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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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in die Arbeiten an der Front hinein zu schnuppern.“
    Leano nickte wortlos.
    „Nun gut. Kommenden Dienstag fährst du mit deinem Wagen zum Aeroporto di Calabria, gegenüber von Messina. Mit der Alitalia um 10.35 Uhr fliegst du nach Rom. Dein Flugticket liegt am Check-in bereit. Von Rom geht es mit einer Lufthansa-Maschine weiter nach München, wo dich Flavio Fontana, ein hochrangiges Mitglied unserer Familie, in Empfang nehmen wird. Er lebt seit zwölf Jahren mit seiner Familie in München und betreibt dort eine große Anwaltskanzlei. Von ihm erhältst du die weiteren Instruktionen. Ich wünsche dir viel Erfolg, denn wenn euer Auftrag gelingt, wovon ich ausgehe, winkt uns ein Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe.“
    Leano lief angesichts dieser Summen ein Schauer über den Rücken.
    Barbaro lächelte und drückte ihm zum Abschied die Hand. „Ich zähle auf dich“, waren Barbaros letzte Worte, ehe er sich abwandte. Leano verließ das Haus und traf auf den ihm entgegenkommenden Doro. „Signore Leone, kommen Sie, ich fahre Sie zu Ihrem Wagen an der Kirche.“
    Zehn Minuten später stieg Leano aus und schaute vergeblich nach seinem Punto. Er stand nicht da, wo er ihn abgestellt hatte. War er geklaut worden? Aber wer um Gottes Willen interessierte sich für eine solche Schrottkarre?
    Doro hielt ihm lächelnd einen Autoschlüssel vor die Nase: „Nehmen Sie den da“, sagte er und grinste. „Ab heute Ihr neuer Wagen, besser gesagt, Ihr Dienstwagen.“
    Leano hätte Doro vor Glück fast geküsst. Dort, wo vorher der Punto noch ein altes, müdes Bild abgegeben hatte, glänzte jetzt ein funkelnagelneuer Lancia Delta in strahlendem Metallic-Silber.

28
    Stephan D’Aubert schaute auf seine Armbanduhr. 18.15 Uhr. In spätestens einer halben Stunde musste er das Haus verlassen, um die Verabredung pünktlich um 19 Uhr einzuhalten. Er dachte über sein Outfit nach.
    D’Aubert war sich seines hohen Stellenwertes auf der Geschmacksskala der Damenwelt wohl bewusst, andererseits verfügte er nicht über sehr viele Erfahrungen mit Ausnahmefrauen auf dem Niveau einer Jekatharina von Troschinski.
    Eines allerdings war ihm nicht selten zu Ohren gekommen. Gerade solche Superfrauen hatten oft unüberwindbare Probleme im Umgang mit Männern. Das Zusammentreffen von makelloser Schönheit mit dem Intellekt einer Hochschulabsolventin und der Ausstrahlung einer an ethischen Werten orientierten Herzensbildung war eine Rarität. Frauen, auf die diese Wertekombination zutraf, waren ihm noch nie an der Seite gut aussehender, junger Männer begegnet. Falls diese Ausnahmeerscheinungen nicht ledig blieben, waren ihre Ehemänner äußerlich oft unscheinbar, dafür beruflich erfolgreich und vermögend.
    D’Aubert konnte das bestens nachvollziehen. Es war nicht einfach, solche Frauen anzusprechen. Unterschwellig bestand beim Mann die Angst, mit einem geringschätzigen Blick abgewiesen zu werden.
    Diese Gedanken begleiteten ihn bei der Wahl seiner Garderobe. Sollte er die Rolle des eher schüchternen, biederen und weltentrückten Professors spielen? Oder würde er als smarter Wissenschaftler mit den Qualitäten eines Don Juan mehr Eindruck hinterlassen?
    Quatsch, dachte er. Warum sollte ich jemand anderen spielen und nicht der sein, der ich bin? Das war ja auch nicht zu unterschätzen.
    Zur Verlobung hatten ihm seine zukünftigen Schwiegereltern einen maßgeschneiderten, hellgrauen Kaschmir-SeidenAnzug geschenkt. Er entschied sich für diesen. Passend zu seinen blonden Haaren wählte er ein weißes Hemd und eine schmale hellblaue Krawatte.
    Soeben nahm er sein Lieblingsstück, den kostspieligen Zweireiher, vom Bügel, als sich sein Handy meldete. Manfreds Nummer.
    „Endlich. Ich höre.“
    „Okay. Sitzt du?“
    „Nein ..., wieso...?“
    „Pass auf. Beim russischen Geheimdienst gibt es tatsächlich eine Topagentin namens Jekatharina von Troschinski. Sie ist von Hause aus Juristin und eine exzellente Jiu-Jitsu-Kämpferin. Also nimm dich in Acht! Die Kollegen vom BND beziffern ihre Erfolgsquote auf 100%. Noch Fragen?“
    „Mmh...“ Mehr brachte D’Aubert zunächst nicht über die Lippen.
    „Zu deiner Beruhigung. Ich glaube, sie hat eine Schwachstelle.“
    „Endlich mal eine gute Nachricht. Und die wäre?“, fragte D’Aubert, als könne er die Antwort nicht erwarten.
    „Eigentlich gibt es zwei Schwachstellen. Erstens scheint sie sich ihrer Sache so sicher zu sein, dass sie einen für Agenten unverzeihlichen Fehler begangen hat. Sie hat

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