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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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fühlen würde, wenn du meiner Vergesslichkeit wegen diese einmalige Chance verpassen würdest. Und sie war einverstanden. Also verschwinden wir jetzt von hier, sorgen dafür, dass du das Amulett bei Loki abgeben kannst, und hoffen dabei, dass du dich in ihm nicht getäuscht hast. Und erst dann knöpfen wir uns diesen Thurisaz vor, und zwar richtig. Jetzt klar?«
    »Ja, j a … Das is t … das ist ja super!«, rief Mara. Sie war gleichzeitig über so viele Dinge erleichtert, dass sie am liebsten auf dem Bett herumgehopst wäre. Es gab also nix zu beichten, was direkt mit Mama zusammenhing, sie konnten eine Zeit lang mit dem Versteckspiel und der Flunkerei aufhören und der Professor war nun sogar bereit, ihrem Gefühl bei Loki zu folgen!
    »Und wo fahren wir in Wirklichkeit hin?«, fragte sie aufgeregt. »Sollen wir einfach nach Hause fahren?«
    »Nein, nein, dort wartet nicht nur dein Nachbar mit dem Notizblock, sondern vielleicht auch noch diese Polizistin mit ihrem fülligen Kollegen. Ich bin mir fast sicher, dass die nicht einfach so lockerlässt. Nein, ich dachte mir, wir fahren eben wirklich nach Kalkriese und machen da vielleicht sogar noch ein paar Beweisfotos. Denn was gibt es besseres als ein Alibi, das auch noch der Wahrheit entspricht?«
    »Da haben Sie recht«, nickte Mara und dachte: Ist ja so gesehen auch eine Lüge weniger, sehr gut. Hm.

Kapitel 2

    A lso, Herr Weissinger, Sie wissen, dass ich aufgrund der letzten Erlebnisse eigentlich keine Veranlassung habe, Sie mit meiner Tochter irgendwohin fahren zu lassen.«
    »Ich weiß das sehr gut, Frau Lorbeer, aber ich kann Ihnen versicher n … «
    »Ich tu das nur, weil Mara vielleicht so schnell keine Chance mehr bekommt, sich so etwas anzusehen, und weil ich natürlich hoffe, dass sich dadurch endlich auch mal eine Art berufliche Perspektive ergeben könnte. Sie ist schließlich schon vierzehn Jahre alt und ich mache mir langsam Sorgen, dass sie sich für nichts interessiert. Ich glaube auch, dass sie in einem typischen Berufsfeld eher Probl…«
    »Mama!«, unterbrach Mara etwas ungehalten.
    »Was denn?«
    »Ich stehe hier direkt neben dir, du musst nicht über mich reden, als wäre ich nicht da.«
    Mama seufzte. »Da sehen Sie es, Herr Weissinger. Ist das der Tonfall, mit dem man Leute für sich begeistert?«
    Der Professor lachte gutmütig. »Nein, ich denke, das ist der Tonfall, den Töchter seit Anbeginn der Zeit gegenüber ihren Müttern benutzen. Und wenn ich das noch hinzufügen darf: Umgekehrt ist es fast genauso.«
    »Also bitte, wie meinen Sie das denn jetzt?«, fragte Mama, aber auch sie lächelte. Es war schon erstaunlich, was der Professor mit seiner humorvollen Art so alles aus Mama herausholte. Mara hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Humor der Schlüssel zu Mamas Herz war.
    Immer wenn ich was Witziges erzähle, wird sie gleich sauer, dachte Mara. Dabei waren da echt auch schon ein paar gute Gags bei gewesen. Also echt jetzt mal. Und beim Professor lacht sie über jede lahme Pointe, nur weil der sie so angrinst. Ich glaub, ich muss da ma l …
    »Au! Ah h … « Der stechende Schmerz in Maras Unterarm war so urplötzlich gekommen, dass sie einfach nicht anders konnte, als laut aufzuschreien.
    »Mara, Maraschatz, was ist denn?«, rief Mama und packte sie erschrocken an den Schultern.
    Mara spürte natürlich überdeutlich, dass dies die Schmerzen des dritten Todesmals waren, das sich gerade auf ihrem Unterarm bildete, aber das musste unbedingt geheim gehalten werden. Au, aua, verdammt!
    Gleich würde das Blut durch den Verband und dann auch durch den Pulli sickern. Sie hatte maximal dreißig Sekunden.
    »Ich bin mit dem Schienbein gegen die Stoßstange gestoßen, abe r … geht schon wiede r … «, stammelte Mara und entwand sich dem Griff, um sich zu ihrem angeblich schmerzenden Bein hinunterzubeugen. In Wirklichkeit versuchte sie nur, ihren Arm aus Mamas direktem Sichtfeld zu bugsieren. Bevor Mama auf die Idee kam, vielleicht die Jeans hochzuschieben, um die angebliche Wunde am Bein zu begutachten, stand Mara etwas zu plötzlich wieder auf.
    Schließlich fiel ihr nichts Besseres ein, als ihre Mutter zu umarmen. Das war erstens generell nicht das Schlechteste, weil sie das leider viel zu selten tat. Und außerdem hatte sie so immerhin den verräterischen Unterarm hinter Mamas Kopf platziert. Doch jetzt sah Mara an Professor Weissingers Gesicht, dass sie mit den dreißig Sekunden leider viel zu großzügig gerechnet hatte. Er deutete

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