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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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und Beifahrer und schnallte sich an.
    »Also, ich bin der Willi«, stellte sich der Trucker vor und ließ den Motor an. »Und ihr?«
    »Mara und Reinhold Weissinger«, antwortete der Professor. »Sie ist meine Nichte.«
    »Freut mich«, sagte Willi und lächelte freundlich. »Ist es okay, wenn ich Musik anmache?«
    »Kommt drauf an«, murmelte Mara, die nichts nerviger fand als den Einheitsbrei der einschlägigen Radiosender.
    Aber der Professor sah sie tadelnd an. »Nur zu! Wer fährt, bestimmt.«
    Willi grinste und drückte eine Taste an seinem Lenkrad. Mara betrachtete das Lenkrad genauer und erkannte, dass er von dort wohl auch die Lautstärke und den CD-Player bedienen konnte. Praktisch. Vor allem für ihn, denn vermutlich hätte er Schwierigkeiten gehabt, das Radio über seinen mächtigen Bauch hinweg zu erreichen.
    Doch nun war sie erst einmal verwundert, als ihr aus den Boxen nicht Das Beste der Achtziger, Neunziger und von heute entgegenschepperte. Stattdessen hörte sie ein paar Akkorde aus akustischen Gitarren. Und dann eine Männerstimme, die man nicht anders als »samtig« bezeichnen konnte.
    Ev’rybody gonna pray
    On the very last day
    »Na, das passt ja«, ließ sich der Professor vernehmen. Und da stimmten auch schon zwei weitere Stimmen ein.
    Ev’rybody gonna pray
    to the heavens on judgement day
    Da Mara sich immer schon für die Texte der Songs interessiert hatte, die ihr auch ansonsten gefielen, konnte sie gut genug Englisch, um zu verstehen, um was es in diesem Lied ging. Leise stöhnte sie auf.
    »Judgement Day … Die singen nicht wirklich vom Weltuntergang, oder?«, fragte sie in die Runde.
    Get ready, brother, for that day
    Ev’rybody gonna pray
    When you hear that bell
    Ring the world away
    »Wenn du die Glocke hörst, die die Welt wegbimmelt?«, fragte Mara stirnrunzelnd.
    »Na ja, so ähnlich. Auf Deutsch würde man wohl eher sagen, die Glocke läutet das Ende der Welt ein «, antwortete Professor Weissinger. Aber ihm war anzusehen, dass ihn das Lied auch nicht gerade fröhlicher machte. Trotzdem übte der Text zusammen mit dem eindringlichen Gesang der drei Stimmen eine seltsame Anziehungskraft auf sie aus. Es war fast unmöglich, sich dem Song zu entziehen. Oder ging es nur ihnen so, wegen all des Weltuntergangswahnsinns?
    In dieser Sekunde stieg Willi so brutal auf die Bremse, dass Mara von dem Gurt die Luft wegblieb!
    Die Bremsen quietschten, und sie spürte gleichzeitig, wie das Gewicht des Anhängers den Truck nach vorne und zur Seite schob! Würden sie umkippen? Nein, Willi war ein routinierter Trucker und hatte das riesige Gefährt sofort wieder unter Kontrolle. Dann kam der Laster endlich zum Stillstand, und Mara schaute erschrocken hinüber zu Willi. Der sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen.
    »Hallo?«, fragte Mara vorsichtig, aber Willi reagierte nicht. Er sah nur nach vorne und blinzelte nicht einmal.
    »Mara! Da!«, rief der Professor und deutete schräg nach unten auf die Straße. Mara folgte seinem Zeigefinger und sah: Ratatösk.
    Das kleine rote Eichhörnchen saß mitten auf der Straße. In den putzigen Krallen hielt es den Stab, und nach wie vor war der Delfin oben befestigt.
    »Was will es?«, flüsterte Mara. Obwohl sie oben im Führerhaus des LKWs saßen, war ihr irgendwie mulmig zumute.
    »Keine Ahnung«, gab der Professor zurück. »Aber es sieht wütend aus, findest du nicht?«
    Da meldete sich Willi zu Wort. »Warum geht das Tier nicht weg? Und warum hat es ein Stück Holz?«
    Bevor irgendwer was antworten konnte, griff Willi zur großen Drucklufthupe und zog. Ein lautes dröhnendes Tuten ertönte. Das Eichhörnchen rührte sich nicht.
    »Wer das Gjallarhorn gewöhnt ist, dürfte sich kaum vor einer Lastwagenhupe fürchten«, murmelte der Professor.
    »Gibt’s doch nicht.« Willi schüttelte erstaunt den Kopf und drückte dann auf den Fensterheber.
    »Moment!«, entfuhr es Mara erschrocken, die genau wusste, wie schnell Ratatösk in Willis Haaren stecken würde, wenn es nur wollte. Doch Willi hatte schon seinen Kopf aus dem Fenster geschoben und machte: »Ksch! Ksch! Gehste weg! Ja, gehst du weg!«
    Er wartete einen Moment, aber nichts passierte. Willi zog seinen Kopf wieder zurück und setzte sich gerade hin. Dann zuckte er mit den Schultern. »Dann halt nicht«, sagte er und startete den Motor.
    »Sie wollen doch nicht …«, rief Mara erschrocken und wunderte sich im selben Moment, warum ihr das jetzt gegen den Strich ging. Das da vorne war Ratatösk,

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