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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Stirn.
    »Wer bist du denn? Und wo ist Kasos, der Lump?«
    »Ich bin Junius, Meister. Ich vertrete Kasos«, antwortete Marcus und benutzte den Namen, den Festus ihm als Teil seiner erfundenen Geschichte gegeben hatte.
    »Junius, was?« Milo musterte ihn. »Ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Ich habe dich noch nie in der Löwengrube gesehen, oder?«
    »Nein, Meister. Ich bin heute erst hier angekommen.«
    »Ach ja? Und woher genau bist du gekommen?«
    Marcus hielt einen Augenblick inne. »Aus Campania, Meister. Ich bin zu Hause weggelaufen.«
    »Vielleicht ein entlaufener Sklave? Dann gibt es ja eine Belohnung, wenn man dich wieder einfängt.«
    »Ich bin kein Sklave. Ich bin ein Waisenjunge. Mein Onkel hat mich auf seinem Bauernhof aufgezogen. Aber er hat mich behandelt wie einen Sklaven, und deswegen bin ich weggelaufen.«
    »Und bist nach Rom gekommen, um dein Glück zu machen, zweifellos«, sagte Milo mit einem Lächeln. »Wie all die anderen halb verhungerten Zwerge, die in den Slums landen. Aber du scheinst gut in Form zu sein. Die harte Arbeit auf dem Bauernhof ist dir bekommen.«
    »Meinem Onkel ist sie noch besser bekommen, Meister.«
    Milo lachte. »Sehr gut … Und jetzt fort mit dir, Junge.«
    »Lasst mich für Euch arbeiten, Meister«, flehte Marcus.
    »Für mich arbeiten? Was glaubst du denn, kannst du tun, was diese Männer nicht können, he?« Er deutete mit einer Geste auf die Männer um den Tisch. Diejenigen, die noch bei Bewusstsein waren, grinsten benommen. Milo schüttelte den Kopf. »Ich kann dich nicht brauchen.«
    »Ich kann hart arbeiten«, beharrte Marcus. »Ich kann lesen und schreiben und ich kann kämpfen.«
    »Nun, an Mut fehlt es dir nicht, dass du Kasos’ Platz eingenommen hast, das kann ich schon mal sagen. Und jetzt schau, dass du weg bist, ehe er zurückkommt. Oh, zu spät!« Milo lachte leise, während er mit einer Kopfbewegung auf die Jugendbande deutete, die gerade wieder aus der Gasse auftauchte. »He, Kasos! Wo warst du? Wenn dieser Bursche nicht gewesen wäre, wäre mein Becher ausgetrocknet.«
    Kasos sah aus, als wollte er sich schon entschuldigen, doch dann hielt er inne, als er Marcus erkannte. »Du … ich habe dich gewarnt.«
    »Kennst du diesen Jungen?«, fragte Milo.
    »Der hat vorhin meine Jungs belästigt. Ich musste ihm eine Lektion erteilen, um ihm zu erklären, wer hier das Sagen hat.« Kasos unterbrach sich und verneigte sich kurz vor Milo. »Außer Euch, natürlich.«
    »Deine Lektion scheint auf taube Ohren gestoßen zu sein, Kasos. Was willst du da machen?«
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, knurrte Kasos. »Ein für alle Mal.«
    Er ging geradewegs auf Marcus zu, mit geballten Fäusten und blitzenden Augen. Marcus rührte sich nicht vom Fleck, schleuderte dann aber im letzten Augenblick dem älteren Jungen den Krug auf die Füße. Er war noch schwer vom darin enthaltenen Wein und quetschte Kasos’ Zehen, ehe er auf dem Boden zerschellte und scharfe Splitter in alle Richtungen stoben und Kasos von oben bis unten mit Rotwein bespritzt wurde. Kasos stieß einen Schmerzensschrei aus, der schnell abriss, weil ihm Marcus mit voller Wucht die Faust aufs Kinn schlug. Kasos’ Kopf fuhr zur Seite und er taumelte einen Schritt nach hinten. Marcus schlug ihn wieder und wieder, warf sein ganzes Gewicht in die Schläge, die den Kiefer des größeren Jungen mit voller Härte trafen. Kasos wankte und versuchte, sich von diesem wilden Angriff zu erholen, hob die Arme, um sein Gesicht zu schützen. Nun änderte Marcus die Schlagrichtung, zielte tiefer, auf den Bauch seines Gegners, versuchte, dem anderen Jungen die Luft zu nehmen und den Kampf so schnell wie möglich zu Ende zu bringen.
    Seine Schläge zeigten Wirkung. Kasos schnappte nach Luft und taumelte rückwärts, fiel auf die Knie. Marcus hämmerte ihm die Fäuste auf die Schläfen, bis Kasos auf dem Boden zusammensackte und die Hände hochwarf, um sich vor weiteren Schlägen zu schützen.
    »Das reicht!«, bellte Milo. »Lass ihn in Ruhe!«
    Das Blut rauschte Marcus in den Ohren, während er mit immer noch geballten Fäusten einen Schritt zurücktrat, bereit zum Weiterkämpfen.
    »Was für ein kleiner Hitzkopf!«, sagte Milo bewundernd. »Du bist seit einiger Zeit der erste Junge, der Kasos zu Boden gebracht hat. Du bist also tatsächlich ein guter Kämpfer, wie du es vorhin behauptet hast. Davon habe ich zwar jede Menge, aber einen vielversprechenden neuen Rekruten kann ich immer brauchen. Du hast also

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