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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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und mehr in Panik zu versetzen drohte und sie rief sich zur Ordnung. Alles war bestens, kein Grund zur Sorge! Männer redeten nun mal nicht ständig über sich, ihre Gefühle und den Stand ihrer Beziehung, das sollte sie inzwischen wissen. Marco bildete da beileibe auch keine rühmliche Ausnahme. Er begehrte sie und er ließ keine Gelegenheit aus, ihr das zu beweisen. Was also wollte sie mehr?
    Ella zwang sich, in Ruhe tief durchzuatmen.
    Sie wusste, was sie wollte.
    Und sie wusste auch, wie unwahrscheinlich es war, dass gerade sie das ausgerechnet von einem Mann wie Marco Mingoni bekommen würde.
    Denn inzwischen wollte sie mehr von ihm – viel mehr als nur sein körperliches Begehren, doch das, was sie so gerne von ihm hören wollte, hatte er ihr noch nie gesagt.
    Marco hatte ihr noch nie gesagt, dass er sie liebe…
     
    Ellas folgende Woche verlief weitgehend unspektakulär. Sie hatte sich wieder beruhigt und ihre Bedenken hinuntergeschluckt. Sie hatte Marco gegenüber nichts von ihren Ängsten und Zweifeln verlauten lassen, weil sie ihn weder drängen noch einengen wollte. Es würde sich von selbst ergeben müssen.
    Ihren spontanen Gedanken, den Malkurs aufzugeben, hatte sie dann doch lieber verworfen. Als sie wieder bei ihrer Tante angekommen war und am Montagmorgen die ersten Stunden in ihrer Gruppe zugebracht hatte, war ihr wiederum bewusst geworden, wie viel Spaß es ihr bereitete. Da war sie froh gewesen, dass sie entschieden hatte, weiter zu machen. Alles andere waren unbegründete Hirngespinste und Panik, sagte sie sich.
    Marco wiederum hatte eine anstrengende Woche vor sich und ihre Kontakte beschränkten sich auf mehrere SMS täglich und lange, sehnsüchtige Telefonate am Abend.
    Am Donnerstagmittag teilte er ihr mit, dass er das Wochenende aus Termingründen nicht mit ihr im Landhaus verbringen könne und bat sie, stattdessen noch am selben Abend zu ihm nach Ferrara zu kommen und wenigstens mit ihm zu Abend zu essen, weil er am Freitag schon weg müsse.
    Ella war enttäuscht, doch sie war auch entschlossen, diese Enttäuschung vor ihm zu verbergen. Mehr noch – sie würde ihm zeigen, dass sie sich nicht an ihn klammerte und sie würde ihn ihre Verunsicherung auf gar keinen Fall spüren lassen.
    Sie hatten vereinbart, sich in demselben Lokal zu treffen, in dem sie ihren ersten gemeinsamen Abend verbracht hatten, und Marco, der früher ankam als sie, bekam sogar wieder denselben Tisch.
    Er saß auf seinem Platz, das Gesicht zum Eingang gewandt, als ob er Angst hätte, sie zu verpassen. Als sie dann schließlich auftauchte, erging es ihm so, wie es ihm fast immer erging, wenn er sie nach einer gewissen Zeit wieder sah: sein Herzschlag setzte kurz aus und sein Adrenalinspiegel erreichte Rekordniveau. Er wünschte sich sehnlichst, dass sich das nie ändern möge!
    Sie schien gut gelaunt, als sie eintrat, hatte ein strahlendes Lächeln im Gesicht und ein unwiderstehliches Funkeln in den Augen. Als sie bei ihm ankam, tat sie zu seiner Verblüffung etwas, das sie so in der Öffentlichkeit noch nie getan hatte: sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf den Mund.
    „Da bin ich! Wie geht’s dir? Alles in Ordnung?“
    Ella stellte ihre Tasche auf den freien Stuhl neben dem ihren und schenkte ihm einen strahlenden Blick. Er schluckte.
    „Ciao“, brachte er nur heraus, es klang zu allem Überfluss auch noch hörbar heiser.
    „Bist du schlechter Laune?“ forschte sie erstaunt.
    Langsam erholte er sich von seiner Verwirrung und bekam sogar ein Lächeln zustande.
    „Nein, ich bin sogar bester Laune, tesoro“, versicherte Marco ihr nun, als er merkte, dass seine Stimmbänder wieder einigermaßen funktionstauglich waren.
    „Wartest du schon lange?“
    „Ein paar Minuten, mehr nicht. Was möchtest du als Aperitif?“
    „Einen Hugo, bitte, wie üblich.“
    Sie schüttelte ihre Locken. In den letzten Minuten vor ihrem Eintreffen hatte sich ihre Frisur aufgelöst und Marco sah ihr fasziniert dabei zu, wie sie nun alle noch verbliebenen Haarklammern entfernte. Sie gefiel ihm mit offenen Haaren sogar noch viel besser, als mit den verschiedenen Hochsteckfrisuren, die ihre lange, schwere Mähne im Zaum halten sollten.
    „Was ist? Du siehst mich an, als würdest du mich zum ersten Mal sehen.“ Sie lächelte ihn an und fasste nach seiner Hand, die entspannt auf dem Tisch lag. Er ergriff die ihre sofort und hielt sie fest.
    „Na, Hauptsache, es ist nicht das letzte Mal“, murmelte er leise in sich hinein. „Was

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