Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
„Ich habe schon angekündigt, dass bei mir in den nächsten zwei Jahren nichts zu holen ist.“
Brenna lachte. „Aber das ignorieren sie.“
„Typisch!“ Mia rümpfte die Nase. „Und wie ist dieser Sam so?“
„Meiner Meinung nach der perfekte Mann für unsere Schwester. Und dann hat er auch noch eine wundervolle Tochter, Kelly. Sie ist zwölf.“ Brenna streute Basilikum über die Tomaten und reichte den großen Teller an Mia weiter.
„Seit wann interessierst du dich denn für Kinder?“, erkundigte sich Mia.
„Ich wollte immer welche. Jeff war derjenige, der sagte, dass wir warten müssen. Aber so gerne ich ein Kind hätte, ich bin froh, dass wir keins bekommen haben. Das hätte die Scheidung nur noch komplizierter gemacht.“
Mia goss das Dressing über die Tomaten. Während Brenna Besteck aus dem Schrank holte, stellte Katie den Pastasalat, Brot, Butter, verschiedene Sorten Salami und etwas Schinken auf den Tisch. Den Teller mit den Tomaten plazierte Mia als Prunkstück in der Mitte. Dann stellte sie jedem noch ein Glas Limonade hin und ließ sich mit einem lauten Seufzer auf den nächstbesten Stuhl sinken.
„Super, oder?“, meinte sie zufrieden. „Die Restaurants in Washington waren ja toll. Aber jetzt freue ich mich wieder auf ein echtes Marcelli-Essen.“
Brenna und Katie setzten sich zu ihr und begannen, Tomaten und Brot zu verteilen.
„Und was ist sonst noch so passiert?“, erkundigte sich Mia zwischen zwei Bissen.
Katie warf Brenna einen „Lass mich das mal machen“-Blick zu. „Nicht viel. Außer dass deine liebe Schwester sich eine Million von Nic Giovanni geliehen hat, um einen eigenen Wein auf den Markt zu bringen. Ach ja, und dann hat sich noch rausgestellt, dass Nic und sie eine Affäre hatten.“
Mia hätte sich beinah an ihrem Stück Brot verschluckt. Aus weit aufgerissenen Augen blickte sie ihre Schwestern fassungslos an. „Ihr wollt mich verarschen, oder?“
Katie lachte. „Alles wahr. Ich schwöre es. Beim Rosenkranz von Grandma Tessa!“
Brenna nahm sich eine große Portion Pastasalat. „Das war vor zehn Jahren. Also der Sex.“ Sie sah auf und grinste. „Das mit der Million ist eine andere Sache. Mag ja sein, dass ich gar nicht so schlecht im Bett bin. Aber ich bezweifle trotzdem, dass mir jemand so viel Geld für meine erotischen Künste zahlen würde.“
„Ich weiß echt nicht, was ich krasser finde“, brachte Mia hervor, nachdem sie endlich ihr Stück Brot heruntergeschluckt hatte. „Das mit der Affäre oder das mit deinem Wein. Und du hast echt mit ihm geschlafen? Ohne mir was davon zu erzählen? Ich hasse es, die Jüngste zu sein. Die richtig guten Sachen erfahre ich immer erst Jahre später.“
Katie zog die Augenbrauen hoch. „Offenbar findet unsere kleine Schwester Sex irgendwie interessanter als Geld oder Wein.“
„Sieht ganz so aus“, erwiderte Brenna. „Aber du kannst dich abregen, Mia. Ich habe niemandem davon erzählt.“
„Ich wette, er war toll“, sagte Mia und seufzte. „Nic ist garantiert ein echter Experte, was die weibliche Anatomie angeht.“
„Wir essen gerade“, protestierte Katie.
„Na klar. Als ob du mit Zach den Küchentisch nie für andere Sachen missbrauchen würdest“, maulte Mia.
Katie errötete leicht, schwieg aber eisern.
„Ha! Wusste ich’s doch.“ Mia warf ihr einen triumphierenden Blick zu und wandte sich dann wieder Brenna zu. „Du willst echt deinen eigenen Wein machen?“
„Mir bleibt ja nichts anderes übrig.“ Brennas gute Laune war mit einem Schlag verflogen. „Grandpa und ich streiten uns ständig. Mit ihm zusammenzuarbeiten ist ein echter Albtraum. Er hasst alle meine Ideen. Und seit Neustem ist er völlig besessen von unserem Bruder. Endlich ein männlicher Erbe, das passt natürlich genau in das gute alte Machokonzept. Ich glaube kaum, dass ich
Marcelli Wines
jetzt noch erben werde.“
„Aber dein eigener Wein?“, fragte Mia beeindruckt. „Und eine
Million
Dollar?“
Brenna zuckte mit den Schultern. „Ich hatte einen ziemlich guten Businessplan, aber die Banken hat das nicht überzeugt. Sie wollten immer wissen, warum Grandpa mich nicht unterstützt. Moni und Dad konnte ich auch nicht um Geld bitten. Die müssen hier schließlich leben, und das wäre für alle sehr unangenehm geworden. Also bin ich zu Nic gegangen, und er hat Ja gesagt.“
Noch immer konnte sie nicht wirklich fassen, dass ihr Plan tatsächlich funktioniert hatte. „Er leiht mir sogar seine Maschinen. Die Dinger
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