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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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flackernden Züge verzogen sich zu einem grausamen Grinsen …
    Schneller als die drei Zuschauer ihre Augen verdecken konnten, ließ Loge einen grellweißen Glutstrahl aus seinen Händen springen, der Siegfried vollständig umschloss! Geblendet mussten Mara, Sigyn und der Professor sich abwenden und sogar mit geschlossenen Augen sah Mara noch minutenlang kaum mehr als einen weißen Fleck.
    Die Hitze wurde schnell so unerträglich, dass sie sich auf den Boden kauern und blind ein paar Meter von der Kampfarena wegkrabbeln musste.
    Als Mara endlich wieder ihre Hand vor Augen erkennen konnte, wagte sie einen vorsichtigen Blick auf den Ring und musste sich auf die Zunge beißen, um nicht überrascht zu quieken: Dort stand ein splitterfasernackter Siegfried mit dem Rücken zu ihnen und einem rot glühenden Schwert in der Hand und starrte verwundert auf den Boden. Um ihn herum hatte sich seine Lederrüstung in Form von puderiger Asche zu ein paar kleinen Häufchen gesammelt, in deren Mitte eine breiig glühende Gürtelschnalle aus Eisen gerade dabei war, in einer neuen und zudem völlig unbrauchbaren Form zu erstarren.
    Der Feuerbringer war mindestens genauso erstaunt darüber, dass Siegfried immer noch vor ihm stand, und brauchte einen Moment, um diese unerwartete Situation zu verarbeiten.
    »Ja, da schaut er blöd, der göttliche Grillanzünder«, hörte Mara Professor Weissinger höchst zufrieden brummeln. Da hatte sich Loge allerdings schon wieder gefangen und zudem beschlossen, es einfach noch mal mit etwas mehr Feuerkraft zu versuchen! Mara riss geistesgegenwärtig ihre Jacke über den Kopf, Professor Weissinger und Sigyn zögerten keine Sekunde und taten es ihr gleich mit Pullover und Mantel. Schon wurden sie von einer heißen Druckwelle platt auf das Vulkangestein gedrückt, die ihnen ohne Schutz vermutlich die Haare angesengt hätte!
    Loge brüllte wütend, als er Siegfried mit seinen glühend heißen Flammen traktierte, und hörte erst auf zu brüllen, als er sein Feuer reduzierte, um zu sehen, was es von Siegfried übrig gelassen hatte. Ein überraschtes Grunzen des Feuerbringers ließ die drei ahnen, dass Siegfried wohl immer noch genauso unversehrt vor Loge stand wie zuvor.
    Und da hörten sie noch etwas anderes: Sie hörten Siegfried lachen! Er lachte so laut und so höhnisch, dass Mara auch unter ihrer Jacke wusste, wie wütend der edle Held den Feuerbringer damit machte.
    »Oh oh«, hörte sie Professor Weissinger rechts neben sich sagen und wusste, dass er mal wieder das Gleiche dachte.
    Da meldete sich auch Sigyn, die links neben ihr lag: »Die Haut mag unzerstörbar sein – aber nun werden wir sehen, wie es sich mit des Helden Knochen verhält.«
    Mara wagte einen Blick zurück und sah, dass Sigyn richtig vermutet hatte: Der Feuerbringer hob gerade seinen riesigen Fuß und ließ ihn mit einer solchen Wucht niedersausen, dass Siegfried davon im wörtlichsten Sinne in den Boden gerammt wurde! Augenblicklich erstarb auch das Lachen des Helden und Mara hielt erschrocken die Luft an.
    Zufrieden blickte der Feuerbringer auf das Siegfried-förmigeLoch im Vulkangestein. Mara konnte erkennen, dass sich die Oberfläche des Gesteins unter der Wucht und der Hitze seiner Flammen sogar wieder in flüssige Lava verwandelt hatte. Diese erkaltete allerdings sofort wieder und erstarrte an den Rändern des Loches zu seltsam geformten Blasen.
    Loge wollte gerade seinerseits zu einem triumphierenden Gelächter ansetzen, als er ein ungläubiges Kichern vernahm, das immer lauter wurde. Es gehörte zu Siegfried, der sich abermals unversehrt aufrichtete. Mara, Sigyn und der Professor sahen fasziniert zu, wie er aus dem Loch stieg und dabei von dem heißen Gestein überhaupt keine Notiz nahm. Mit erhobenem Kopf sah Siegfried den Feuergott herausfordernd an. Dabei hatte er Mara im Übrigen seinen nackten Po zugewandt.
    Der Professor robbte sich näher an Mara heran: »Na, das sieht doch schon mal ganz gut aus, oder?«
    »Ich … ich schau doch gar nicht hin!«, stammelte Mara peinlich berührt.
    »Ich spreche von dem
Zweikampf
, Mara Lorbeer!«
    »Ah, ach so. Oh, äh, klar, wusst’ ich«, brabbelte Mara und war erstaunt, dass es möglich war, ein noch röteres Gesicht zu bekommen, als sie durch die Hitze eh schon hatte.
    Da rumste es auch schon wieder ohrenbetäubend und jede Verständigung wurde unmöglich. Wie von Sinnen schlug der Feuerbringer jetzt auf Siegfried ein, traktierte ihn abwechselnd mit Schlägen und Flammen,

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