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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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fast dafür bedankt, dass er sie wieder daran erinnerte.
    »Geht schon«, antwortete Mara stattdessen, denn sie wollte nicht jammern.
    Der Professor blieb schnaufend stehen und drehte sich zu ihr um. »Du bist wirklich ein tapferes Mädchen, weißt du das?«
    Mara wusste nicht genau, was sie darauf sagen sollte, und zuckte nur mit den Achseln.
    Was hatte sie denn für eine Wahl?
    »Na ja«, sagte sie dann zögerlich. »Dass ich versucht hab’, heimlich bei Loki den Edelstein abzugeben, war nicht gerade tapfer, oder?«
    »Ach Mara, wer soll dir denn da einen Vorwurf machen? Vielleicht hätte ich an deiner Stelle gar nicht mit mir geredet, sondern gleich bei Loki vorbeigeschaut.«
    »Meinen Sie das ehrlich?«, murmelte Mara und blinzelte gegen die Sonne, um im Gesicht des Professors seine Reaktion abzulesen.
    »Das meine ich ehrlich, Mara Lorbeer. Genau wie sonst auch«, antwortete er und lächelte. »So, weiter geht’s. Wir sind gleich oben.«
    Diese Sprüche kannte Mara von früher, als Papa noch bei ihnen gewohnt hatte.
    Wir sind gleich da, es ist gleich vorbei, gleich hast du, gleich kriegst du, gleich, gleich, gleic h … Alles, was man wollte, sich herbeisehnte oder kaum erwarten konnte, passierte nie jetzt , sondern immer gleich .
    Mara fragte sich, ob das vielleicht so ein typisches Papading war oder ob ihr das nur so vorkam, weil sie mit den Jahren auch geduldiger geworden war. Als sie aber wieder den Blick nach oben richtete, um das Ende des Weges abzuschätzen, wurde ihr schnell klar, dass sie noch exakt genauso ungeduldig war wie eh und je.
    »Gleich ist es geschafft«, schnaubte der Professor vor ihr und Mara verdrehte die Augen. Sport war nicht gerade ihr Lieblingsfach, aber jetzt gerade bereute sie es doch, dass sie nicht ein bisschen fitter war. Zu allem Überfluss wurde es jetzt so steil, dass Mara das Gefühl hatte, nur die Hand ausstrecken zu müssen, um den Weg vor sich zu berühren. Sie streckte die Hand aus und berührte den Weg.
    »Ich würde dir ja gerne meine Schlussfolgerungen zu den bisherigen Geschehnissen mitteilen, abe r … im Momen t … habe ich trotz Pferdelunge nicht die Puste daz u … «, schnaufte Professor Weissinger.
    Auch Mara mobilisierte für die restlichen Meter ihre letzten Reserven und das waren leider gar nicht mal viele.
    Als sie endlich, endlich oben ankamen, sank Mara auf die Knie. Mannomann, sie musste dringend etwas für ihre Fitness tun. Andere Leute nutzten solche Wege als Joggingpfad!
    Heftig atmend warf sie einen Blick bergab. »Das Hotel ist ja gleich da unten«, stellte sie fest. »Wieso kam mir das so weit vor?«
    Der Professor sah auf seine Uhr. »Tja, an der Einschätzung der Entfernung ist wohl auch unsere körperliche Fitness maßgeblich beteiligt. Es mag uns vielleicht vorkommen wie eine Stunde harte Plackerei, aber in Wirklichkeit waren wir nur zwanzig Minuten unterwegs.«
    Wieder mal beschlich Mara das leise Gefühl, dass sie zur Heldin nicht geschaffen war. Vor allem bei den Fernsehhelden hatte man nicht den Eindruck, dass sie mit einem zwanzigminütigen Spaziergang bergauf schon aus der Puste waren.
    Ach was soll’s, dachte Mara, die müssen ja auch nie aufs Klo.
    Inzwischen hatte der Professor sich einigermaßen erholt und es war ihm anzumerken, dass er schon ganz begierig darauf war, Mara seine Gedanken zu Thurisaz, Hel und Co. mitzuteilen. Das traf sich gut, denn Mara wollte sie hören. Also nutzten sie den Rest des Weges entlang dem Bergkamm für das längst überfällige Resümee und der Professor war schnell wieder in seinem Element.
    »Na, dann wollen wir mal. Bitte sag Stopp, wenn ich zu kompliziert werde. Also, di e … «
    »Stopp«, rief Mara und der Professor sah sie verwundert an. Mara grinste. »Test. Weiter bitte.«
    Professor Weissinger seufzte besonders professoral, aber Mara kannte ihn nun schon gut genug, um auch das Lächeln zu bemerken, das seine Augen umspielte. »Na, vielen Dank, jetzt hab ich doch glatt den Faden verlore n … ah, da isser ja. Stell dir bitte mal einen Baum vor. Hast du? Gut. Dann stell dir einen hundertmal so großen Baum vor. Ja? Fein. Und jetzt vergrößere diesen Baum mal aufs Tausendfache und schreib darunter den Namen ›Yggdrasil‹. In der Mitte dieser sogenannten Weltesche liegt Midgard, die ›Mittelerde‹, was dir vielleicht bekannt vorkommt. Und neben Asgard, der Welt der Götter, und einer Welt der Riesen und Ungeheuer findet sich ganz unten eben auch besagte Unterwelt mit Namen Hel, regiert von

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