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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Gerätschaften und pflegte ausgiebig die Hand-und Fußnägel der Armenierin, und nachdem das geschehen war, färbten beide Frauen sich die Handflächen sowie die Fußsohlen mit
    hinna.
    Dieser Anblick langweilte mich alsbald bis zum Überdruß; den vier Frauen erging es nicht anders -ich konnte sie gähnen sehen, hörte sie rülpsen und roch, daß sie Winde fahren ließen
    -und fragte mich nachgerade, wie ich dazu gekommen war, den prickelnden Argwohn zu nähren, ausgerechnet in einem Haus voller Frauen müsse es zu so etwas wie babylonischen Orgien kommen, bloß weil diese Frauen einem einzigen Mann gehörten. Es lag doch auf der Hand -wo so viele Frauen nichts weiter zu tun haben, als darauf zu warten, von ihrem Herrn und Gebieter gerufen zu werden, gab es buchstäblich nichts anderes für sie zu tun. Sie konnten nur müßig herumsitzen, besaßen keinerlei Unternehmungslust und waren nur dazu da, ihre tierischen Instinkte ab und zu bei ihrem Herrn auszuleben. Genausogut hätte ich eine Reihe von Kohls amen dabei beobachten können, wie sie aufgingen, und drehte mich in dem Schrank um in der Absicht, etwas in diesem Sinne zu der Prinzessin zu sagen.
    Doch die hatte ein lüsternes Grinsen aufgesetzt, hielt beschwichtigend einen Finger vor die Lippen und zeigte dann auf ihr Guckloch. Ich lehnte mich hinüber und schaute hindurch
    -und konnte kaum einen Ausruf der Überraschung unterdrücken. In diesem Gemach befanden sich zwei Lebewesen, das eine davon weiblichen Geschlechtes, ein Mädchen, weit jünger als eine der vier Frauen im anderen Gemach -aber auch viel hübscher, was vielleicht daran lag, daß von ihr viel mehr zu sehen war. Sie hatte nämlich ihren paijamah sowie alles, was sie noch darunter getragen hatte, ausgezogen und war von der Taille ab nackt. Es handelte sich wieder um eine rauchdunkle Araberin, deren Gesicht jetzt allerdings rosig erglühte, so sehr strengte sie das an, was sie tat. Bei dem männlichen Insassen des Gemachs handelte es sich um einen jener kindgroßen simiazze-Affen, der dermaßen behaart war, daß ich ihn niemals als männlich erkannt hätte, wäre das Mädchen nicht fieberhaft damit beschäftigt gewesen, der Männlichkeit des Tieres Mut zu machen. Was ihr zwar nach einigen Mühen gelang, den Affen jedoch nur veranlaßte, das aufgerichtete kleine Beweisstück stupide anzuglotzen; jedenfalls mußte das Mädchen sich weiterhin enorm anstrengen, um ihm begreiflich zu machen, was er wo damit zu tun hätte. Schließlich wurde jedoch auch das erreicht, und Falter und ich wechselten uns beim Spähen am Guckloch ab.
    Nach Beendigung der lächerlichen Darbietung wischte das Arabermädchen sich mit einem Tuch ab und reinigte hinterher auch noch die paar Kratzwunden, die ihr Partner ihr beigebracht hatte. Dann zog sie den paijamah hoch und führte den watschelnden und hüpfenden Affen hinaus. Falter und ich kletterten aus unserem Versteck hinaus, in dem es inzwischen
    recht warm und feucht geworden war. Auf dem Korridor
    konnten wir uns schließlich unterhalten, ohne von den vier
    anderen Frauen in dem angrenzenden Raum gehört zu werden.
     
    Ich sagte: »Kein Wunder, daß der wazir mir gesagt hat, dieses
     
    Tier werde als unsäglich unrein bezeichnet.«
    »Ach, Jamshid ist doch nur neidisch«, erklärte Prinzessin Falter
    leichthin. »Das Tier kann tun, wozu er nicht mehr in der Lage
    ist.«
     
    »Aber nicht besonders gut. Sein zab war ja noch kleiner als der
    eines Arabers. Doch wie dem auch sei, ich würde meinen, eine
    anständige Frau täte besser daran, sich des Fingers eines
    Eunuchen zu bedienen als eines Affen-zabs«
     
    »Nun, manche tun das auch. Aber jetzt wißt Ihr wohl auch,
    warum mein zambur so begehrt ist. Es gibt viele Frauen im
    anderun, die lange sehnsüchtig darauf warten müssen, bis der
    Shah wieder einmal nach ihnen verlangt. Das ist ja gerade der
    Grund, warum der Prophet (Segen und Friede seien mit Ihm!)
    vor langer Zeit das tabzir eingeführt hat. Auf daß eine
    anständige Frau durch ihr heißes Verlangen nicht dazu verführt
    werde, auf Mittel und Wege zurückzugreifen, die einer Ehefrau
    nicht anstehen.«
     
    »Ich glaube, mir wäre es -wäre ich Shah - lieber, wenn meine
    Frauen sich gegenseitig ihrer zamburs bedienten statt
    irgendeines beliebigen zab. Man stelle sich doch bloß einmal
    vor, die kleine Araberin würde von diesem Affen schwanger!
    Was für widerwärtige Nachkommen sie da bekäme!« Dieser
    schreckliche Gedanke ließ mich an etwas weit

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