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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen die Decke warf, waren die Fledermäuse verschwunden. Nur der Sarg stand noch an seinem Platz, aber auch der würde bald verschwunden sein.
    Er ging wieder auf die Totenkiste zu. Seine Augen glänzten. Er schaute jetzt auf den geschlossenen Deckel und hätte ihn am liebsten aufgerissen, um Vargas zu töten.
    Das ließ er bleiben. Nur die Gedanken jagten weiterhin durch seinen Kopf. Warum ließ sich Vargas begraben? Wollte er lange Zeit unter der Erde bleiben, um irgendwann wieder aus ihr herauszukriechen und der Nachwelt als grausamer und blutgieriger Vampir zu erscheinen, damit er die Tradition in diesem Land fortführte?
    Das wäre möglich gewesen, aber so recht glauben konnte er es nicht. Nein, nein, da gab es schon einen anderen Grund.
    Er um schritt den Sarg. Ja, er war von allen Seiten verschlossen. Ein flaches Gebilde, auf dessen Deckel sich kein Kreuz abmalte. Überhaupt gab es hier in der Leichenhalle kein christliches Symbol, worüber er sich auch wunderte.
    Als er einen Schatten über den Boden gleiten sah, schaute er hoch und hörte zugleich die Schritte.
    Karl Juric hatte die Leichenhalle betreten. Zwei Schritte hinter der Tür blieb er stehen. In der rechten Hand hielt er eine mit einer klaren Flüssigkeit gefüllte Flasche. Marek nahm jede Wette an, dass sich darin ein selbst gebrannter Schnaps befand.
    »Sie nehmen Abschied?«
    »So ähnlich.«
    »Ihr seid ja Jugendfreunde gewesen, nicht?«
    Frantisek hob die Schultern. »So kann man das nicht sagen. Wir sind zusammen in die Schule gegangen. Allerdings in verschiedene Klassen.«
    »Das hörte ich schon.«
    »Von meinen Bekannten sind schon viele gestorben. Immer wenn ich davon hörte, bin ich mit zur Beerdigung gegangen, was mir nicht immer leicht fiel. Ich merkte, dass die Einschläge näher kommen.«
    »Leider.«
    Marek warf einen letzten Blick auf die Totenkiste und ging zum Ausgang.
    Juric streckte ihm die Flasche entgegen. Er trug schon seinen Zylinder, den er allerdings in den Nacken geschoben hatte. So sah er mehr wie der Danilo aus der Lustigen Witwe aus, als einer, der vorhatte, einen Sarg zu tragen. Sein schwarzer Anzug hätte sogar in einem Museum seinen Platz gefunden und war umgeben vom Duft eines Mottenpulvers.
    Karls Augen lagen recht tief in den Höhlen. Unter der Haut waren die Knochen zu sehen, und sein Kinn sah eckig aus.
    »Auch einen Schluck?«
    »Nein, danke, ist mir noch zu früh.«
    »Für uns gehört das zum Ritual.«
    »Das kann ich mir denken.« Marek deutete nach hinten und meinte damit den Sarg. »Werden Sie ihn den Weg von der Leichenhalle hier bis zum Friedhof tragen?«
    »Nein, nicht die ganze Strecke. Er wird auf einen Wagen geladen, der von einem Pferd gezogen wird. Die letzten Meter tragen wir den Sarg dann bis zum Grab.«
    »So ist das.«
    Juric öffnete die Flasche und trank einen Schluck. Danach steckte er die Flasche in die Tasche. »Es kann nicht mehr lange dauern, dann geht es los.«
    »Gut, ich bin auch dabei, aber ich werde auf dem Friedhof warten.«
    »Wollen Sie nicht gehen?«
    »Nein, ich bin nicht so gut darin. Ich mag es eigentlich nicht. Da geht mir immer zu viel durch den Kopf.« Marek zuckte mit den Schultern und ließ Juric stehen.
    Er wollte wirklich allein bleiben. Außerdem wusste er, wo er hinmusste.
    Die Sonne meinte es an diesem Tag wieder zu gut. Aber der Himmel war nicht mehr so frei. Das helle Blau wurde von dünnen Wolkenfahnen leicht verschleiert, und die Wolken über den Bergen hatten sich ebenfalls farblich verändert. Sie waren dunkler geworden. Das alles wies durchaus auf ein Unwetter oder ein Gewitter hin.
    Die Berge in der Umgebung wirkten wie eine Mauer, die das Tal von allen Seiten einrahmte. Wer sie sah, konnte Furcht bekommen, dass es keine Wege gab, um sie zu überwinden. Aber der Blick täuschte. Es gab Pässe und auch Straßen, die die Karpaten passierbar machten.
    Der Friedhof lag nicht direkt hinter der Leichenhalle. Man musste über einen schmalen Pfad gehen, der vor einer Mauer endete, die ihre beste Zeit auch hinter sich hatte. An einigen Stellen war der alte Putz nicht mehr zu sehen. Die nackten Steine traten hervor. Staubiges Unkraut wuchs an ihnen hoch. Es gab ein Tor, das offen stand.
    Schlichte Grabstätten, die nicht im Schatten der Bäume standen, weil hier keine wuchsen. Die Sonne brannte auf das Gelände, das wie ausgetrocknet wirkte. Dazu passten auch die Blumen, die zumeist verwelkt waren und die Köpfe hängen ließen.
    Grabsteine, Metallkreuze und

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