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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Ideen, als wenn ich es nicht schon wüsste?«
    Mara zuckte mit den Achseln. »Hm … Kaputtmachen?«
    »… sprach das nette kleine Mädchen mit der rosa Ponymütze und der alte Mann tat gut daran, zur Seite zu treten«, murmelte der Professor und tat genau das. Mara überlegte kurz und keilte dann ihren Stab zwischen die oberste Treppenstufe und den Türspalt in Höhe des Schlüssellochs. Irgendwo da würde das Schloss schon sein. Sie konzentrierte sich und versuchte, es nicht wieder zu übertreiben.
    Es gelang ihr zumindest teilweise. Die Tür hielt dem Wasserdruck zwar stand, jedoch nicht der Stein rund um das Türschloss. Und noch ein paar andere Steine im Bereich der Türangeln. Ach ja, und nass war auch alles, überall. Aber die Tür war auf. Und ziemlich weit weg. Mara überlegte kurz, ob sie den Professor darauf hinweisen sollte, dass das Auto nun wieder ein Dach hatte, entschied sich aber dagegen.
    »Bitte schön«, sagte sie stattdessen und machte eine einladende Geste. Wortlos betrat der Professor den dunklen Gang. Mara folgte ihm.
    Direkt neben einem winzigen Kassenhäuschen ging es eine steile Treppe hinauf, die direkt ins Stockdunkel nach oben führte. Mara war es schon ein bisschen mulmig, als sie sich die schmalen Stufen hinauftasteten. Sie zählte neunundsechzig davon, die in einer Spirale nach oben führten, bis sie endlich durch eine niedrige Öffnung auf den Rundgang ins Freie traten.
    »Tagsüber hat man hier eine herrliche Sicht über das gesamte Umland«, ließ sich der Professor vernehmen.
    Wie immer hatte er sich wohl ziemlich schnell mit der Situation abgefunden und den Blick wieder nach vorn gerichtet. Was blieb ihm auch anderes übrig. »Da unten siehst du die Lichter von Detmold«, sagte er gerade und deutete nach rechts. »Und hier direkt vor uns ist der Weg, den wir verbotenerweise entlanggefahren sind. Ist das eine Tür da auf dem Auto?! Oh, ihr Götter, seid mir gnädig, komm, wir gehen mal auf die andere Seite und schauen dahin, wo auch der Hermann hinschaut.«
    Sie folgten dem Rundgang um die Kuppel und Mara sog die frische Nachtluft ein.
    Gott sei Dank ist es nicht so saukalt, sonst hätten wir uns noch den Tod geholt mit der dauernden Wasserplanscherei, dachte sie.
    Tatsächlich war der Blick über den Teutoburger Wald bei Nacht nicht sonderlich beeindruckend, denn man sah einfach zu wenig.
    »Hermann reckt sein Schwert im Übrigen deswegen nach Westen, weil in dieser Richtung der damals sogenannte ›Erbfeind‹ Frankreich liegt«, dozierte der Professor und holte seine große Wasserflasche aus der Tüte. »Man setzte Frankreich sozusagen den Römern gleich und der alte Arminius wurde zum symbolischen Helden des Aufstands gegen die Unterdrücker auserkoren. Auch die Inschriften unten am Sockel lassen keinen Zweifel, dass man mit diesem Denkmal nicht nur dem Arminius beziehungsweise Hermann ein selbiges setzen wollte, sondern vor allem dem deutschen Nationalstolz. Und wohin der uns gebracht hat, ist ja nun hinlänglich bekannt.«
    »Darf ich mal was fragen?«, sagte Mara.
    »Na, frag«, antwortete Professor Weissinger und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche.
    »Was wäre denn, wenn wir jetzt einfach wieder fahren?«
    »Mit was für einem fahrbaren Untersatz genau noch mal?«
    Mara verrollte die Augen. »Sie wissen, was ich meine. Was wäre denn, wenn wir jetzt einfach nicht hier warten, bis der Feuerbringer mit der Varusarmee kommt? Wenn wir einfach nicht da sind?«
    Mara zog den Ärmel hoch und präsentierte ihren verheilten Unterarm. »Das hier war doch das eigentliche Problem und es ist jetzt erledigt. Die Hel lässt mich in Ruhe und wir haben wieder Zeit. Also, ich meine, nicht wirklich Zeit wegen Weltuntergang, Götterdämmerung und so. Aber müssen wir wirklich mit nassen Schuhen und Ponymütze auf dem Denkmal hier rumstehen und warten, bis entweder die Zombielegion kommt oder der Typ, der in der Früh das Denkmal aufsperren will, und nix mehr findet, wo er den Schlüssel reinstecken soll? Weil … ich meine, wir könnten doch jetzt auch einfach …«
    »Ich höre?«
    Mara blickte in die Ferne und beendete leise ihren Satz: »… wir könnten auch einfach nach Hause fahren, wollte ich eigentlich sagen.«
    Beide entdeckten es im selben Moment. Ein Ring aus kleinen Flämmchen. Fast wie ein Fackelzug, der um den Berg herumführte.
    »Eigentlich?«, fragte der Professor.
    Der Ring schloss sich quälend langsam immer enger und beide wussten, dass es kein Fackelzug war.
    Mara

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