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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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wegblieb.
    »Ist doch alles gut, ich … ich bin ja da«, nuschelte Mara zwischen den Armen ihrer Mutter hervor und unterdrückte den ersten Impuls, sich von Mama zu lösen. Denn offiziell waren sie ja noch zerstritten, oder?
    Aber da bemerkte Mara, dass ihre Mutter weinte, und ihr schossen ebenfalls die Tränen in die Augen. So standen sie eine Weile unbeweglich mitten im Flur und hielten sich einfach aneinander fest.
    Mara konnte sich nicht daran erinnern, wann sie ihre Mutter das letzte Mal umarmt oder ihr irgendetwas Nettes gesagt hatte. Unweigerlichmusste sie an Loki denken, der es in all den Jahrhunderten nicht einmal geschafft hatte, ein kleines Dankeschön über seine Lippen zu bringen. Mara fiel es gerade ähnlich schwer, ihrer Mutter einfach nur ein paar liebe Worte zuzuflüstern, um sie zu trösten – obwohl sie es doch jetzt so gerne getan hätte!
    Aber ihre Lippen waren wie verschweißt. Sie konnte sich einfach nicht von jetzt auf gleich ändern! Und wenn sie nun ihrer Mutter plötzlich sagte, wie sehr sie sie liebte, würde die doch zuerst mal Maras Fieber messen! Wenn sie aber nicht gleich irgendetwas tat, dann würde sie sich das nie verzeihen – oder platzen!
    Doch da kam Mara eine Idee und sie lächelte, als sie sich konzentrierte und heimlich die Finger spreizte …
    Mara spürte, wie ihre Mutter überrascht einatmete! Sie öffnete die Augen nur einen Spalt, um zu kontrollieren, dass alles so war, wie sie es erwartete. Zufrieden stellte sie fest, dass dies der Fall war. Mara hatte sich nämlich für die Lösung des Loki entschieden: Anstatt zu sprechen, hatte sie etwas gegeben.
    Eng umschlungen standen Mutter und Tochter auf der sonnendurchfluteten Lichtung des urwüchsigen Waldes weit unterhalb der Gnitaheide. Nichts war zu hören außer dem Zwitschern der Vögel und dem leisen Rauschen der hohen Tannenbäume. Schon als Mara hier mit dem Professor auf der Suche nach Siegfried gelandet war, hatte sie sich insgeheim vorgenommen, diesen wunderschönen Ort irgendwann ihrer Mutter zu zeigen.
    »Siehst du das auch…«, flüsterte Mama und ihre Stimme zitterte aufgeregt zwischen der Angst vor einem Nein und der riesengroßen Hoffnung auf ein Ja.
    »Ja, Mama. Ich sehe es auch«, sagte Mara.
    »Oh Mara, Schatz … das … das ist so wunderbar! Ich wusste natürlich immer schon, dass ich es in mir habe! Aber dass du es jetzt auch sehen kannst, macht mich so glücklich!« Und Mara spürte Mamas Tränen des Glücks an den eigenen Wangen.
    Du liebe Zeit, ich bin mal gespannt, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme, dachte Mara. Aber zum ersten Mal seit langer Zeit war sie viel zu glücklich, um sich darüber ernsthaft Sorgen zu machen. Stattdessen grinste sie einfach noch ein bisschen breiter und blinzelte dem Hirsch mit dem prächtigen Geweih zu, der äußerst unhirschig zu ihnen herübersah.
    Der Hirsch blinzelte zurück und Maras Welt war in Ordnung.

Danksagung
    M ehr als bei vielen anderen bisherigen Projekten suchte ich für diesen Roman den Rat und die Meinung von Kollegen, Freunden, Familie und auch von bis dahin völlig Fremden.
    Zuallererst möchte ich mich bei Herrn Professor Rudolf Simek bedanken, der über mein schmerzhaft löchriges Fachwissen hinwegsah und sich todesmutig bereit erklärte, mich zu unterstützen. Von ellenlangen Mails mit Korrekturen und geduldigen Antworten auf meine Fragen über diverse Winke mit dem Zaunpfahl (oder einem ganzen Baumarkt) bis zu Übersetzungen ins Mittelhochdeutsche kämpfte sich Professor Weiss… äh … Simek immer wieder durch mein Manuskript. Zu seiner Ehrenrettung möchte ich an dieser Stelle in aller Form anmerken, dass meine vereinfachte pseudowagnereske Stabreimform für Loge nicht im Geringsten den komplexen Stabreimformen der Skaldendichtung nacheifert. Sonst säße ich heute noch über den paar Zeilen, während Professor Simek sich einen Knüppel schnitzt, der meinen Namen trägt.
    Besonderer Dank gebührt auch seiner Tochter Rosie Simek, die wertvolle Hinweise und Kritik aus der Perspektive einer 14-Jährigen beitrug und mich auch immer wieder an Stellen erinnerte, die ihr Vater bei mir angemahnt hatte. Das nenne ich familiäre Zusammenarbeit.
    Meine Lektorin Anja Bauseneick hatte es nicht leicht: Kettensätzevon epischen Ausmaßen, keine Ahnung von Kommaregeln und dazu noch meine Weigerung, auf nicht existente Worte wie »Bampf« zu verzichten … Ihre tausend großen und kleinen Kommentare, Fragen und Vorschläge waren tatsächlich eine

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