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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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noch damit beginnen, sich bei einem kleinen Menschlein zu bedanken!« Und doch riss er sich für einen Augenblick von Sigyns Erscheinung los und schaute Mara mit seinen tiefschwarzen Augen an: »Aber eins will ich dir sagen: Sollte es jemals dazu kommen, dass der Loki seinen Dank ausspricht – dann wirst du ihn als Erste vernehmen,
Litilvölva

    Er grinste und flüsterte Mara in verschwörerischem Ton zu: »Falls ich dir allerdings ein allerletztes Mal mit ein wenig halbgöttlicher Kraft dienlich sein kann, musst du nichts weiter tun, als meine Hand zu fassen.«
    Mara erschien wieder neben dem Professor und grinste über beide Ohren. »Ich war gerade in Lokis Höhle und raten Sie mal, was dort so langsam erscheint, wie es hier verschwindet!«
    Da drehte sich Sigyn zu Mara herum und die Freudentränenschossen ihr über die Wangen: »Ich kehre zurück zu meinem Gemahl?«
    Mara nickte und im nächsten Moment wurde sie so stürmisch von Sigyn umarmt, dass ihr fast die Luft wegblieb.

Kapitel 13

    I n knappen Worten hatte Mara dem Professor ihre Theorie erklärt, als sie feststellten, dass er ebenfalls langsam aus der Vulkansenke verschwand. Also beeilte er sich, auch Siegfried alles in seiner Sprache zu erklären und den Helden darauf vorzubereiten, dass er sich wohl bald ein weiteres Mal dem Lindwurm stellen müsse. Ob die Unverwundbarkeit anhielt, konnte er ihm nicht sagen, aber die Logik sprach eher dagegen. Mara bemerkte, dass Professor Weissinger sehr darauf achtete, Siegfried nichts über sein zukünftiges Schicksal zu erzählen.
    Schließlich schärfte er Siegfried so eindringlich, wie er nur konnte, ein, dass er von diesem Abenteuer auf keinen Fall irgendwem berichten solle! Das Einzige, was er sich nicht verkneifen konnte, war der Hinweis, dass Siegfried mit dem Loch im Boden auf jeden Fall goldrichtig lag. Nicht dass er sich aus Langeweile oder Sportsgeist für irgendeine andere Strategie entschied!
    Währenddessen hatte Sigyn sich bei Mara wortreich bedankt. Sie konnte es kaum mehr erwarten, endlich wieder zu ihrem Mann zurückzukehren. Mara musste sich dabei mehrmals auf die Zunge beißen, denn für sie war es schwer nachzuvollziehen, wie man sich angesichts einer weiteren Ewigkeit in dieser Höhle nur so freuen konnte. Na ja, musste wohl Liebe sein.
    Dafür schwor sie sich insgeheim, auf jeden Fall schon einmaldaran zu arbeiten, wie man die Fesseln des Halbgottes eigentlich lösen konnte – aber das wollte sie Sigyn vorerst noch nicht erzählen. Schließlich galt es vorher noch ein paar weitere Rätsel zu lösen.
    Inzwischen war es in der Vulkansenke erst erfrischend kühl und schließlich einfach nur saukalt geworden. Als Mara durch die Stirn des Professors den Polarstern am Himmel schimmern sah, war es höchste Zeit, sich Lebewohl zu sagen. Sie selbst löste sich nicht auf, aber das hatte wohl etwas mit ihrer Spákonaschaft zu tun oder wie auch immer man das nannte.
    Sigyn, Siegfried und auch der Hengst Grani waren kaum mehr zu erkennen. Es war nun auch nicht mehr möglich, sich gegenseitig zu umarmen oder die Hände zu schütteln, da man nur durch leere Luft fasste, also beließen sie es alle bei einem besonders herzlichen Winken. Mara konnte ein ganz, ganz leises Seufzen nicht unterdrücken, als sie einen letzten Blick auf Siegfried warf. Ohne mit der Wimper zu zucken, war er bereit gewesen, im Zweikampf den Tod zu finden – nur für sie! Mara! Okay, auch ein bisschen für Sigyn, aber trotzdem …
    Das Letzte, was Mara von ihren Kampfgefährten sah, war Sigyns Winken und es schien, als würde auch Grani zum Abschied den Kopf senken …
    Der Professor stellte zufrieden fest, dass auch alle anderen Hinterlassenschaften ihres Wirkens an diesem Ort verschwunden waren. Die Asche von Fafnir hatte sich in Luft aufgelöst und nichts sprach mehr dafür, dass hier ein wahrer Kampf der Titanen gewütet hatte.
    So war schließlich der Moment gekommen, den Heimweg anzutreten. Mara blickte sich noch ein letztes Mal um, nahm dabei die Hand des Professors und konzentrierte sich dann auf die Ludwigsbrücke. Und kaum hatte sie das getan, waren die beiden auch schon verschwunden.
    Tatsächlich kostete es Mara nicht mehr als einen flüchtigen Gedanken und schon standen sie und der Professor wieder auf der Ludwigsbrücke vor dem deutschen Museum.
    Wie zwei Synchronschwimmer schnappten beide gleichzeitig nach Luft – und zwar aus Erleichterung. Die Brücke sah aus, wie sie immer ausgesehen hatte. Jeder Stein war wieder

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