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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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den Männern Anweisungen. Noch hatte sie ihn nicht bemerkt, und Nic konnte sie einen Moment lang betrachten. Hoch aufgerichtet stand sie da und gab ihren Männern freundlich, aber bestimmt Anweisungen.
    Sie sah müde aus, traurig und trotzdem wunderschön. Sie war schon immer wunderschön gewesen.
    „Brenna“, wiederholte er. Und diesmal hörte sie ihn.
    Sie drehte sich um und starrte ihn an. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos. Nic hatte keine Ahnung, was sie dachte.
    „Brenna, ich …“
    „Nicht“, sagte sie kalt. „Versuch nicht, dich hier rauszureden. Das interessiert mich alles auch gar nicht mehr.“
    „Ich muss dir das erklären.“
    „Nein. Das musst du nicht. Nichts, was du sagst, wird mich dazu bringen, dich zu verstehen oder dir zu verzeihen.“ Sie lachte bitter. „Falls du überhaupt willst, dass ich dir verzeihe. Vielleicht bist du ja auch noch stolz auf das, was du getan hast.“
    Er trat einen Schritt auf sie zu. „Natürlich will ich, dass du mir verzeihst. Es tut mir so leid, Brenna. Das alles tut mir leid.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, das interessiert mich nicht mehr. Und es wird mich auch nie wieder interessieren. Scher dich zum Teufel. Mich hast du zum letzten Mal belogen, Nic.“
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und stieg in einen der Lastwagen. Der Fahrer schloss die Ladeklappe, setzte sich hinters Steuer und startete den Motor.
    Nic stand da und sah sie wegfahren.
    Er rührte sich nicht vom Fleck, bis die Männer das letzte Fass verluden und der letzte Wagen vom Hof fuhr.
    Natürlich war es vorbei. Etwas anderes hatte er auch gar nicht erwartet. Die Schuld, die er auf sich geladen hatte, war einfach viel zu groß. Aber bis Brenna den Hof verlassen hatte, hatte er zumindest noch einen Funken Hoffnung gehegt, dass sie ihm vielleicht doch zuhören würde. Dass sie ihn verstand, wenn er ihr alles erklärte.
    Blödsinn, dachte er. Darum geht es doch gar nicht. In Wahrheit war Brenna weg, weil er sie benutzt hatte. Weil er ihr nie gesagt hatte, wie wichtig sie für ihn war. Sie hatte keine Ahnung, dass sie die Frau war, die er liebte. Die er schon immer geliebt hatte.
    Brenna war ein Teil von ihm, war es schon immer gewesen. Sie hatte sein Herz vor langer Zeit gestohlen. Und er würde es nie zurückbekommen.
    Verzweifelt drehte er sich um und betrat die alte Scheune. Einer der beiden Klappstühle stand noch immer dort. Vorsichtig berührte Nic das zerschrammte Holz. Auf diesen Stühlen hatten sie gesessen, geredet, diskutiert. Brenna hatte ihm ihre Träume anvertraut. Und er hatte seinen Ängsten ins Auge gesehen. Gemeinsam hatten sie es geschafft, endlich Frieden mit der Vergangenheit zu schließen.
    In diesem Raum hatten sie sich geliebt. Ihre Körper und ihre Herzen waren eins geworden. Und er hatte überrascht festgestellt, wieviel ihm das bedeutete. Jetzt war sein Leben ebenso leer wie diese Scheune. Es war absurd: Er hatte sich verliebt, war aber zu blind gewesen, um seine Gefühle zu erkennen. Es war ihm gelungen, die Vergangenheit zu bewältigen. Aber um welchen Preis? Die Zukunft schien verloren.
    Selbstverständlich würde
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auch ohne
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weiter bestehen. Seine Firma war erfolgreich und wuchs immer weiter. Den künftigen Giovannis würde es an nichts fehlen, dafür hatte er gesorgt. Aber welche Giovannis sollte es künftig geben?
    Nic ließ sich auf den Klappstuhl sinken. Oh ja, er konnte verdammt stolz auf sich sein. Er hatte ein Weinimperium geschaffen, für das es keine Erben gab. Seine Familie bestand aus ihm und einem Hund. Er war allein.
    Jahrelang hatte er sich eingeredet, dass ihm das gefiel. Nic Giovanni brauchte nichts und niemanden in seinem Leben. Aber er hatte sich selbst belogen. Er brauchte Brenna. Und wie er sie brauchte! Ihr Lachen, ihre Berührungen, ihr Mut und ihre Entschlossenheit, ihre
Liebe
gaben seinem Leben einen Sinn. Er hatte nie eine andere Frau als Brenna geliebt. Sie gehörten zusammen. Brenna hatte das erkannt, aber er war zu blind gewesen. Und jetzt war es zu spät.
    Es war ganz allein sein Fehler. Diesmal konnte er niemand anderem die Schuld in die Schuhe schieben.
    Zum ersten Mal fragte sich Nic, ob Salvatore seinen Racheakt wohl bereut hatte. Sein Urgroßvater war von seiner Frau und seinem besten Freund betrogen worden. Salvatore hatte reagiert, indem er eiskalt den Preis für diesen Betrug kalkulierte. Aber waren die Kosten vielleicht zu hoch gewesen? Hatte Salvatore mehr verloren, als er

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