war rhetorisch: Sie kannte die Antwort. Normalen fehlte die Kontrolle über ihre Gefühle, und darum wurden sie unvernünftig.
    »Sie wollen eine Beziehung zwischen Ihnen und mir?« fragte er ungläubig. »Es ist bedeutungslos für mich, sofern meine Mission dadurch nicht beeinträchtigt wird.«
    Das stimmte nicht ganz. Sie hatte kein wirkliches gefühlsmäßiges Interesse an ihm, würde aber während ihrer Behinderung etwas Unterhaltung durchaus begrü- ßen. Dieses Gespräch war eine andere Form jener Unterhaltung.
    »Das ist der Grund«, sagte er. »Sie sehen es als bedeutungslos an.«
    »Es wäre nützlich zu wissen, was sie hat, das ich nicht habe.«
    »Bei jeder anderen Frau würde man das Eifersucht nennen. Aber Sie wollen es nur wissen, damit Sie eine effizientere Agentin sein können.«
    »Ja.«
    Eine weitere Halbwahrheit. Die fortwährende Anspannung einer zu langen Mission ließ den Wunsch nach einer moralischen Stütze in ihr aufkommen. Die zeitweilige Liebe eines Mannes würde dafür sorgen. Es wäre jedoch unklug, ihm das zu sagen. Er würde es falsch verstehen.
    »Gut, ich will es Ihnen sagen. 'Quilon ist schön - aber das sind Sie auch. Sie ist klug, aber Sie sind klüger. Als Sexobjekt haben Sie viel mehr zu bieten, da bin ich ganz sicher. Sie hat den Körper, aber sie weiß nicht, wie. Nun, lassen wir das. Worum es geht ist, daß sie einen Mann braucht und daß sie sich engagiert.«
    »Einverstanden. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    Veg schluckte. »Sie engagieren sich nicht. Sie könnten mich in einen Vulkan fallen lassen, wenn es Ihrer Mission hilft. Sie brauchen niemanden - nicht einmal, wenn Sie blind sind.«
    »Stimmt. Ich habe das nie bestritten. Ich habe keine solchen Schwächen. Aber welche Stärken hat sie, die.«
    »Ich glaube, ich kann mich Ihnen nicht verständlich machen. Ihre Schwächen sind ihre Stärken, so würde Cal es ausdrücken. Ich sage ganz einfach, ich liebe sie, Cal liebt sie und sie liebt uns. Ich würde das ganze Universum zum Teufel gehen lassen, wenn ich ihr damit

helfen könnte. Es hat nicht viel mit Sex oder Stärke oder sonst was zu tun.« Tamme schüttelte fasziniert den Kopf. »Das ist weit hergeholt und irrational. Es wäre sehr informativ, die Probe aufs Exempel zu machen.«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Auch das ist faszinierend.«
    Veg erhob sich und stampfte davon. Aber er ging nicht weit, denn die Wände warteten.
    Tamme versetzte ihr Bewußtsein in eine Heilverfassung und konzentrierte sich auf das Gewebe von Gesicht und Augen.
    Wie alle Agenten verfügte sie über eine gewisse bewußte Kontrolle vieler normalerweise unbewußter Körpervorgänge und konnte einen Heilungsprozeß auf phänomenale Art und Weise beschleunigen, indem sie den Großteil ihrer Körperreserven auf die betroffene Stelle lenkte.
    Die äußeren Augenlinsen waren klein, aber es bereitete Schwierigkeiten, unmittelbar auf sie einzuwirken. Mehrere Stunden äußerster Konzentration würden erforderlich sein.
    Als der Projektor wieder aufgeladen war, brachte Veg sie hinüber.
    Tamme setzte ihre Anstrengungen im Wald fort, und innerhalb von vier Stunden klärte sich ihre Sicht.
    »Sie meinen, Sie können wieder sehen?« erkundigte sich Veg.
    »Nicht gut. Ich schätze, daß ich in weiteren zwei Stunden über drei Viertel meines Sichtvermögens verfügen kann. Das wird reichen, weil zwei vertraute Gefüge vor uns liegen sollten. Wenn ich meine spezifischen Anstrengungen einstelle, wird sich die Genesung verlangsamen. Es wird mehrere Tage dauern, um über
    234
    neunzig Prozent zu kommen. Das ist keine Zeitverzögerung wert.«
    »Sie sind hart, okay, okay!«
    »Nach

Weitere Kostenlose Bücher