Marco Polo der Besessene 2
zu erlernen, Marco-wallah?«
»Nun«, sagte ich, »das hört sich nach einer interessanten neuen Variation des Althergebrachten an.«
»Ja! Zeig es uns, O Yogi!« rief der kleine Raja ihm zu. »Zeig es uns auf der Stelle. Rufer, bringt das nach-Mädchen wieder her. Sie ist bereits entkleidet und damit bereit zum Gebrauch.«
Im Gleichschritt eilten die sechs Männer hinaus. Doch der Yogi hielt vorsichtig die Hand in die Höhe und ließ noch einiges verlauten.
»Er sagt, er wage es nicht mit einem wertvollen Tanzmädchen«, dolmetschte Tofaa, »denn jede Frau müsse etwas abnehmen und schrumpfen, wenn sein linga innerlich an ihr sauge. Er fordert statt dessen eine yoni, mit der er es vorführen kann.«
»Wie kann man denn einem Yogi eine yoni zur Verfügung stellen, ohne daß eine Frau dranhängt?«
»Eine yoni aus Stein«, sagte Tofaa. »In jedem Tempel werdet Ihr steinerne linga aufgerichtet sehen, die den Gott Siva darstellen -desgleichen yoni-Steine mit einem Loch in der Mitte, die seine Gemahlin, die Göttin Parvati, darstellen.«
Die sechs Männer kamen zurück, und einer von ihnen brachte einen Stein, groß wie ein kleines Rad, mit einer ovalen Öffnung, die hineingeschnitten war und ungefähr der yoni einer Frau ähnelte; selbst das kaksha-Haar war angedeutet.
Der Yogi vollführte etliche vorbereitende Gesten und sagte offenbar eine feierliche Beschwörung auf; dann teilte er seine dhoti-Lumpen und zog, ohne sich im geringsten zu schämen, sein linga hervor, das wie ein schwarzrindiger Zweig war. Unter weiteren Beschwörungen und demonstrativen Gesten -so wird es gemacht, meine Herren -steckte er sein schlaffes Organ durch das yoni-Loch im Stein. Sich dann den schweren Stein vor den Schritt haltend, winkte er dem nach-Mädchen, das gleichfalls dastand und zusah. Er bat sie, sein linga in die Hand zu nehmen und zu erregen.
Das Mädchen wich weder entsetzt zurück, noch beschwerte sie sich, schien jedoch gleichwohl nicht sonderlich entzückt von der Vorstellung. Immerhin faßte sie an, was über den Stein hinaushing, und bearbeitete es etwa so, als melke sie eine Kuh. Ihr eigenes Euter hüpfte dabei auf und ab, und ihre Armreifen klirrten im Rhythmus der Bewegung. Der alte Bettelpriester sang die yoni und die an ihm zerrende Hand des Mädchens an und verengte die roten Augen, so sehr konzentrierte er sich. Schweiß lief ihm das schmutzige Gesicht herunter. Nach einer Weile wuchs sein linga dergestalt, daß er weiter aus dem Stein hervorschaute und wir sogar seinen braungewölbten Kopf aus der reibenden Faust des Mädchens hervorschauen sahen. Schließlich sagte der Yogi etwas zu ihr, und sie ließ von ihm ab und trat beiseite.
Vermutlich hatte der alte Bettler sie innehalten lassen, kurz bevor sie ihn zum spruzzo brachte. Der Stein wurde nunmehr allein von der Steife seines Organs gehalten. Er starrte auf diesen Pflock und den ihn umschließenden Reif hernieder genauso wie das leicht atemlose nach-Mädchen und wir anderen am Tisch, die Rufer an der Wand und sämtliche Diener, die sich im Speisesaal aufhielten. Der linga des Yogi hatte nunmehr eine
-wenn man das Alter des Mannes, seine allgemeine Ausgemergeltheit und bettlerhafte Hinfälligkeit bedachte -recht beachtliche Größe erreicht. Allerdings machte er einen überanstrengten und entzündeten Eindruck, wie er da bis zum Bersten gefüllt aus der dicht vor seinen Schritt gepreßten Steinyoni herausschaute.
Der Yogi vollführte noch ein paar jetzt allerdings fahrige und eher nur angedeutete Gesten und brachte wimmernd eine ganze Liste von Beschwörungen hervor, jetzt jedoch mit recht erstickter Stimme. Es geschah nichts, jedenfalls nichts, das wir hätten sehen können. Er schaute zu uns herüber, sah etwas verlegen aus und funkelte das nach-Mädchen geradezu haßerfüllt an, das gleichmütig vor sich hin summte und seine Fingernägel betrachtete, als wollte es sagen: »Siehst du? Du hättest doch lieber mich nehmen sollen!«
Der Yogi schrie sein linga und die geborgte yoni an, als verfluchte er sie, vollführte nochmals einige heftigere Gesten, zu denen sogar ein Faustschütteln gehörte. Und trotzdem geschah nichts, nur daß ihm jetzt der Schweiß in Strömen übers Gesicht lief und sein festgeklemmtes Organ bei aller braunschwarzen Färbung auffällig violett anlief. Das nach-Mädchen kicherte vernehmlich, der Musikmeister gluckste, und der kleine Raja trommelte mit den Fingern auf die Tischdecke.
»Nun?« fragte ich seitwärts gewendet Tofaa.
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