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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Körper einigermaßen zu verdecken. Doch gerade als sich die beiden hinter der Pressesprecherin und dem Museumsleiter vorbeidrückten, rief jemand aus der Gruppe: »Herr Professor Weissinger?! Sie sind es doch, oder nicht? Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    Der Professor blieb stehen, fluchte leise in seinen Bart und drehte sich dann um: »Wer fragt?«
    Der rotgesichtige Unsympath mit dem halsbrecherischen Fahrstil meldete sich und winkte herrisch seinen Kameramann herbei: »Karl-Heinz Hering von TV NRW, Tag, Sie sind Autor diverser Bücher über die Germanen und ihre Religion und zudem der Exmann der leitenden Archäologin hier, ist das nicht so?« Bevor der Professor etwas entgegnen konnte, sprach der Mann weiter: »Nachdem Ihre Ex es vorgezogen hat, uns hier ohne Antworten stehen zu lassen, können Sie uns vielleicht beantworten, warum sich dieses Museum ohne stichhaltige Beweise mit dem Namen ›Varusschlacht im Osnabrücker Land‹ schmückt?«
    Der Kameramann nahm den Professor ins Visier und rückte dabei immer näher. Doch Professor Weissinger wich keinen Millimeter zurück, als er antwortete: »Von mir aus dürfte sich das Museum auch ›Haus der fidelen Gnampfkuchenritter‹ nennen. Ich würde trotzdem hierherkommen, um hier die Überreste einer antiken Schlacht zu bestaunen.«
    Der Fernsehmann war für einen Moment etwas baff und Mara grinste. Ehrlich gesagt, hatte sie sich sogar ein bisschen gefreut, als der Typ den Professor herausgefordert hatte. Gerade fand der allerdings seine Fassung wieder: »Also … also verstehe ich Sie richtig, dass Sie im Gegensatz zu vielen anderen Fachleuten nicht anzweifeln, dass hier einst die Varusschlacht stattgefunden hat?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich bin Wissenschaftler und ich zweifle so lange, bis mir jemand einen Beweis liefert.«
    Ein Raunen ging durch die Menge, doch der Professor sprach sofort weiter: »Bis dieser Be weis aussteht, werde ich mich allerdings gerne mit den vielen Tausend Hin weisen begnügen, die hier in diesem Gebäude auf mich warten. Diese sind inzwischen so zahlreich, dass man sich entschloss, ein ganzes Museum drum herum zu bauen. Guten Tag.«
    Eins musste man dem Professor lassen: Er hatte einfach ein gutes Gespür für markige Schlusssätze. Einige der Reporter lachten. Auch der Kameramann des Unsympathen kicherte hinter seiner Linse hervor, verstummte aber sofort, als der ihn scharf ansah.
    Mit wenigen forschen Schritten war Professor Weissinger auch schon wieder durch die Glastür und bedeutete Mara, ihm die Treppe hinaufzufolgen. »Komm, wir haben nicht mehr viel Zeit und ich will nicht, dass uns die Reporter zusehen, wie wir versuchen, ein Artefakt zu klauen.«
    Um diese Uhrzeit fanden sich kaum mehr Besucher in der Ausstellung und die wenigen, denen sie noch begegneten, waren auf dem Weg nach unten. Mara hätte gern ein paar der Schaukästen und Objekte genauer angesehen, denn so langsam wusste sie ja doch ein bisschen was über die Zusammenhänge.
    An einem komischen weißen halbhohen Kasten von etwa vier Metern Länge blieben sie stehen. Ein kleiner Junge drückte immer und immer wieder auf einen Knopf und eine Menge silberner Murmeln rollte in Reih und Glied unter dem Glas entlang, bevor sie von einer Art Berghang zusammengedrängt wurden und in unzähligen Löchern verschwanden.
    Mara erkannte schnell, dass das eine Simulation war, die eindrucksvoll zeigte, wie sich die Formation der römischen Legionen im Engpass auflöste. Die Löcher waren dann wohl die angreifenden Germanen und es war erstaunlich, wie schnell von den Römermurmeln keine mehr übrig war.
    »Hier muss es irgendwo sein, wenn ich mich nicht täusche«, hörte sie den Professor sagen.
    Er schritt bereits die Vitrinen ab, welche in verschiedenen Höhen neben- und übereinander in einer hellen Holzwand eingelassen waren.
    Der kleine Junge sah ihm dabei interessiert zu. Etwas zu interessiert für Maras Geschmack. Sie stellte sich direkt vor ihn und bemühte sich, ein Gesicht zu machen, das besonders erwachsen und missbilligend aussah.
    Der Junge zeigte auf Mara und lachte. Professor Weissinger drehte sich um und sah Mara tadelnd an. »Ist das jetzt wirklich der Moment für Kindereien?«
    Noch während Mara nach einer Antwort suchte, kam ein aufgelöst wirkender Mann aus dem Treppenhaus gelaufen. »Jean-Luc, da bist du ja! Wir haben dich überall gesucht!«
    Der Klassiker, dachte Mara. Warum sagten Eltern immer, sie hätten überall gesucht? Schloss überall

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