Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
egal. Ich muss es einfach versuchen. Klar, die ganze Sache kann völlig in die Hose gehen. Aber trotzdem wäre es schlimmer, einfach nichts zu tun. Und überlegt mal – selbst wenn Grandpa
Marcelli Wines
verkauft oder unserem merkwürdigen neuen Bruder vermacht: Wir werden ja immer noch etwas erben. Natürlich nicht eine Million Dollar. Aber einen Teil meiner Schulden werde ich schon abbezahlen können.“
„Dann warte doch“, erwiderte Katie. „Warte, bis wir das Geld wirklich haben. Und dann kannst du loslegen.“
Brenna schüttelte den Kopf. „Jetzt ist der richtige Moment. Das spüre ich einfach. Diese zwei Hektar Land, die ich gefunden habe, werden nicht ewig zum Verkauf stehen. Außerdem gibt es da draußen schon ein paar Wagenladungen Pinot Noir und Chardonnay-Trauben mit meinem Namen drauf. Ich weiß genau, wie ich daraus eine perfekte Cuvee machen kann. Und sowieso: Ich habe die letzten zehn Jahre beinah ausschließlich mit Warten verbracht. Und jetzt möchte ich endlich etwas tun.“
„Und was machst du, wenn Nic dir das Geld nicht leiht?“, fragte Francesca.
Darüber wollte Brenna lieber nicht nachdenken. Aber es konnte natürlich passieren. „Dann muss ich eben doch noch warten. Aber ich glaube einfach nicht, dass die Sache schiefgeht. Macht euch nicht solche Sorgen! Ich habe einen perfekt ausgearbeiteten Plan. Ich kenne mich mit Wein aus und habe kein Problem damit, vierundzwanzig Stunden am Tag zu schuften. Vertraut mir einfach, ich schaffe das schon!“
Ihre Schwestern wechselten einen letzten Blick und sahen dann Brenna an.
„Dann mal los!“ Francesca hob ihre Schokomilch zu einem Toast. „Du machst das schon. Und wenn du Hilfe brauchst, sag mir einfach Bescheid.“
„Das werde ich.“
Katie nahm sich ein Stück Schokolade und ließ es genießerisch auf der Zunge zergehen. „Und wie war er nun, unser böser, böser Nachbar? Ich habe ihn ewig nicht mehr gesehen. Aber ich erinnere mich noch gut an das letzte Mal. Bei seinem Anblick hat mein Herz einen kleinen Salto gemacht.“
Francesca grinste. „Genau. Ich habe ihn irgendwann im Frühjahr mal in der Stadt getroffen. Er kam gerade aus dem Feinkostladen. In so einer schwarzen Lederjacke und mit Sonnenbrille. Hielt mir die Tür auf und lächelte mich an. Und ich stand da mit heruntergeklapptem Unterkiefer, bis er irgendwann auf seinem Motorrad davongefahren ist.“
Brenna verdrehte die Augen. „Ihr zwei seid doch echt jämmerlich.“
„Komm schon“, entgegnete Katie. „Als ob du nie von Nic Giovanni geträumt hättest. Keine Frau kann sich ihm auf hundert Schritte nähern, ohne an Sex zu denken. Jedenfalls habe ich nie von so einer Frau gehört. Ich glaube keine Sekunde lang, dass du völlig immun gegen seine Ausstrahlung bist.“
Treffer versenkt. „Er sieht ganz gut aus“, gab Brenna zu.
„Uhhh.“ Francesca zog die Augenbrauen hoch. „Wenn das mal nicht die Untertreibung des Jahrhunderts ist. Ein großer, dunkelhaariger, geheimnisvoller Mann, der schätzungsweise genau weiß, was er im Bett tut. Was willst du denn noch, Brenna?“
„Ich dachte, du liebst Sam heiß und innig.“
„Tue ich auch.“ Francesca wirkte kein bisschen beschämt. „Aber ich bin eine Frau. Und beim Anblick von Nic Giovanni geraten meine Hormone eben in Wallung. Katie und Mia geht es genauso. Und dir bestimmt auch. Du gibst es nur nicht zu. Warum eigentlich nicht, Brenna?“
Wallende Hormone. Ob das die richtige Beschreibung für ihren Zustand war?
Katie kuschelte sich in die Kissen. „Also los, Brenna. Gibt es da nicht die eine oder andere Nic-Fantasie, die du mit uns teilen möchtest?“
„Na klar. Dass er mir eine Million Dollar leiht.“
„Vielleicht etwas Interessanteres?“
Brenna nippte an ihrem Wein. Etwas Interessanteres? Das konnten sie haben.
„Nic war der erste Mann, mit dem ich geschlafen habe.“
Im Zimmer herrschte plötzlich Totenstille. Francesca saß reglos da, das Glas mit der Schokomilch halb erhoben. Katie hatte die Hand nach dem Keksteller ausgestreckt. Doch irgendwie schien sie die Kekse ganz vergessen zu haben. Brenna fühlte sich, als hätte sie den Pausenknopf bei einer DVD gedrückt.
Francesca fand zuerst die Sprache wieder. „Nic? Nic Giovanni? Nic, unser Nachbar, der Urenkel des verhassten Salvatore? Und ihr beide habt Romeo und Julia gespielt?“ „Mhhh.“
„Mit ihm geschlafen?“, fragte Katie. „Im Sinne von … Sex?“ „Mhhh.“
„Und du hast nie etwas gesagt?“ Jetzt klang Katie
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