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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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ja«, brummelte Mara. »Aber wenn es für Sie kein Rätsel ist – wie wäre es, wenn Sie es mir einfach mal vorlösen?«
    »Aber gerne doch. Gedanke und Erinnerung heißt auf Altnordisch nichts anderes als Hugin und Munin , meine Liebe. Und wer schickte Hugin und Munin? Na?«
    Innerhalb weniger Sekunden war Mara auf hundertachzig. Also wirklich, genau das war doch die Frage !
    »Ich. Weiß. Es. Nicht. Herr. Professssssor«, zischte Mara und machte für jedes einzelne Wort zur Verdeutlichung auch noch eine passende Geste. Bei Herr deutete sie eine unterwürfige Verbeugung an und für Professor pantomimte sie sich eine riesige Stirn an den Kopf. »Wenn ich wüsste, wer die Raben geschickt hat, hätt’ ich mir die Frage gespart!«
    »Ganz ruhig, Mara Lorbeer, ganz ruhig«, versuchte sie der Professor zu beruhigen. »Ich wollte dich nicht verärgern.«
    »Warum tun Sie’s dann?«, schnappte Mara zurück.
    »Das hab ich doch gar nicht. Zumindest nicht absichtlich. Also die beiden Raben Hugin und Munin gehören niemand anderem als dem obersten Gott der nordisch-germanischen Mythologie, dem einäugigen Odin, in unserer Gegend auch Wodan genannt. Und wenn sie vom gleichen Auftraggeber geschickt wurden wie auch schon der sprechende Zweig, dann lässt das nur einen einzigen Schluss zu.«
    »Mein Auftraggeber ist Odin«, flüsterte Mara.

Kapitel 16

    D en Rest der Fahrt herrschte Stille. Mara hatte sich vorgenommen, die Umgebung im Auge zu behalten. Aber das Vorbeiziehen der Straßenmarkierungen hatte irgendwie etwas Hypnotisches. Außerdem war sie mehr als geschafft von diesem Wahnsinnstag. So nickte sie schließlich ein und fiel in einen tiefen Schlaf, aus dem sie auch Professor Weissinger nur mit großer Mühe wecken konnte.
    »Mara? Mara … wir sind da … Hallo? Ähem … MARA!«
    Rumms.
    »Hm?«, machte Mara und öffnete mühsam die Augen. Vor ihr stand der Professor und bedeckte mit der einen Hand seine Augen. Mit der anderen deutete er stumm über Maras Kopf.
    Mara hob den Blick und sah über sich die Sterne. Sie stutzte und löste den Gurt. Dabei stellte sie fest, dass sie wieder einmal völlig durchnässt war.
    Mara wollte aus dem Auto steigen, aber ihr linkes Bein fand verdächtig lang keinen Halt. Als es endlich Boden berührte, machte es leise »Flatsch«.
    »Oh«, machte Mara und zog ihren schlammigen Schuh aus dem Loch im Wagenboden. Etwas umständlich kletterte sie aus dem Wagen und drehte sich um.
    Das Auto sah aus, als hätte jemand ein Cabrio daraus gebastelt – und zwar mit einem sehr großen Dosenöffner.
    »War ich das?«, fragte Mara kleinlaut.
    »Eins ist sicher«, sprach der Professor monoton. »Ich wecke dich nie wieder, wenn dieser Stab des wahnnsinnigen Wassers in deiner unmittelbaren Reichweite ist. Das da neben uns ist im Übrigen der Sockel vom Hermannsdenkmal, bitte mach es nicht gleich kaputt.«
    »Okay … ähm, könnte ich bitte vorher den Schal und die Ponymütze haben?«
    Sie hatten wohl schräg hinter dem Denkmal geparkt, denn Hermann schaute nicht in ihre Richtung, sodass Mara nur seinen Rücken sah. Was ihr sofort auffiel, war tatsächlich der asterixartige Flügelhelm. Außerdem lehnte Hermann ziemlich relaxed mit dem linken Arm auf einem hohen Schild, vermutlich eine sinnvolle Stabilitätsmaßnahme des Erbauers.
    Das ganze wirklich gigantische Monument stand auf einem runden Sockel, der allerdings eher wie eine Mischung aus Tempel und Turm daherkam. Mehrere dicke Säulen aus großen Steinquadern trugen die eigentliche Kuppel, auf der Hermann stand. Die Kuppel selbst war aber etwas weniger breit als der massive Sockel, sodass noch Platz für einen Rundgang war, wie Mara an dem Geländer erkannte, das man von unten sehen konnte.

    Direkt vor ihnen führte eine schmale Treppe zu einem Eingang hinauf, der mit einer schweren Eisentür verschlossen war. Links und rechts von dem Eingang hatte man wuchtige Eisengitter angebracht, deren Ränder mit folterkellerartigen Dornen versehen waren. Anscheinend wollte man so ein für alle Mal verhindern, dass irgendwer auf die Idee kam, von hier aus an der Kuppel herumzuklettern.
    Der Professor hatte sich oben vor der Tür umgedreht und schaute an Mara vorbei zu dem aufgeplatzten Kleinwagen. »Irgendwie gewinnt die Idee eines Nornenschatzes im Lichte der letzten Ereignisse eine ganz eigene Dynamik«, murmelte er und wendete sich dann der Eisentür zu. »Nun denn, wenn wir nicht außen hinaufklettern wollen, müssen wir wohl da rein. Irgendwelche

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