Marcos Verlangen
streichelte die zarte Haut unterhalb ihres Haaransatzes. Ella klammerte sich an seine Schulter, als befürchte sie, ohne ihn das Gleichgewicht zu verlieren und zu fallen.
Dann verlor ihr Kuss seine Unschuld. Er verwandelte sich in einen heftigen, leidenschaftlichen, hungrigen Kampf, der kribbelnde Blitze durch seine Lenden schickte.
Ein heiseres Stöhnen riss Marco schließlich aus seiner Trance und er erkannte mit Entsetzen, dass er selbst es war, von dem dieses Stöhnen kam. Er ließ sie abrupt los und trat einen Schritt zurück, während Ella sich atemlos an die Hauswand hinter ihr lehnte.
„Tut mir leid!“, stieß sie verlegen hervor, während sie um Fassung rang. „Das wollte ich nicht, ich wollte dich nicht…“
Sie brach ab und sah heftig atmend zu Boden.
Marco stützte sich mit einer Hand neben ihrem Kopf an der Mauer ab und auch sein Atem flog. „Du wolltest mich nicht was , Ella? Mich wieder in Verlegenheit bringen wie beim ersten Mal in der Ausstellung? Mich heißmachen und dann kalt abservieren? Was wolltest du dann?“
Sie sah ihn fassungslos an. „Ich würde dich nie kalt abservieren“, widersprach sie kläglich.
„Und doch fürchte ich langsam, wirst du genau das mit mir machen“, murmelte er rau. „Du weißt verdammt gut, was du mit mir anstellst, oder?“ Er bedachte sie mit einem finsteren Blick. „Du kannst mir nicht weismachen, du hättest nicht bemerkt, wie scharf du mich machst.“
Ella schüttelte heftig den Kopf. „Ich will dir gar nichts weismachen, Marco“, widersprach sie halblaut. „Aber mir ist das alles hier einfach nicht geheuer. Es macht mir Angst, wie ich auf dich reagiere, und es macht mir Angst, dass ich das nicht kontrollieren kann. Ich würde am liebsten so weit wie nur möglich vor dir weglaufen und gleichzeitig könnte ich mich dir an den Hals werfen und dir die Klamotten vom Leib reißen…“
Sie verschluckte sich fast an ihrem Geständnis.
Marco starrte sie fassungslos an. Fast weigerte er sich zu glauben, was er gerade gehört hatte. Diese Frau war voller Widersprüche und gleichzeitig wurde sie immer anziehender für ihn. Da sie noch immer an der Wand lehnte, konnte sie nicht mehr zurückweichen. Ella schnappte nach Luft, als er sich unerwartet gegen sie drängte und ein Knie zwischen ihre Beine schob. Sein heißer Atem streifte ihr Gesicht, als sich sein Mund ihrer Wange näherte, seine Hand hielt sie fast schmerzhaft im Nacken fest.
„Ich will mit dir schlafen, Ella! Unbedingt!“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr. „Ich will dich so sehr, dass es fast weh tut. Ich muss dich haben ! Aber wenn du mich nur hinhalten und dann abblitzen lassen willst, dann sag es mir lieber gleich. Ich bin ein großer Junge, ich kann eine Abfuhr verkraften, aber wenn es schon sein muss, dann jetzt und nicht später irgendwann, hast du mich verstanden?“
Seine Stimme hatte zum Ende hin einen drängenden Unterton angenommen, in den sich deutlich sein Verlangen nach ihr mischte.
Wieder stöhnte sie auf bei seinen Worten. Als sie leicht den Kopf wandte, um ihm in die Augen zu sehen, lag in ihnen ein dunkles Glühen.
„Ich werde dich nicht abblitzen lassen, Marco“, beteuerte sie mühsam, „ich will dich genauso wie du mich, glaub mir. Nur - lass mir noch etwas Zeit. Bitte!“
Zaghaft legte sie ihre Hand an seine Wange. Er griff nach ihrem Handgelenk und hielt es fest. Dann schloss er die Augen, wandte den Kopf und küsste ihre Handfläche.
„Also gut“, lenkte er ein, „ich gebe dir Zeit. Aber nicht viel, Ella, ich war noch nie von der geduldigen Sorte und bei dir fällt es mir so verdammt schwer, zu warten. Aber gib mir bitte nicht das Gefühl, dass du mich nur hinhalten willst, okay?“ Er spürte, dass sie unter seinen eindringlichen Worten leicht schauderte.
„Ich halte dich nicht hin“, versicherte sie mit zitternder Stimme. „Aber ich muss mich, glaube ich, erst an den Gedanken gewöhnen.“
„Welchen Gedanken – mit mir zu schlafen ?“
„Nicht mit dir – ich meine, überhaupt….“ Sie brach betreten ab.
„Willst du damit sagen – du bist aus der Übung?“ Er klang beinahe belustigt, doch sein Herz machte einen verrückten Sprung. Warum nur gefiel ihm der Gedanke so gut, dass sie nicht von einem Bett ins nächste stieg, auch wenn dieses nächste Bett immerhin sein eigenes wäre?
Sie nickte verlegen und senkte den Kopf. „Es ist eine ganze Weile her, glaub mir.“
„Du schämst dich doch nicht etwa deswegen?“ forschte er, während
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