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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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besten ganz die Klappe zu halten.«
    »Ja, ein wunderschöner Plan, verblüffend in seiner Einfachheit«, nickte der Professor. »Aber ich schätze, dass wir hier ganz ohne irgendwelche Anhaltspunkte auch nicht viel weiterkommen als unsere liebe Freundin von der Polizei mit dem Versuch, uns was nachzuweisen.«
    »Dann müssen wir eben alles noch einmal durchgehen«, erwiderte Mara. »Wir sind jetzt schon so weit gekommen!«
    »Da hast du recht, Mara. Aber wir haben auch ein paar neue Probleme: Zum Beispiel wissen wir jetzt, dass wir eben nicht mal einfach so einen Siegfried herholen können, damit der uns irgendwo raushaut!«
    »Aber wieso denn«, schnappte Mara etwas zu laut, »das hat doch im Endeffekt ganz gut geklappt, oder vielleicht nicht?«
    Professor Weissinger seufzte. »Aber Mara, wir riskieren bei solchen Einmischungen in die Mythologie, dass unser größter Vorteil flöten geht!«
    »Welcher Vorteil denn?«, fragte Mara grummelig, die insgeheim doch gehofft hatte, vielleicht bei der einen oder anderen brenzligen Sache noch mal bei Siegfried vorbeizuschauen.
    »Na, der Vorteil, dass wir im Gegensatz zu allen anderen Akteuren in diesem Spiel so vieles über sie wissen! Loki, Fafnir und Konsorten sind sozusagen Sklaven ihrer Geschichten. Aber wir wissen nicht nur, wie die meisten dieser Geschichten ausgehen, sondern auch, warum wer wo wem wie was getan hat. Das bedeutet, wir wissen unglaublich viel über sie – sie aber nichts über uns!«
    So hatte Mara das noch nie betrachtet, aber natürlich hatte der Professor recht: Das Wissen über die alten Sagen und Mythen hatte ihnen immer wieder sehr geholfen. Sei es, weil sie von Siegfrieds Unverwundbarkeit wussten, bevor er selbst davon erfahren hatte, oder auch einfach, um manchmal ein bisschen besser durchzublicken in dem ganzen Wahnsinn. Doch der Professor war noch nicht fertig: »Aber Sagen und Mythen sind die eine Sache. Richtiggehend gefährlich wird es nämlich, wenn wir am Ende auch noch in der historisch realen Menschheitsgeschichte herumpfuschen. Was passiert denn, wenn zum Beispiel wegen uns dein Urururgroßvater niemals deine Urururgroßmutter kennenlernt? Macht es dann plötzlich neben mir plopp und du bist weg?«
    »Hmpf. Sie haben recht«, musste Mara zugeben, obwohl sie sich nur ungern von all den Möglichkeiten verabschiedete, die sich eigentlich dadurch anboten. Na ja, vielleicht konnte man ja ab und zu … ausnahmsweise … in Notsituationen … Hm.
    Die beiden waren nun in einem weiten Bogen um die Unglücksstelle herumgelaufen und hatten in sicherer Entfernung auf der anderen Isarseite wieder die Richtung zu Maras Zuhause eingeschlagen.
    Professor Weissinger wollte in die U-Bahn steigen, um zur Uni zurückzufahren und sich endlich an den Stapel mit den Prüfungen zu setzen, der dort schon viel zu lange auf ihn wartete. Und Mara hatte das dringende Gefühl, endlich wieder zu Hause aufkreuzen zu müssen. Aber eins wollte sie doch noch loswerden!
    Mit einem mühsam unterdrückten Grinsen wendete sie sich an Professor Weissinger: »Ach, fast hätt’ ich’s vergessen: Sie erinnern sich vielleicht noch an den Suebenknoten?«
    »Wie könnte ich den jemals vergessen, Mara Lorbeer«, seufzte der Professor. »Hätte der doch fast dafür gesorgt, dass wir dieses kleine Abenteuer nicht zusammen hätten erleben dürfen. Warum, was ist denn damit?«
    »Na ja, ich hab Loki gefragt, warum er an dem Tag, als er das Fischernetz erfand, diese Frisur getragen hat«, antwortete Mara und biss sich auf die Lippen, um den Moment noch ein wenig länger auskosten zu können.
    »Ach was!«, rief Professor Weissinger. »Na, jetzt bin ich aber mal gespannt! Nun komm schon, spann mich nicht auf die Folter, Mara Lorbeer! Nein, warte, ich will es erst selbst versuchen: Du erinnerst dich an meinen Vorschlag mit dem suebischen Fischer, der an einen Fischernetzerfinder glaubte und der sich im Laufe der Zeit …«
    »Geben Sie es auf, Herr Professor!«, winkte Mara lachend ab. »Da kommen Sie nie drauf!«
    »Warte!«, rief der Professor und nahm erneut Anlauf. »Wie wäre es damit: Loki gibt es schon länger, als wir alle glauben. Und er ist eigentlich verwandt mit Sagengestalten wie dem afrikanischen Anansi oder dem ossetischen Syrdon, und somit existiert eine Art Stereotyp in allen …«
    Mara schüttelte vergnügt den Kopf. »Kann ja alles sein, aber das ist nicht die Antwort!«
    »Gut, gut! Dann ist es vielleicht, dann könnte … dann … okay,dann komme ich nicht

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