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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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ist, wie die Gebenedeite Heilige Jungfrau...«
    »Wir begehen bereits eine Sünde, Doris«, fiel ich ihr rasch ins Wort. »Laß uns nicht obendrein noch Gotteslästerung betreiben.«
    »Nein. Laß uns lieber weiter sündigen.« Was wir taten, und so hatte ich Doris bald wieder soweit, dass sie gurrte und bebte -dass sie irgendwo in den Wolken schwebte, wie sie es ausgedrückt hatte -und den Chor der Nonnen genoß. Und schließlich tat ich, was nun keine Nonne kann, und eben dies geschah weder roh noch mit Gewalt, sondern leicht und natürlich. Doris, die vom Schweiß ganz schlüpfrig war, bewegte sich in meinen Armen, ohne dass es einen Reibungswiderstand gab, und jener besondere Teil von ihr, um den es hier ging, war womöglich noch feuchter als ihr
    Leib sonst. So hatte sie nicht das Gefühl, dass ihr Gewalt
    angetan wurde, sondern nur eine tiefergehende Empfindung
    unter all den neuen, die sie gerade eben kennengelernt. Als
    dies geschah, schlug sie die Augen auf, und diese Augen
    strahlten vor Freude, und das wimmernde Stöhnen, das sie
    ausstieß, war nichts als ein Register, das anders war als
    diejenigen, die sie bereits gezogen.
     
    Doch auch für mich war es eine neue Empfindung. In Doris
    Inneren wurde ich gehalten wie von einer zarten Faust, weit
    kraftvoller jedoch, als von einer der beiden anderen Frauen,
    denen ich bisher beigewohnt. Noch im Augenblick höchster
    Erregung erkannte ich, dass ich nunmehr nicht mehr zu meiner
    einst unwissend erklärten Überzeugung stehen könne, dass
    alle Frauen an ihren geheimsten Stellen gleich seien.
     
    Für die nächsten Augenblicke stießen Doris und ich eine Fülle
    der unterschiedlichsten Laute aus. Und beim Finale, als wir
    aufhörten, uns zu bewegen, um zu ruhen, seufzte sie nur
    beglückt und befriedigt zugleich: »Ach, wie herrlich!«
     
    »Ich denke, das hat nicht weh getan«, sagte ich und lächelte
     
    sie an.
    Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf und erwiderte mein
    Lächeln. »Ich habe viele Male davon geträumt«, sagte sie.
    »Doch nie hätte ich mir träumen lassen, dass es so sein
    würde... Und ich habe auch noch nie von einer Frau gehört,
    dass sie sich an ihr erstes Mal erinnert als etwas, das... ich
    danke dir, Marco.«
     
    »Ich danke dir, Doris«, sagte ich höflich. »Und jetzt weißt du,
     
    wie man...«
    »Psst. So etwas will ich mit keinem anderen je tun, außer mit
    dir.«
     
    »Ich werde aber bald fort sein.«
    »Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass du wieder zurückkommen
    wirst. Und ich werde dies nie wieder tun, ehe du nicht aus Rom
    zurück bist.«
     
    Doch ich kam nie bis nach Rom, bin bis heute nicht dort gewesen. Doris und ich fuhren fort, uns miteinander zu vergnügen, bis es Nacht wurde, und als Ubaldo und Daniele und Malgarita und die anderen von ihrem Tagesausflug zurückkehrten, waren wir wieder angezogen und benahmen uns höchst sittsam. Als wir uns zum Schlafen in den Kahn zurückzogen, schlief ich allein auf einem Lager aus irgendwelchen Lumpen, die ich früher einmal getragen hatte. Und geweckt wurden wir am nächsten Morgen von den Rufen eines banditore, der ungewöhnlich zeitig seine Runden machte, weil er Ungewöhnliches zu verkünden hatte. Papst Clemens IV. war in Viterbo gestorben. Der Doge von Venedig ordnete eine Zeit der Trauer und des Gebetes für die Seele des Heiligen Vaters an.
    »Dannazione!« rief mein Onkel und hieb mit der flachen Hand auf den Tisch, dass die Bücher darauf hüpften. »Haben wir denn das Unglück mitgebracht, Nico?«
    »Erst stirbt ein Doge und dann ein Papst«, sagte mein Vater traurig. »Ach, laß nur -alle Psalmen enden in himmlischer Herrlichkeit.«
    »Und aus Viterbo«, erklärte Schreiber Isidoro, in dessen Kontor wir uns versammelt hatten, »verlautet, dass das Konklave sich sehr in die Länge ziehen kann. Es sieht ganz danach aus, als juckte es viele in den Füßen, in die Schuhe des Fischers zu steigen.«
    »Auf den Ausgang der Wahl können wir nicht warten, ob er nun bald kommt oder spät«, brummte mein Onkel und sah mich finster an. »Wir müssen diesen galeotto aus Venedig rausschaffen, sonst landen wir noch alle im Kerker.«
    »Wir brauchen ja auch nicht zu warten«, erklärte mein Vater ungerührt. »Doro hat tüchtig wie immer sämtliche Dinge, die wir für die Reise brauchen, gekauft und zusammengetragen. Das einzige, was wir noch brauchten, wären die hundert Priester, und Kubilai wird es gleichgültig sein, ob sie von einem Papst ausgesucht wurden oder

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