Marco Polo der Besessene 1
den Strich‹ gab. Ihre Brustwarzen schwollen an und reckten sich spitz unter meiner Berührung in die Höhe, und selbst im dämmerigen Licht konnte ich erkennen, wie ihre Augen sich weiteten, und kostete ich ihre Lippen, da wir uns ganz der Leidenschaft hingaben.
»Warum nennt Ihr dies musicare?« fragte sie an einer Stelle
leise. »So köstlich wie dies kann Musik doch niemals sein.« »Nun, ja«, sagte ich, nachdem ich eine Weile überlegt hatte. »Ich hatte die Art von Musik, die Ihr hier in Persien habt, ganz vergessen.«
Ab und zu griff sie mit der Hand hinter sich, um jenen Teil von mir zu streicheln, den sie meinem Blick entzog, und jedesmal durchfuhr mich dabei ein köstliches Drängen -und jedesmal lockerte sie wieder rechtzeitig ihren Griff, sonst hätte ich einen spruzzo in die Luft geschossen. Sie ließ zu, daß ich mit einer Hand ihre unteren Regionen erforschte, und flüsterte mir nur zitternd ins Ohr: »Vorsichtig mit den Fingern. Nur den zambur! Nicht eindringen, ja?!« Und sie dort zu streicheln, ließ sie mehrere Male in höchste Ekstase geraten. Später setzte sie sich rittlings auf mich, so daß die Spitzen ihrer Locken mir sanft übers Gesicht strichen und ihre mihrab sich in Reichweite meiner Zunge befand. »Eine Zunge kann das sangar-Häutchen nicht durchstoßen. Mit Eurer Zunge dürft Ihr also tun, was Euch beliebt, und so tief eindringen, wie Ihr wollt.« Wiewohl die Prinzessin kein Parfüm trug, verbreitete dieser Körperteil von ihr einen kühlen Duft wie nach frischem Farn oder Lattich. Und, was sie von ihrem zambur gesagt hatte, war nicht übertrieben; es war, als begegnete meiner Zunge die Spitze einer anderen und lecke und fahre in Reaktion auf die meine herum und umher. Was wiederum Falter von einer Ekstase in die andere trieb, die sich nur leicht in Hinaufsteigern und Abklingen voneinander unterschieden -genauso wie der wortlose Gesang, mit dem sie dies begleitete.
Verzückung, hatte Falter gesagt, und Verzückung wurde es. Ich war, als ich das erste Mal spruzzo machte, fest überzeugt, dies irgendwo in ihr zu tun -und das, obwohl ihre mihrab sich immer noch warm und feucht vor meinem Mund befand. Erst als ich langsam wieder zu Sinnen kam und mir darüber klar wurde, daß eine andere Frau rittlings auf meinem Unterleib sitzen mußte, dämmerte mir, daß dies die sonst in ihrer Abgeschiedenheit lebende Schwester Shams sein müsse. Weder konnte ich sie sehen, noch versuchte ich es oder verlangte es mich danach, es zu tun; doch der Leichtigkeit des Gewichts nach zu urteilen, das ich auf mir spürte, konnte ich entnehmen, daß diese andere Prinzessin klein und überaus zart sein mußte. So wandte ich meinen Mund von Falters gierig zustoßendem Hügel und fragte: »Ist Eure Schwester viel jünger als Ihr?«
Als komme sie nur widerwillig aus weiter Ferne, hielt sie in ihrer
Ekstase inne, um atemlos zu sagen: »Nicht... sehr viel...« Um sich augenblicklich wieder in den weiten Fernen zu verlieren, während ich mein Bestes tat, um sie noch weiter und in noch schwindelndere Höhen zu schicken -freilich, um mich ihr etliche Male bei diesem hochfliegenden Frohlocken zuzugesellen - und entsprechend etliche Male spruzziin diese
fremde mihrab zu schießen; wobei es mir nicht wirklich wichtig war, wessen es war, ich jedoch soweit bei Bewußtsein blieb, um unbestimmt zu hoffen, daß die jüngere und häßliche Prinzessin Sonnenlicht es mit mir genauso genoß wie ich mit ihr.
Die zina zu dritt zog sich lange hin. Schließlich befanden Prinzessin Falter und ich uns im Frühling der Jugend und konnten uns viele Male immer aufs neue zum Erblühen bringen, und Prinzessin Shams (nahm ich an) war wohl überglücklich, immer neue Sträuße pflücken zu können. Doch zuletzt schien selbst die dem Anschein nach nimmersatte Prinzessin Falter befriedigt, ihr Zittern wurde flacher, und genauso schrumpfte auch mein zäh immer mehr und legte sich ermattet auf die Seite, um zu ruhen. Mein Glied fühlte sich nachgerade roh und wund an, meine Zunge schmerzte an der Wurzel, und überhaupt kam ich mir völlig leer und ausgepumpt vor. Kraftund atemschöpfend lagen Falter und ich eine Weile da, sie erschlafft auf meiner Brust, ihr Haar hingegossen über meinem Gesicht. Die drei zierenden Kirschen waren längst herausgeschüttelt worden und verloren. Und während wir still dalagen, war ich mir bewußt, daß mir ein schmatzender Kuß auf den Bauch gedrückt wurde, und schließlich vernahm ich noch ein kurzes
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