Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
sie an den Ring dachte, den Nic ihr gegeben hatte, umklammerte sie das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
Heirat und Kinder. All das hätte sie mit ihm haben können. Plötzlich kam ihr Kelly in den Sinn, die bald Francescas Stieftochter sein würde. Brenna musste schlucken. Wenn sie Nics Antrag angenommen hätte, hätte sie inzwischen wahrscheinlich eigene Kinder. Eine eigene Familie. Aber Tatsache war: Sie hatte sich für Jeff entschieden.
Seufzend stellte sie den Wagen ab und stieg im Schneckentempo aus. Irgendwie fühlte sie sich gerade, als ob sie auf einen Berg geklettert und dann abgestürzt wäre. Das kam davon, wenn man zu lange über die Vergangenheit nachdachte! All diese Was-wäre-wenn’s führten doch zu nichts. Außer dass es ihr ziemlich schlecht ging.
Zehn Jahre zuvor hatte sie sich entschieden, vernünftig zu sein und auf Nummer sicher zu gehen. Und seitdem hatte sie dafür gebüßt. Sie war damals vor ihrem Herzenswunsch davongelaufen, weil sie zu große Angst vor den Folgen gehabt hatte. Aber einen solchen Fehler wollte sie niemals wieder begehen. Genau deshalb war ihr nun auch der Wein so wichtig. Ihr eigener Wein. Jetzt konnte sie sich beweisen, dass sie ihre Lektion gelernt hatte. Nic wieder würde sie sich von ihren Träumen abbringen lassen!
„Klingt gut. Aber dein Problem hast du damit noch nicht gelöst“, murmelte Brenna. Wollte Nic wirklich mit ihr zu dieser Party gehen? Und wenn ja – würde sie ihn einladen?
Maggie entfernte die Rinde von ihrem Sandwich und warf sie Max zu. Der Welpe fing sie mitten in der Luft und verspeiste sie mit einem Happs.
„Du ruinierst seine Figur“, warnte Nic.
„Ich weiß. Aber ich kann diesen großen braunen Augen einfach nicht widerstehen. Er ist einfach so süß.“
„Seine Tischmanieren könnten besser sein.“
Maggie schnitt Nic eine Grimasse. „Du bist viel zu streng.“ „Und was passiert, wenn Max neunzig Pfund wiegt und noch immer wie wild um den Tisch herumspringt?“
Sie lachte. „Dann essen wir wahrscheinlich drinnen. Und er muss draußen bleiben.“
Nic nahm einen Schluck von seinem Eistee. „Gut. Dann wissen wir jetzt auch, dass du auf keinen Fall mit zur Hundeschule kommen darfst. Sonst lernt Max ja gar nichts.“
„Stimmt wahrscheinlich. Ich wäre einfach nicht konsequent genug. Eigentlich ist es ein Wunder, dass meine Tochter so gute Manieren hat.“
„Dafür kannst du dich wahrscheinlich bei deinem Mann bedanken.“
Maggie riss ein weiteres Stück Rinde ab. Doch diesmal warf sie es nach Nic. „Du machst dich über mich lustig.“
„Nur ein bisschen.“
Seufzend griff Maggie nach ihrem Stift. „Okay. Also zurück an die Arbeit. Wir haben die Expansion besprochen, die Bestellung der Maschinen und den Fernost-Deal. Oh, und Jeremy hat noch ein paar Fragen zu der neuen Abfüllanlage. Ich habe ihm gesagt, dass er einen Termin mit dir vereinbaren soll.“
„Kein Problem.“
Während Maggie sich Notizen machte, ließ Nic seinen Blick über die Felder und die schnurgeraden Reihen mit Weinstöcken schweifen, die sich bis zum Horizont erstreckten.
Es war ein guter Tag. Maggie hatte die Idee gehabt, das Meeting nicht im Konferenzraum, sondern hier draußen, auf der Wiese, abzuhalten. Nic hatte einen Tisch im Schatten aufstellen lassen und ein leichtes Mittagessen beim Catering-Dienst bestellt.
Die Sonne schien, und der Himmel war strahlend blau. Am liebsten hätte er sich jetzt sein Motorrad geschnappt und wäre einfach losgefahren. Obwohl, es war vielleicht ganz gut, dass das nicht ging. Denn genau das hatte er am Vortag gemacht – und prompt war er an der völlig falschen Stelle gelandet.
Warum hatte er auch ausgerechnet die Straße nehmen müssen, die an Brennas Land vorbeiführte? Was für eine idiotische Idee!
Noch viel idiotischer war allerdings die Sache mit dieser Party.
Es war doch nur ein Witz gewesen, dass er mit Brenna dort hinwollte. Zumindest am Anfang. Doch kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, war irgendetwas Merkwürdiges geschehen. Klar, er war nicht dumm. Natürlich konnte er erkennen, dass der Grund für Brennas plötzliche Nervosität alte Erinnerungen waren. Aber trotzdem: Da hatte noch irgendetwas anderes in der Luft gelegen.
„Erde an Nic“, rief Maggie und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. „Wo warst du denn gerade in Gedanken?“
„Zehn Jahre zurück, in der Vergangenheit.“
Sie musterte ihn. „Damals hat dein Großvater dich
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