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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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schleuderte ihn gegen Felsen und trampelte brüllend auf ihm herum. Dabei steigerte sich sein Gebrüll zu einer ohrenbetäubenden Raserei, während er erfolglos versuchte, dem hohnlachenden Helden mit einem Trommelfeuer gewaltiger Attacken auch nur einen einzigen Kratzer beizubringen.
    Siegfried selbst schien dagegen immer mehr Gefallen an dem Spiel zu finden. Er veralberte seinen Gegner nicht mehr nur mit Gelächter,sondern auch mit frechen Gesten. Gerade winkte er Loge grinsend heran, als würde er um einen Nachschlag bitten. Der ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein mächtiger Schwinger des Feuergottes traf Siegfried wie eine Abrissbirne und der flog in hohem Bogen über die Köpfe der drei hinweg. Sein Lachen verlor sich irgendwo hinter ihnen im Hall, bevor es ein dumpfer Aufschlag irgendwo im Hitzenebel jäh beendete. Mara erschrak. Nein … Doch schon drang das vertraute Gelächter des Helden wieder leise an ihr Ohr!
    Der Feuerbringer war allerdings immer noch entschlossen, den ungleichen Zweikampf für sich zu entscheiden. Wütend stapfte er nun auf Mara, Sigyn und den Professor zu, immer Siegfrieds Stimme folgend, die von den schwarzen Felsen hin und her geworfen wurde und Loge nur noch mehr in Raserei versetzte.
    »Weg hier!«, schrie Mara überflüssigerweise, denn natürlich hatten sich die anderen bereits aufgerappelt, um sich vor dem Feuergott in Sicherheit zu bringen.
    Jeder Schritt des Feuerbringers schien aufgeladen zu sein von seiner ohnmächtigen Wut. Wo er hintrat, hinterließ er nun Fußabdrücke aus geschmolzenem Stein!
    Doch kaum hatte Mara einen halben Schritt gemacht, blieb sie auch schon wieder stehen. Etwas war anders. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie dem nahenden Feuergott entgegen und bewegte sich nicht mehr vom Fleck.
    »Mara! Lauf doch! Lauf!«, schrie der Professor panisch.
    Aber die schien nicht im Geringsten beunruhigt zu sein und grinste in sich hinein.
    »Was in drei Teufels Namen gibt es denn da zu grinsen, Mara Lorbeer? Los, wir müssen …«
    Doch Mara unterbrach ihn stumm mit einem erhobenen Zeigefinger. Verwundert starrten Sigyn und der Professor darauf und folgten ihm, als Mara nun auf den nahenden Loge deutete.
    Seltsamerweise schien der Feuerbringer in der Zwischenzeit nicht wirklich näher gekommen zu sein. Er wirkte immer noch genauso weit entfernt wie gerade eben. Aber wie konnte das sein, wo er doch weiterhin auf sie zustapfte?
    Nun grinste auch der Professor und Sigyn sah die beiden an, als hätten sie den Verstand verloren. Doch als sie auf Maras erneuten Fingerzeig wieder zu Loge blickte, erkannte endlich auch sie, was los war: Der Feuerbringer war nicht etwa weit weg. Im Gegenteil, er war sogar nur noch wenige Meter entfernt! Aber dafür war er sehr, sehr klein.
    Das schien nun auch dem Feuergott aufzufallen, als er auf Maras Knie starrte. Erstaunt blickte er erst sehr langsam zu ihr hinauf … und dann plötzlich hektisch an sich herab. Eine fiepsige Stimme drang an das Ohr der drei: »Ihr wuchset so hoch, noch viel höher als ich?!«
    Der Professor beugte sich hinunter zu Loge, der immer weiter schrumpfte und ihm bald nicht mal mehr bis zum Knöchel ging: »Oh werter Loge; ließet eure Kraft wohl zu wild im Kampfe wüten!«
    Da konnte auch Mara nicht anders! Sie ließ sich ebenfalls auf die Knie sinken und sprach stolz ihren ersten eigenen Stabreim: »Und falls Ihr es nicht merkt; auch Eure mächtig machenden Stimmen machen Mittag!«
    »Oho!«, rief der Professor. »
Merkt
,
mächtig
,
machenden
,
machen
und
Mittag
?! Fünf Alliterationen in einem! Das ist ja ein mal ein hübscher Stabreim, Mara Lorbeer!«
    Der Feuergott stampfte wütend mit seinen kleinen Füßchen auf und wirkte dabei irgendwie niedlich. Auch war es inzwischen merklich kühler geworden. Die Flammen ringsum waren fast verschwunden und man konnte sogar schon den nächtlichen Sternenhimmel über dem Rand des Vulkans erkennen. Auch die Flämmchen des Feuerbringers brannten längst nicht mehr so hell und so dicht wie noch vor ein paar Minuten. Inzwischen wirkte er eher durchsichtig, wie er da vor ihnen auf und ab tobte, als wäre er sauer auf den Meister Eder.»Euch werd’ ich lehren, zu lästern den mächtigen Loge!«, piepste das Feuergöttlein und hopste dazu wie ein wütender Hamster. »Das Feuer ich bringe; fressen wird Euer Fleisch die Fla…«
    Der Rest war nicht mehr zu verstehen, denn ein nackter Fuß hatte den ehemaligen Feuergott auf dem Stein ausgedrückt wie ein glimmendes

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