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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich der Pfähler bei den Sargträgern.
    Sie schauten sich an. Sie hoben die Schultern. Dann schüttelten sie gemeinsam die Köpfe.
    »Dann möchte ich um etwas bitten!«, sagte Frantisek so laut, dass er von allen gehört wurde.
    »Um was denn?«
    Die Antwort fiel ihm nicht leicht, und er wusste auch, dass er auf Widerstand und Unverständnis helfen würde, aber er sagte es trotzdem wieder laut und deutlich.
    »Ich möchte, dass der Sarg geöffnet wird! Hier und Jetzt!«
    ***
    Plötzlich wurde es noch stiller. Zu groß war die Überraschung für alle, denn so etwas hatte keiner erwartet.
    Frantisek hatte damit gerechnet. Er nahm es den Menschen auch nicht übel, dass sie ihm keine Antwort gaben. Er nickte nur zum Sarg hin und bat darum, ihn zu öffnen.
    »Aber warum denn, verdammt?«, fragte einer aus der Trägergruppe, der endlich den Mut gefunden hatte.
    »Weil ich einen bestimmten Verdacht habe.«
    »Ach ja. Und welchen?«
    »Das werden Sie alle sehen, wenn der Sarg offen ist.«
    »So was ist noch nie passiert!«, meldete sich ein Mann aus der Gruppe und trat vor. Auch er trug einen dunklen Anzug und schwitzte, als hätte man ihn mit Öl übergossen.
    Marek kannte den Mann nicht. Er wusste allerdings, dass es sich um den Bürgermeister handelte. Auf ihn richteten sich jetzt alle Augen. Der Pfähler musste ihn auf seine Seite bekommen. Er kannte die Mentalität der Menschen hier. Sie waren bestimmten Dingen sehr zugetan. Man konnte sie auch als abergläubig bezeichnen. Darauf wollte der Pfähler setzen.
    »Ich sage das nicht ohne Grund.« Marek deutete auf den Sarg. »Ich kann mir vorstellen, dass es nicht Vargas ist, der hier zu Grabe getragen wird. Jetzt wisst ihr den Grund.«
    Und dieser Grund verschlug ihnen zunächst mal die Sprache. Es war wirklich niemand da, der ein Wort hätte sagen können. Sie alle sahen aus wie vor den Kopf geschlagen. Marek sah bei ihnen die Bereitschaft, sich nicht auf seine Seite zu stellen.
    Bis Karl Juric sich meldete und das Schweigen unterbrach. »Aber da liegt jemand im Sarg. Das haben wir alle geprüft. Wir wissen schon, ob wir einen leeren Sarg anheben oder einen belegten. Außerdem schaukelte die Leiche beim Transport hin und her. Das war für jeden von uns genau zu hören. Sie als Fremder reden hier Unsinn.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Dann beweisen Sie das!«, rief der Bürgermeister und wurde von Mareks Antwort überrascht.
    »Gern!«
    »Äh... und wie?«
    »Indem ich den Sarg öffne.«
    Plötzlich wurde es still unter den Trauergästen. Jedes Flüstern erstarb. Alle Menschen schienen verschwunden zu sein. Es gab nur noch Marek und den Bürgermeister, zwischen denen sich alles abspielte.
    »Und was ist dann?«
    »Werden wir die Wahrheit erkennen.«
    Der Bürgermeister winkte scharf ab. »Das ist ein Frevel. Das ist eine Versündigung an einem Toten, verdammt noch mal. So etwas kann ich einfach nicht zulassen.«
    »Für die Wahrheit sollte man Opfer bringen!«, hielt ihm der Pfähler entgegen.
    »Welche Wahrheit ist das?«
    »Sie werden sie erkennen, wenn der Sarg geöffnet ist.«
    »Welchen Verdacht haben Sie genau?«
    »Ich sagte es doch schon. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Vargas hier begraben wird. Er verfolgt, und da bin ich mir sicher, schon einen bestimmten Han.«
    »Welchen denn?«
    »Wir werden es herausfinden, wenn wir den Sarg geöffnet haben«, erklärte Marek.
    Dass ihm bekannt war, was wirklich hinter Vargas steckte, sagte er nicht. Er wollte die Leute nicht verunsichern. Die grausame Wahrheit würden sie schon früh genug erfahren.
    »Sie entscheiden es, Herr Bürgermeister. Und denken Sie bitte gut nach. Es ist wichtig.«
    Der Mann überlegte. Marek besaß eine gute Menschenkenntnis. Man sah dem Bürgermeister an, dass er durch die Worte des Fremden verunsichert worden war.
    Das Gleiche war auch mit den übrigen Trauergästen geschehen. Sie standen auf der Stelle und blickten sich Rat suchend an.
    Die Frauen hatten sich etwas in den Hintergrund zurückgezogen. Einige ältere schlugen Kreuzzeichen. Und eine Stimme flüsterte etwas von einem bösen Omen, das den Ort überschattet hielt.
    »Ja oder nein?«, fragte Marek in die Stille hinein. Auch er war froh, wenn er es hinter sich hatte. Es lag nicht nur an seiner Neugierde, er wollte auch weg aus der verdammten Sonne, die weiterhin gnadenlos herabbrannte.
    Der Bürgermeister zögerte noch. Er wollte auch nicht allein die Entscheidung treffen und wandte sich deshalb an seine Mitbürger. »Was

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