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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Rundungen selbst noch unter der Straßenkleidung der Frauen erkennbar. Freilich warnten sie mich, ich sollte mich durch den äußeren Anschein nicht verleiten lassen; viele Frauen, so deuteten sie an, polsterten sich Hüften und Gesäß, um wahrhaft begehrenswerte Ausmaße vorzutäuschen.
    Ich stellte noch eine Frage. Angenommen, Ibrahim und Daud und Naser wünschten genauso wie junge Venezianer die
    Bekanntschaft einer schönen Fremden zu machen -wie sie das
     
    anstellen würden?
    Diese Frage schien sie in nicht gelinde Verlegenheit zu
    versetzen. Sie baten mich, das zu erläutern. Ob ich eine
    schöne unbekannte Frau meinte.
     
    Ja, selbstverständlich. Was denn sonst?
    Nicht doch einen schönen unbekannten Mann oder Jungen?
    Mir war der Verdacht schon zuvor gekommen, und jetzt war ich
     
    mir sicher, daß ich einer Gruppe von angehenden Don Metas
    und Sior Monas zum Opfer gefallen war. Sonderlich erstaunt
    allerdings war ich nicht, wußte ich doch, daß die Stadt Sodom
    von ehedem nicht weit östlich von Acre gestanden hatte.
     

Wieder kicherten die Jungen über meine christliche Naivität.
    Ihren Gesten und ihren wenigen provenzalischen Brocken
    entnahm ich, daß - dem Islam und dem heiligen Koran zufolge Frauen nur zu dem Zwecke geschaffen worden seien, daß
    Männer Söhne mit ihnen zeugen könnten. Bis auf den einen
    oder anderen reichen Herrscher, der es sich leisten konnte,
    einen ganzen Bienenschwarm von wirklich unberührten
    Jungfrauen zu sammeln und zu halten, um sich ihrer nur ein
    einziges Mal zu bedienen und sie hinterher abzustoßen,
    verschafften sich nur wenige fleischliche Lust mit Frauen.
    Warum sollten sie auch? Es gab so viele Männer und Jungen,
    pummeliger und schöner als jede Frau. Von allen anderen
    Überlegungen einmal abgesehen, sei ein männlicher Liebhaber
    einer weiblichen Liebhaberin schon deshalb vorzuziehen, weil
    er ein Mann war.
     
    Dort drüben übrigens könne ich an einem Beispiel den
    besonderen Wert eines männlichen Wesens erkennen -sie
    zeigten auf einen wandelnden Stoffhaufen, eine Frau also, die
    in einem besonderen Tuch ein kleines Kind bei sich trug jedenfalls könnten sie erkennen, daß es sich nicht um ein
    Mädchen, sondern um einen Jungen handele, denn sein
    Gesicht sei über und über mit Fliegen bedeckt. Ob ich mich
    nicht wunderte, so fragten sie, warum die Mutter die Fliegen
    nicht verscheuchte? Die Mutter freue sich darüber, daß die
     
    Fliegen das Gesicht des Kindes bedeckten, gerade weil es sich um einen Jungen handelte. Jeder boshafte jinn oder afant, der lauernd durch die Lüfte schwebe, könne leicht erkennen, daß es sich bei dem Kind um einen wertvollen Jungen handele und ihm daher mit weniger Wahrscheinlichkeit eine Krankheit oder einen Fluch oder irgendeine andere Mißlichkeit anhängen. Handelte es sich um ein Mädchen, würde es der Mutter nichts ausmachen, die Fliegen zu verscheuchen und es den Teufeln unverhüllt zu zeigen; denn kein Dämon reiße sich darum, ein weibliches Kind zu belästigen, und selbst wenn er es täte, würde das der Mutter nicht sonderlich viel ausmachen.
    Nun, da ich zum Glück selbst ein Mann war, sollte ich mich meinte ich -wohl der gängigen Meinung anschließen, daß Männer Frauen bei weitem vorzuziehen seien und gehütet werden müßten. Gleichwohl, ich verfügte über ein wenig einschlägige Erfahrung, die mich zu dem Schluß kommen ließ, daß eine Frau oder ein Mädchen in der Beziehung sehr wohl begehrenswert und zweckentsprechend eingerichtet sei. Wenn sie nichts anderes war oder sein konnte als ein Gefäß, dann war sie eben unvergleichlich, ja, notwendig und unersetzlich.
    Aber doch keineswegs, bedeuteten mir die Jungen und lachten wieder über meine Einfalt. Selbst als Gefäß sei ein muslemischer Mann bei weitem reaktionsfähiger und köstlicher als jede muslimische Frau, deren Organ durch Beschneidung gebührend abgetötet worden sei.
    »Augenblick mal«, gab ich den Jungen zu verstehen. »Soll das heißen, daß die Beschneidung beim Mann irgendwie dazu führt, daß...«
    Nein, nein, nein. Sie schüttelten entschieden den Kopf. Wovon sie sprächen, das sei die Beschneidung der Frau. Jetzt war es an mir, den Kopf zu schütteln. Wie sollte man schon eine solche Operation bei einem Wesen durchführen, das weder einen christlichen candeloto noch einen muslimischen zab besitzt oder auch nur ein kindliches bimbint Jetzt wußte ich überhaupt nicht mehr aus noch ein und gab ihnen das zu

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