Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
Vom Netzwerk:
Falter
    herauszuwinden. »Ich habe den zab vieler Männer aus dem
    Osten gesehen; der meine ist dem ihren bereits überlegen. Ich
    weigere mich, irgendwelche...«
     
    »Still, habe ich gesagt! Ihr habt einen bewunderungswürdigen
    zab, Marco. Schließlich füllt er meine Hand voll aus, und ich bin
    sicher, was seine Länge und seinen Umfang betrifft, so ist
     
    Shams durchaus zufrieden damit. Was sie vorschlägt, ist nichts
     
    weiter als eine Verfeinerung des Ganzen.«
    Das jedoch verärgerte mich. »Keine andere Frau hat sich
    jemals über die Art beklagt, wie ich sie liebte!« verwahrte ich
    mich. »Und wenn diese wirklich so häßlich ist, wie Ihr sagt,
    meine ich, ist sie wohl kaum in der Lage, das, was sie
    bekommt, auch noch zu bekritteln.«
     
    »Hört, hört, wer krittelt denn nun an wem herum?« sagte Falter
    spöttisch. »Ahnt Ihr eigentlich, wie unendlich viele Männer
    davon träumen, einer königlichen Prinzessin beizuwohnen und zwar vergeblich davon träumen! Oder jedenfalls einmal im
    Leben eine Prinzessin unverschleierten Gesichts zu sehen?
    Und da seid Ihr, habt zwei Prinzessinnen, die nackt bei Euch
    liegen und Euch Nacht für Nacht zu Willen sind' Und Ihr wagt
    es, einer von Ihnen zu versagen, eine kleine Grille zu
    befriedigen?«
     
    »Nun«, sagte ich, nachdem sie mir diesen Dämpfer aufgesetzt
     
    hatte, »um was für eine Grille geht es denn?«
    »Es gibt sehr wohl eine Möglichkeit, das Vergnügen einer Frau
    zu verstärken, die mit einer zu großen Öffnung geschlagen ist.
    Dabei wird nicht der zab an sich vergrößert, sondern -wie
    nennt Ihr doch den stumpfen Kopf desselben?«
     
    »Im Venezianischen ist das die fava, die dicke Bohne. Und auf
     
    farsi, denke ich, heißt er lubya.«
    »Sehr wohl. Selbstverständlich habe ich inzwischen bemerkt,
    daß Ihr nicht beschnitten seid, und das ist gut so, denn diese
    Verfeinerung läßt sich mit einem beschnittenen zab nicht
    erreichen. Ihr tut nichts weiter als dies hier.« Und sie tat es,
    verstärkte den Griff ihrer Hand und zog die capela-Haut zurück,
    so weit es ging, und dann noch ein bißchen weiter. »Seht Ihr?
    Auf diese Weise wird die dicke Bohne noch praller als sonst.«
     
    »Aber das ist unangenehm, fast schmerzhaft.«
    »Doch nur vorübergehend, Marco, und es ist doch erträglich.
    Tut nur dies, sobald Ihr eindringt. Shams sagt, das verleihe
    ihren mihrab-Lippen das erlesen-köstliche Gefühl, ausgeweitet
    zu werden. Es handele sich um eine Art heißersehnter
     
    Vergewaltigung, sagt sie. Frauen genießen das, meine ich,
    wenn ich das selbstverständlich auch nicht genau wissen kann,
    da ich ja noch nicht verheiratet bin.«
     
    »Dia me varda!« entfuhr es mir halb unterdrückt.
    »Und selbstverständlich braucht nicht Ihr das zu tun und dabei
    Gefahr zu laufen, Shams' häßlichen Leib zu berühren. Sie ist
     
    bereit, dies kleine Bißchen an Strecken und Prallermachen
    eigenhändig für Euch zu tun. Sie bittet nur um Eure Erlaubnis.«
    »Hat Shams vielleicht noch andere Wünsche?« fragte ich
     
    beißend.
     
    »Für einen Ausbund an Häßlichkeit kommt sie mir
    ungewöhnlich wählerisch vor.«
    »Hört, hört!« ließ Falter sich spöttisch abermals vernehmen.
     
    »Da seid Ihr in einer Gesellschaft, um die jeder andere Mann
    Euch beneiden würde. Da lehrt Euch ein Königskind etwas
    ganz Besonderes, das andere Männer nie lernen. Ihr werdet ihr
    noch dankbar sein, Marco; jawohl, Marco, eines Tages, wenn
    Ihr es mit einer Frau zu tun habt, deren mihrab ungewöhnlich
    groß ist, werdet Ihr es Shams danken, Euch dies beigebracht
    zu haben. Damit wiederum beweist sie ihre Dankbarkeit. Doch
    jetzt macht mich ein-oder zweimal auf andere Weise dankbar,
    bevor Sonnenlicht kommt...«
     
    An manchen Tagen wohnten wir, das heißt, Falter und ich, zu
    unserer Unterhaltung wie zur Erbauung den Sitzungen des
    Königlichen Gerichtshofs bei. Dieser hieß schlicht daiwan, und
    zwar nach den Unmengen von daiwan-Kissen, auf denen Shah
    Zaman, Shahryar Zahd und ein paar ältere muftis des
    muslimischen Gesetzes sowie bisweilen auf der Durchreise
    befindliche mongolische Gesandte des Ilkhan Abagha Platz
    nahmen. Es wurden Verbrecher vor sie gebracht, damit ihnen
    der Prozeß gemacht wurde, es kamen Bürger mit
    Beschwerden, die sie zur Anhörung brachten, oder mit
     
    Gnadenerweisen und Gesuchen, die sie vorbrachten; der Shah und sein wazir und die anderen Würdenträger hörten sich Beschuldigungen oder Rechtfertigungen oder Bitten

Weitere Kostenlose Bücher